Mittwoch 28 September 2022, 05:45

WTO-Generaldirektorin unterstreicht die Fähigkeit des Fussballs, globale Solidarität zu fördern

  • Ngozi Okonjo-Iweala verweist auf die Fähigkeit des Fussballs, globale Solidarität zu fördern

  • Die WTO geht eine Partnerschaft mit dem Fussball ein, um das Leben der Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern

  • Gianni Infantino unterstreicht das riesige Potenzial des Fussballs außerhalb Europas für weitere Entwicklungen

Bei einer Fragestunde am Eröffnungstag des öffentlichen Forums der Welthandelsorganisation hat WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala an der Seite von FIFA-Präsident Gianni Infantino die Fähigkeit des Fussballs unterstrichen, Menschen zusammenzubringen. Die Veranstaltung am WTO-Hauptsitz in Genf fand nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung von FIFA und WTO statt, der zufolge sie Möglichkeiten untersuchen wollen, wie der Fussball eingesetzt werden kann, um die wirtschaftliche Teilhabe insbesondere in Entwicklungsländern zu verbessern.

"In dieser Zeit, in der die globale Solidarität eher brüchig scheint und es viele Spannungen gibt, etwas zu finden, das globale Solidarität hervorbringt, das uns über alle Hautfarben, Rassen und Regionen hinweg vereinen kann, ist ziemlich erstaunlich", sagte die WTO-Generaldirektorin. "Der Fussball begeistert einfach alle. Seine Fähigkeit, diese Solidarität zu erzeugen, fasziniert mich sehr." Sie sagte, dass die WTO angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Klimas "über den Tellerrand hinaus denken" müsse, und nach einem früheren Treffen mit dem FIFA-Präsidenten begann sie darüber nachzudenken, wie die Kraft des Fussballs genutzt werden könnte, um den WTO-Mitgliedern neue Vorteile und Möglichkeiten zu eröffnen. "Es geht auch um den Handel. Der Fussball ist ein wichtiger Faktor für alle Arten von Waren und Dienstleistungen, also ging es darum, wie wir den damit verbundenen Handel nutzen können. Wir begannen also, darüber zu sprechen und über das Bestreben der FIFA, das Leben der Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern... mit welchen Aktivitäten und Maßnahmen können wir mehr Arbeitsplätze schaffen und den Produkten einen Mehrwert verleihen", so die Generaldirektorin.

Der FIFA-Präsident betonte, dass in Europa, das 70 % dieses Sektors weltweit ausmacht, erhebliche Einnahmen durch den Profifussball erzielt werden, was bedeutet, dass es anderswo noch ungenutzte Ressourcen gibt. "Dies bedeutet, dass es in der restlichen Welt noch ein riesiges Potenzial zu entwickeln gibt, damit jedes Talent auf der Welt eine echte Chance bekommt; damit vielen Menschen auf der Welt viel Hoffnung und viele Möglichkeiten geboten werden." Er fügte hinzu, dass die Einnahmen der FIFA eingesetzt werden, um die Entwicklung des Fussballs überall auf der Welt voranzutreiben.

WTO Public Forum'22

"Die einzige Organisation, die ihre Einnahmen global reinvestiert, in Indien, in Bangladesch, in Sri Lanka, Tschad, Benin... überall auf der Welt, ist die FIFA. Daher brauchen wir mehr Veranstaltungen, an denen die FIFA beteiligt ist, um den Fussball rund um die Welt zu fördern", so der FIFA-Präsident. Ein zentraler Bestandteil der Partnerschaft wird die Zusammenarbeit beim Baumwollprogramm der WTO sein. Baumwolle ist eine besonders wichtige Quelle für den Lebensunterhalt und die Exporteinnahmen in den "Cotton 4"-Ländern – Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali. Die FIFA und die WTO werden prüfen, wie die Beschaffung von Baumwolle aus diesen Ländern für Sportbekleidung gefördert werden kann. "Ich halte dies für eine sehr wichtige Initiative und bin der Generaldirektion dankbar, dass sie dieses Thema aufgegriffen hat", sagte Infantino. "Wir haben hier einige konkrete Beispiele gefunden, wie wir die Baumwollindustrie in Afrika, also in den Ländern, die sie am meisten brauchen, mit der Fussballindustrie vernetzen können, um ein konkretes Ergebnis zu erzielen. Dies ist ein sehr, sehr wichtiges Projekt."