Dienstag 08 März 2022, 15:45

FIFA-Volunteers wollen mit #BreakTheBias Vorurteile durchbrechen

  • Lisa und Pia waren bei der FIFA Frauen-WM Frankreich 2019 als Volunteers im Einsatz

  • Pia wünscht sich mehr Chancengleichheit für Frauen rund um die Welt

  • Lisas Vorbild ist die "engagierte Aktivistin" Megan Rapinoe

Am heutigen Weltfrauentag setzen sich zwei FIFA-Volunteers für Veränderungen ein. FIFA-Volunteer Pia Buller (43) stammt aus Deutschland, lebt aber in Hanoi (Vietnam), und hat einen ganz einfachen Traum für die Zukunft des Frauenfussballs: "Meine Hoffnung ist, dass Frauen, die in der Welt des Fussballs arbeiten wollen, als genauso normal angesehen werden wie ihre männlichen Kollegen", erklärt sie. "Ich träume von fantastischen Fussballspielen, die von Frauen gespielt werden, die sich mit ganzem Herzen dafür entscheiden können, Profifussballerinnen zu werden, und von Frauen und Mädchen, die in ihrer Freizeit einfach nur aus Spaß Fussball spielen können."

Pia war bei zwei FIFA-Turnieren im Abstand von 13 Jahren dabei. Ihre ersten Erfahrungen als Volunteer sammelte sie bei der FIFA Fussball-WM Deutschland 2006™. Dann war sie bei der FIFA Frauen-WM Frankreich 2019 ™ wieder im Einsatz. In dieser Zeit hat sich der Frauenfussball von Grund auf verändert.

"Ich habe den Eindruck, dass der Frauenfussball heute deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommt als vor zwei Jahrzehnten. Aber das ist stark von dem jeweiligen Land und der kulturellen Situation abhängig", so die 43-Jährige Deutsche.

Pia möchte, dass der Fussball auf den Fortschritten aufbaut, die in Bezug auf die Geschlechtervielfalt bereits erzielt wurden. Dies bedeutet indes, zu akzeptieren, dass die Aufgabe erst zur Hälfte erledigt ist. "Frauen haben heute sicher mehr Möglichkeiten als je zuvor, aber dennoch gibt es in der Welt des Fussballs immer noch viele Herausforderungen bei der Stärkung von Frauen und der Förderung der Geschlechterintegration. Neben der Schaffung neuer Möglichkeiten ist es auch notwendig, diese leicht zugänglich zu machen", sagte sie. FIFA-Volunteer Lisa Lungeri (24) aus Frankreich ist persönlich stark in diesem Kampf engagiert. Als aktives Mitglied des französischen feministischen Kollektivs #NousToutes hat sie schon an zahlreichen Protestveranstaltungen teilgenommen und andere darin geschult, wie sie mit Gewalt gegen Frauen umgehen können. Daneben war auch sie bei der FIFA Frauen-WM Frankreich 2019 als Volunteer im Einsatz. "Das war meine erste Erfahrung als Volunteer bei einer internationalen Veranstaltung und sicherlich eine der besten Erfahrungen meines Lebens", sagte die 24-Jährige aus Nizza. Nun hofft sie, dass sich die Entscheidungsträger im Fussball mit der gleichen Leidenschaft wie sie für die Geschlechtervielfalt einsetzen.

"In Frankreich sind die meisten Fussballfans Männer. Männerfussballspiele werden viel häufiger verfolgt als Frauenfussballspiele, und Sportler werden besser bezahlt und haben eine größere Sichtbarkeit als Sportlerinnen", so Lisa, die im Rahmen ihrer Tätigkeit für das französische Universitätssportnetzwerk auch Studenten darin geschult hat, wie sie sich am besten für Rechte und Gleichberechtigung einsetzen können. "Doch wir merken, dass sich die Situation in den Führungsetagen verbessert hat. Es gibt Programme, um die Gleichstellung in einigen Jahren zu erreichen. Die Einbeziehung von Frauen in diesen noch stark männlich geprägten Sport ist zwingend erforderlich." Auch Pia findet, dass der Fussball auf den bereits erzielten Fortschritten aufbauen muss: "Die Fussballverbände sollten sich häufiger mit Frauenorganisationen an der Basis zusammenschließen, um von deren Expertise bei der Stärkung von Frauen und Mädchen zu profitieren und gemeinsam konkrete Aktionspläne zu entwickeln", lautet ihr Vorschlag. Im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den Frauenfussball konzentriert sich die FIFA besonders auf die Förderung von Frauen im Fussball, einschließlich der Vertretung von Frauen in Führungspositionen. Das Programm für Frauen in Führungspositionen im Fussball, eine gemeinsame Initiative mit der UEFA und der IMD Business School, zielt darauf ab, Frauen zu stärken und fungiert als Plattform, die Frauen den Zugang zu Führungspositionen im Fussball rund um die Welt erleichtern soll.

"Um Frauen den Zugang zu Führungspositionen zu ermöglichen, ist es wichtig, ihnen Raum zu geben, sie zu informieren und zu schulen, sie zu unterstützen, Stereotypen aufzubrechen und sie vor allem zu akzeptieren", so Lisa. Auch die Rolle der Spielerinnen kann indes starke Vorbildfunktion haben. "Mein Vorbild in der Welt des Sports ist Megan Rapinoe", so Lisa. "Sie ist eine engagierte Aktivistin, die sich nicht scheut, laut auszusprechen, was viele im Stillen denken." Und je mehr Frauen wie Lisa und Pia ihren Platz im Fussball einfordern, desto lauter wird der Ruf nach Geschlechtervielfalt. Für Menschen, die bei FIFA-Turnieren und anderen Veranstaltungen als Volunteers dabei sein möchten, wurde die FIFA-Volunteer-Plattform geschaffen, die als Portal zur Registrierung und Bewerbung dient. Wenn Sie über 18 Jahre alt sind, können Sie sich jetzt registrieren, um die neuesten Nachrichten und Updates zu erhalten.