Übersicht
Der Studienbericht 2023 der FIFA zum Frauenfussbal bei FIFA-Mitgliedsverbänden knüpft an den ersten Bericht an, der 2019 veröffentlicht wurde. Die Daten drehen sich um die drei Hauptziele der FIFA-Frauenfussballstrategie, sprich die Beteiligung fördern, das Geschäftspotenzial des Frauenfussballs steigern und dessen Grundlage legen. Der an die FIFA-Mitgliedsverbände verschickte Fragebogen umfasste mehr als 60 Fragen zum Frauenfussballumfeld. Der Bericht vermittelt den Verbänden, Konföderationen und weiteren Interessengruppen ein besseres Verständnis über die aktuelle globale Landschaft und ermöglicht fundiertere Entscheidungen für ein schnelleres Wachstum des Frauenfussbals.
Wichtigste Erkenntnisse
Frauen und Mädchen spielen organisiert Fussball, das sind fast 25 % mehr als 2019.
der FIFA-Mitgliedsverbände, die an der Umfrage teilnahmen, haben eine Frauenfussballstrategie.
der FIFA-Mitgliedsverbände verfügen über Kinder und Erwachsenenschutzrichtlinien.
der FIFA-Mitgliedsverbände haben für die oberste nationale Spielklasse der Frauen ein Klublizenzierungssystem.
der obersten nationalen Spielklassen haben einen eigenen Frauenfussballsponsor.
der Mitglieder der Exekutivkomitees der FIFA-Mitgliedsverbände sind Frauen.
der Schiedsrichter sind Frauen.
der Trainer sind Frauen.
Methodik
Für eine gründliche und umfassende Analyse des aktuellen Zustands des weltweiten Frauenfussballs hat die FIFA eine Umfrage bei ihren 211 Mitgliedsverbänden durchgeführt. Wie bei der letzten Ausgaben dieses Berichts war die FIFA in engem Kontakt mit ihren Mitgliedsverbänden und forderte alle auf, an der Umfrage teilzunehmen. Die Rücklaufquote war mit 96 % (203 Verbände) wiederum überaus positiv.
Der Erfolg des Frauenfussballs ist dem Engagement der 211 FIFA-Mitgliedsverbände auf der ganzen Welt sowie jenen zu verdanken, die sich im Fussballökosystem unermüdlich für den Frauenfussball einsetzen. Hier in diesem Bericht erfahren Sie mehr über das Ökosystem des Frauenfussballs und die FIFA-Mitgliedsverbände, die an der Umfrage teilgenommen haben.
Mit Fortschritten bei den folgenden fünf strategischen Pfeilern verfolgt die FIFA die drei Hauptziele ihrer Frauenfussballstrategie:
Entwicklung und Wachstum
Seit dem Start der FIFA-Programme zur Frauenförderung im September 2020 hat die FIFA rund um die Welt bei 120 ihrer Mitgliedsverbände über 800 Programme realisiert. 88 % der Mitgliedsverbände verfügen über eine Frauenfussballstrategie. Die Zahl der Jugendwettbewerbe ist zwischen 2019 und 2023 von 1717 auf 4743 gestiegen. Seit 2021 hat die FIFA zudem in die Trainerausbildung investiert und mehr als 600 Stipendien an Trainerinnen aller sechs Konföderationen vergeben.
Aufwertung des Frauenfussballs
Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ war ein Turnier der Premieren: erste Frauen-WM mit 32 Teams, in zwei Ländern und zwei Konföderationen sowie in der Asien-Pazifik-Region. 168 – so viele Teams wie nie zuvor – nahmen an der Qualifikation teil. Bei der Endrunde mit von der Partie waren auch acht Debütanten: Haiti, Marokko, Panama, Philippinen, Portugal, die Republik Irland, Sambia und Vietnam.
Kommunikation und Vermarktung
Nach dem Zuschauerrekord und dem Gesamterfolg der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ hat die FIFA für den Frauenfussball ein eigenes Geschäftsprogramm lanciert. Am Tag vor dem Beginn der Frauen-WM 2023 gab die FIFA bekannt, dass das erste Partnerschaftsprogramm für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ mit starken globalen Marken wie Visa, Xero und Unilever ausverkauft war.
Verwaltung und Führung
Mit Blick auf die Vertretung von Frauen im Fussball arbeitete die FIFA an der Umsetzung der FIFA-Reformen 2016. 120 Frauen absolvierten das FIFA-Programm für weibliche Führungskräfte im Fussball, während mehr als 1300 Frauen und Männer aus dem Frauenfussball am Programm zur Kompetenzförderung von Funktionären teilnahmen. Nach der Einführung eines Klublizenzierungsprogramms bei vielen ihrer Mitgliedsverbände hat die FIFA einen Klublizenzierungsleitfaden publiziert, um die Professionalisierung des Frauenfussballs voranzutreiben, indem die Standards von Klubs und Ligen im Frauenfussball verbessert werden und der Schutz von Spielerinnen und Trainerinnen durch wegweisende Mutterschaftsreformen verstärkt wird.
Schulung und Förderung
Der Fussball kann das Leben von Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt verändern. Die einzigartige Kraft des Frauenfussballs ist durch viele Initiativen der FIFA-Mitgliedsverbände belegt. Im Südsudan wurden bei einem Pilotprojekt zum Beispiel junge Frauen und Mädchen über Monatshygiene informiert und erhielten angemessene wiederverwertbare Hygieneartikel. Mit der laufenden Weiterbildung unserer Interessengruppen betonen wir zudem die Bedeutung frauenspezifischer Trainings und Vorbereitung.
Auch wenn die jüngsten Zahlen vielversprechende Fortschritte in allen Bereichen gezeigt haben, bleibt noch viel zu tun.