Sonntag 12 Dezember 2021, 07:00

Ägyptens Joker Ahmed Refaat

  • Ahmed Refaat erzielte nach seiner Einwechslung ein wichtiges Tor gegen Jordanien

  • Er kehrte 2021 nach acht Jahren ins Nationalteam zurück

  • Der Stürmer hat jetzt zwei Treffer bei diesem Turnier auf dem Konto

Vor dem FIFA Arabien-Pokal Katar 2021™ hatte Ahmed Refaat nur einen einzigen Einsatz in der ägyptischen A-Nationalmannschaft absolviert. Am 14. August 2013 wurde der damals 20-Jährige im El-Gouna-Stadion in der zweiten Halbzeit eines Freundschaftsspiels gegen Uganda eingewechselt.

Danach wurde er länger als acht Jahre international nicht mehr berücksichtigt, bevor der aktuelle Trainer Carlos Queiroz ihn für Ägyptens Kader beim FIFA Arabien-Pokal nominierte. Im Eröffnungsspiel gegen Libanon im Al-Thumama-Stadion kam er dann endlich zu seinem zweiten Länderspieleinsatz, als er eingewechselt wurde.

Im zweiten Spiel gegen Sudan stand er in der Startelf. Das dritte Spiel gegen Algerien verfolgte er von der Ersatzbank und im Viertelfinale gegen Jordanien wurde er zu Beginn der ersten Halbzeit der Verlängerung eingewechselt. Nach 100 absolvierten Spielminuten beim Stand von 1:1 nutzte Refaat einen flach vom ebenfalls eingewechselten Mohamed Sherif zurückgelegten Ball zum neuerlichen Führungstreffer für Ägypten. Damit ebnete er den Weg zum 3:1-Sieg und zum Einzug ins Halbfinale.

Nach dem Sieg sagte Refaat im Gespräch mit FIFA.com: "Es stimmt, dass ich unsere Führung im Spiel wiederhergestellt habe, aber das ist meine Aufgabe. Und alle meine Teamkameraden haben ihre jeweilige Aufgabe erfüllt.

Ich war entschlossen, mein Bestes zu geben, und habe es geschafft, ein Tor zu schießen. Spiele werden aber nicht nur von denjenigen entschieden, die die Tore schießen. Es gibt auch diejenigen, die die Angriffe des Gegners stören, und den Torhüter, der Gegentore verhindert. Dann gibt es noch die Verteidiger und diejenigen, die die Vorlagen geben. Wir alle spielen mit einem gemeinsamen Ziel, nämlich Spiele zu gewinnen. Jeder von uns gibt sein Bestes, um der Mannschaft zu helfen", fügte er hinzu.

Der 28-Jährige ist überzeugt, dass seine Teilnahme am FIFA Arabien-Pokal seinen Ruf gestärkt hat, und sagt, sein Hauptziel sei es, nun seine Karriere im Nationalteam fortzusetzen und Ägypten zu weiteren Erfolgen zu verhelfen.

"Ich bin mit meinen bisherigen Leistungen bei diesem Turnier zufrieden. Ich versuche, mich fest im Kader zu etablieren und mein Bestes zu geben, um mehr Spiele zu bestreiten. Ich möchte gut spielen und voll konzentriert sein, wenn ich für unser Nationalteam im Einsatz bin", sagte er.

Ein außergewöhnliches Tor

Refaats wichtiger Treffer gegen Jordanien, der den Weg für den Halbfinaleinzug der Nordafrikaner ebnete, war nicht sein erster Glanzpunkt bei diesem Turnier. Sein Tor gegen Sudan war absolut herausragend und dürfte gute Chancen bei der Wahl des schönsten Turniertors haben.

In der vierten Spielminute schoss Refaat einen herrlichen Freistoß mit dem rechten Fuß, der allerdings von der Latte zurückprallte. Nach einem missglückten Klärungsversuch kam der Ball erneut zu Refaat, der nicht lange fackelt und die Kugel mit einem fulminanten Linksvolley ins lange Eck beförderte.

Zu diesem Tor sagte der Spieler mit der Rückennummer 7: "Bei diesem Tor hatte ich das Glück auf meiner Seite. Ich vertraue auf meinen rechten Fuß, aber genauso auch auf meinen linken, denn ich spiele mit beiden.

Als der Ball wieder zu mir kam, habe ich nicht gezögert, ihn sofort wieder aufs Tor zu jagen. Ehrlich gesagt, habe ich allerdings nicht erwartet, dass er so einschlagen würde. Trotzdem war ich froh, dass ich ein Tor geschossen habe, denn ich habe den Freistoß gut ausgeführt, und nachdem er nicht direkt reinging, habe ich ihn per Nachschuss dann doch noch verwandelt – und sogar noch besser", fügte er hinzu.

Die ägyptischen Fans hoffen auf weitere schöne Treffer von Refaat in der letzten Woche des FIFA Arabien-Pokals, denn er will bei seiner Rückkehr auf die internationale Bühne auch weiterhin glänzen.