Sonntag 09 April 2023, 08:00

Football for Schools feiert Premiere in Namibia

  • Das Programm Football for Schools wurde am 3., 4. und 5. April feierlich in Namibia eingeführt

  • 100 Kinder und 43 Ausbilder ließen sich das Ereignis nicht entgehen

  • Namibia ist das 16. afrikanische Land, das an dem Programm teilnimmt

Fussball befindet sich in Namibia deutlich im Aufwind. Erst am 28. März besiegten die Brave Warriors in der Qualifikation zum CAF Afrikanischen Nationenpokal 2023 den Favoriten aus Kamerun mit 2:1 – ein Erfolg, der prompt einen großen Sprung in der letzten FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste nach sich zog. Und für den namibischen Fussball jagt eine gute Nachricht die nächste, denn er hat sich auch auf einem ganz anderen Gebiet einen schönen Erfolg erarbeitet: in der Schule! Am 3., 4. und 5. April fand in Namibia die Auftaktveranstaltung von "Football for Schools" statt. Dabei handelt es sich um ein Programm, das es in 15 Ländern Afrikas bereits gibt. Es soll jungen Menschen den Zugang zum Fussball erleichtern, indem es entsprechende sportliche Aktivitäten ins Bildungssystem einbindet. Das von der UNESCO unterstützte Programm will durch die Stärkung der Selbständigkeit von Kindern auch zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung beitragen.

100 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 14 Jahren nahmen an den Feierlichkeiten in der Hauptstadt Windhoek teil. Außerdem waren 43 Trainerausbilder anwesend, die zuvor geschult worden waren, um das Programm in allen Teilen des Landes umzusetzen. Das Lächeln und das Engagement, das alle Teilnehmer zeigten, machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.

850 Schulen mit Ball

Der offizielle Startschuss für Football for Schools fiel an der Jan Möhr Secondary School in Windhoek, einem der renommiertesten Gymnasien des Landes. In festlicher Atmosphäre nahmen die Jugendlichen mit dem Ball am Fuß an spielerischen Aktivitäten teil, wobei sie von Vertretern des Ministeriums für Sport, Jugend und Dienstleistungen und des Ministeriums für Bildung, Kunst und Kultur beobachtet wurden. Fatimata Sidibé, Leiterin von Football for Schools, war ebenfalls anwesend. Sie erinnerte daran, "dass die Idee zum Programm Football for Schools 2018 in Ruanda entstanden ist". Seinerzeit tagte der FIFA-Rat in dem afrikanischen Land. "Die Mitglieder des Rats und der FIFA-Präsident äußerten dabei einhellig den Wunsch, dass alle Kinder der Welt durch die 211 Mitgliedsverbände Fussball spielen können, und dass sie dies tun können, indem sie lernen und Lebenskompetenzen erwerben." Nun soll also auch die namibische Jugend in den Genuss der Vorzüge dieses Programms kommen. Denn obwohl die 100 Kinder der Jan Möhr Secondary School am Mittwoch im Rampenlicht standen, ist es tatsächlich ein landesweites Projekt: Über 850 Schulen im ganzen Land sollen das Programm Football For Schools demnächst umsetzen. "Ich habe durch Fussball alles über das Leben gelernt, und 80 Prozent meiner Träume wurden durch das runde Leder verwirklicht", freute sich Erastus Someno, Sportbeauftragter der Provinz Kavango East."Wenn man so will, ist Fussball das Wesentlichste der unwesentlichen Dinge in meinem Leben. Ihn mit Lebenskompetenzen zu verbinden, die es unseren jungen Namibiern ermöglichen, bessere Menschen zu werden, ist eine wunderbare Sache."

Durch Spiele, Trainingseinheiten und praktische Übungen wurden die 100 Kinder in Windhoek nicht nur mit der Philosophie des Fussballs vertraut gemacht, sondern es wurden ihnen auch soziale Kompetenzen und wichtige Werte vermittelt. "Ich finde es toll, dass ich gleichzeitig Fähigkeiten erwerben und Fussball spielen kann. Das ist wie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Danke an die FIFA", fasste es Schülerin Loushandrè Lawrence zusammen. Da trifft es sich gut, dass sich diese gemeinsamen Momente in den kommenden Monaten auf alle 14 Provinzen Namibias erstrecken sollen. Rejoice Tjituera, Lehrerin in der Region Ohangwena, hatte jedenfalls das passende Schlusswort: "Durch Fussball können wir viele junge Menschen erreichen und ihnen wichtige Fähigkeiten vermitteln, die sie brauchen, um im Leben miteinander zurechtzukommen, zu funktionieren und sich zu entfalten." Einem weiteren Aufstieg der Brave Warriors steht also nichts mehr im Wege!