Mittwoch 23 November 2022, 11:00

Matthäus : "Der Fussball ist ganz wichtig für den Weltfrieden"

"Du gibst Kindern einen Ball, und sie fangen einfach an zu spielen. Sie müssen nicht miteinander reden. Die Sprache spielt überhaupt keine Rolle. Auch die Religion oder die Hautfarbe nicht. Der Fussball vereint die Völker." Wir leben in unsicheren Zeiten voller Konflikte und globaler Krisen. Die Welt ist gespalten. Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ führt die Menschen durch die einende Kraft des Fussballs zusammen. Über alle Grenzen hinweg feiern sie gemeinsam ein großes Fussballfest. "Football Unites the World" ist eine weltweite Kampagne, die über den Fussball Inspiration, Zusammenhalt und Entwicklung fördern soll. FIFA-Legenden berichten, wie der Fussball in ihren Heimatländern in unsicheren Zeiten für Zusammenhalt gesorgt hat. Einige Tage nach dem Start der WM in Katar spricht Lothar Matthäus darüber, wie der Fussball die Welt verbessern kann.

Nach 40 Jahren im Fussball als Spieler, Vereins- und Nationaltrainer sowie Berater könnte man Matthäus mit Fug und Recht als Fussballenzyklopädie bezeichnen, denn er kennt den Sport wie seine Westentasche. Doch aufgrund seines Talents, seiner Erfolge, seiner langen Fussballkarriere und seines Charismas hat er einen anderen Status erlangt, nämlich den einer Legende. Der Weltmeister, der 1990 mit Deutschland den dritten Titel errang, ist heute in Katar und hofft, dass die deutsche Nationalmannschaft den WM-Pokal acht Jahre nach dem Titelgewinn in Brasilien zum fünften Mal in die Höhe recken kann.

"Deutschland ist eine Fussballnation. Die Fans warten immer ungeduldig auf dieses Turnier, weil wir wissen, dass dies ein Moment des Zusammenhalts ist, in dem wir das Team unterstützen und den Titel erringen können", so der ehemalige Mittelfeldspieler. "Wir haben die WM schon viermal gewonnen, und ich glaube, dass diese stolze Tradition für die Fans im Stadion und vor den Fernsehgeräten eine wichtige Rolle spielt." Über eine solche Siegeskultur verfügt Katar natürlich noch nicht. Doch für Matthäus ist die Tatsache, dass das Weltturnier zum ersten Mal im Nahen Osten und in der arabischen Welt stattfindet, eine gute Sache für die Fussballförderung. "Früher fand die WM nur ein Europa und Südamerika statt. Aber der Fussball gehört der ganzen Welt, allen Ländern dieser Erde", erklärt der ehemalige Spieler des FC Bayern München. "Deshalb glaube ich, dass es wichtig ist, die Weltmeisterschaft in ein Land zu bringen, in dem der Fussball vorher noch nicht so präsent war."

"Vor 20 Jahren haben wir die erste Weltmeisterschaft in Asien organisiert – in Japan und Südkorea", meint er rückblickend. "2010 gab es dann die Premiere auf dem afrikanischen Kontinent, in Südafrika. Jetzt sind wir hier, im Nahen Osten. Diese Weltmeisterschaft wird genau wie alle vorherigen viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und der Fussballförderung zugutekommen." Wenn es um Fussballförderung geht, weiß dieser legendäre Spieler des deutschen Fussballs, wovon er spricht. Matthäus war als Spieler in Deutschland, Italien und in den USA aktiv und saß später in Österreich, Serbien, Ungarn, Brasilien, Israel und Bulgarien auf der Trainerbank. "Der Fussball ist der wichtigste Sport. Er vereint die Menschen, er führt sie zusammen", so der ehemalige Nationalspieler, der 150 Länderspieleinsätze auf dem Konto hat. "Sie sprechen vielleicht nicht alle dieselbe Sprache, aber sie wissen alle, was der Fussball bedeutet. Der Fussball vereint die Menschen, er schafft Freundschaften", meint er und fügt hinzu: "Das ist der einfachste Sport überhaupt. Du gibst Kindern einen Ball, und sie fangen einfach an zu spielen. Sie müssen nicht miteinander reden. Die Sprache spielt überhaupt keine Rolle. Auch die Religion oder die Hautfarbe nicht. Der Fussball vereint die Völker und ist daher ganz wichtig für den Weltfrieden."