Montag 15 Februar 2016, 03:30

Salomon-Inseln nach wie vor das Maß aller Dinge

Die Salomon-Inseln haben ihren Status als Futsal-Supermacht Ozeaniens bestätigt, als sie sich zum fünften Mal in Folge auf ausgesprochen überzeugende Weise die kontinentale Krone aufsetzten. Fünf Siege in ebenso vielen Spielen konnte das Team aus Melanesien für sich verbuchen und wird damit bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016 vertreten sein. Die Salomon-Inseln sind nun bereits zum dritten Mal in Folge auf der Weltbühne dabei.

Die Ozeanienmeisterschaft, die am Samstag zu Ende ging, fand in Suva, der Hauptstadt Fidschis, statt. Am selben Spielort hatte bereits das letzte Kontinentalturnier vor fünf Jahren stattgefunden, wobei es zwischenzeitlich noch zwei OFC-Einladungsturniere gab.

Mit Neukaledonien, Neuseeland, Tahiti, Vanuatu, dem Gastgeber sowie dem späteren Turniersieger Salomon-Inseln nahmen sechs Nationen an dem sechstägigen Wettbewerb in Fidschi teil, die alle nach dem WM-Ticket trachteten.

Der MeisterDie Salomon-Inseln blicken im Futsal und Beach Soccer bereits auf eine lange Tradition zurück und waren entsprechend favorisiert ins Rennen gegangen. Sie konnten ihre Qualität dann auch vom ersten Spiel an unterstreichen. Gestählt von einer kürzlichen Tour durch Australien verbuchten die Kurukuru, wie die Futsal-Nationalmannschaft des Inselstaates auch genannt wird, gleich zum Auftakt einen 3:0-Sieg gegen Tahiti. Dies war ein ganz wichtiges Resultat, insbesondere im Hinblick darauf, dass Tahiti das Team im Finale der letzten Turnierauflage im Jahr 2011 noch bis zum Äußersten gefordert hatte.

Nach einem 5:1-Erfolg gegen Neukaledonien am zweiten Spieltag kam es zum alles entscheidenden Aufeinandertreffen mit Neuseeland. Da dieses Turnier im Modus "Jeder gegen Jeden" ausgetragen wurde, war es für beide Teams eine Art Finale. Zur Halbzeit lagen die Salomon-Inseln mit 1:0 vorn und landeten am Ende einen überragenden 4:1-Sieg gegen die Futsal Whites. Es folgten routinierte 6:1- und 5:0-Siege gegen Vanuatu bzw. Fidschi, und am Ende hatten die Salomon-Inseln eine perfekte Bilanz mit einer Tordifferenz von 23:3 zu verzeichnen. Nun geht es dem Team darum, auch auf der Weltbühne einen starken Eindruck zu hinterlassen. Bei der letzten WM im Jahr 2012 hatte man einen Sieg in der Gruppenphase für sich verbuchen können.

Die anderen TitelanwärterTahiti und Neuseeland hatten unter den Verfolgern, die bei der Kontinentalmeisterschaft 2016 versuchten, der Vormachtstellung der Salomon-Inseln ein Ende zu setzen, die Nase vorn. Insbesondere die Tahitianer machten sich große Hoffnungen, nachdem sie die Qualifikation für Thailand 2012 denkbar knapp verpasst hatten. Damals führten sie im Finale gegen die Salomon-Inseln bereits mit 4:1 und mussten sich am Ende noch mit 4:6 geschlagen geben. Dieses Mal trat Tahiti gleich zum Auftakt gegen die Salomonen an und kassierte eine Niederlage. Damit hatte die Auswahl die Qualifikation für das Weltturnier bereits nach der ersten Partie nicht mehr selbst in der Hand.

Nach einer 2:3-Niederlage gegen Neuseeland am nächsten Tag schoben sich die Futsal Whites auf den zweiten Platz vor und diese Position sollten sie bis zum Ende verteidigen. Neuseeland, das vom ehemaligen australischen Futsal-Nationaltrainer Scott Gilligan trainiert wird, hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und möchte die Sportart auf nationaler und internationaler Ebene weiter ausbauen. Noch sind allerdings die Salomon-Inseln im Pazifik das Maß aller Dinge. "Wir haben wirklich gute Nachwuchsspieler, die auf dem Weg nach oben sind", so Gilligan. "Zu Hause warten eine Reihe solcher Jungs, daher weiß ich, dass es in den nächsten vier Jahren darum gehen wird, diese Spieler einzusetzen."

Die Statistik 3 – Die Salomon-Inseln räumten bei der Turnierauflage von 2016 alles ab. Einmal abgesehen vom Turniersieg heimsten sie nämlich auch alle drei individuellen Auszeichnungen ein, die zu vergeben waren. Persönliche Anerkennungen gingen an Mannschaftskapitän Elliot Ragomo, der als bester Spieler des Turniers mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet wurde, Anthony Talo als bestem Torhüter sowie an George Stevenson, mit fünf Treffern bester Torschütze.

Das Zitat"Diese Woche war einfach unglaublich. Wenn man sich die Geschichte der Kurukuru anschaut, sind diese Spieler fantastisch, und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich bei diesem historischen Anlass dabei sein darf." Juliano Schmeling (Trainer, Salomon-Inseln)

Die AbschlusstabelleSalomon-Inseln - 15 Punkte Neuseeland - 12 Tahiti – 9 Vanuatu – 6 Neukaledonien – 3 Fidschi – 0

Goldener BallElliot Ragomo (Salomon-Inseln)

Goldener HandschuhAnthony Talo (Salomon-Inseln)

Goldener SchuhGeorge Stevenson (Salomon-Inseln)