Mittwoch 03 Januar 2024, 08:30

2023: Ein Jahr voller besonderer Momente im Frauenfussball

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Das vergangene Jahr 2023 konnte mit so manchem Fussballhöhepunkt aufwarten. In der Mitte stand der Frauenfussball im Fokus der Öffentlichkeit. Vom 20. Juli bis 20. August fand die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ statt, an der erstmals 32 Mannschaften teilnahmen und bei der neue Massstäbe gesetzt wurden. Ein weiterer Beleg für den kontinuierlichen Wachstum und den Erfolg der FIFA-Programme zur Förderung des Frauenfussballs.

Anfang des neuen Jahres ist die perfekte Zeit, um auf einige besondere und herausragende Momente in der Entwicklung des Frauenfussball in 2023 zurückzublicken. Neben der Präsentation eines wichtigen Projekts zur Gesundheit von Frauen, wurde die dritte Ausgabe des FIFA-Benchmarking-Berichts zum Frauenfussball publiziert und die FIFA-Umfrage zu globaler Frauenfussballlandschaft veröffentlicht - um nur einige zu nennen.

Mädchen beim Fussballspielen auf dem Unity Pitch in Hamilton.

Förderung weiblicher Führungskräfte im Fussball

Der März stand ganz im Zeichen des Programms zur Förderung von Frauen auf Führungsposten im Fussball. In Lausanne wurde bereits die vierte Ausgabe des Programms, das jährlich veranstaltet wird, abgehalten. Es bietet eine Lernplattform für Fussballmanagerinnen, die ihre Ausbildung vervollkommnen, ihr Wissen erweitern und ein kohärentes Netzwerk aufbauen möchten, um die Eingliederung von Frauen in die Welt des Fussballs zu fördern.

"Das Programm hatte einen großen Einfluss auf mich – wegen der Dinge, die ich dort gelernt habe, wegen der Aktivitäten und Begegnungen, die ich dort hatte, und wegen der Ideen, die dort geteilt wurden", erklärt Aisha Falode, Präsidentin der Nigeria Women Football League. "In kürzester Zeit wurden viele Themen erörtert. Aber so kurz die Zeit auch gewesen sein mag, sie war wertvoll im Hinblick auf die Erfahrungen und das Wissen, das jede von uns mit in ihre Heimatländer nehmen konnte."

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™

Die neunte Ausgabe, die gemeinsam von Australien und Aotearoa Neuseeland veranstaltet wurde, war ein Turnier der Premieren und Rekorde. Mehr als 1.715.000 verkaufte Tickets, zwei Milliarden Zuschauer weltweit, erstmals 32 Teams, von denen acht ihr WM-Debüt feierten und Einnahmen von USD 570 Millionen sind beeindruckende Zahlen.

FIFA-Präsident Gianni Infantino dankte den Gastgebern für die gemeinsame Ausrichtung der besten, spektakulärsten und grössten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ aller Zeiten: "Diese FIFA Frauen-Weltmeisterschaft hat nicht nur Australien und Neuseeland, sondern die ganze Welt verändert. Fast zwei Millionen Zuschauer kamen in die Stadien und sorgten überall für volle Ränge. Dazu kommen zwei Milliarden Zuschauer weltweit, die nicht nur ihr eigenes Team, sondern die ganze WM verfolgt haben, weil es bei diesem Turnier nicht nur um das eigene Team geht."

FIFA-Frauenfussballtagung

Vor dem spannenden WM-Finale zwischen Spanien und England fand in Sydney die zweite Ausgabe der FIFA-Frauenfussballtagung (18. und 19. August 2023) statt. Führende Persönlichkeiten aus der Welt des Fussballs kamen zusammen, um die Entwicklung des Frauenfussballs zu erörtern und gleichzeitig bewährte Praktiken zu präsentieren, die das Wachstum auf der ganzen Welt weiter anregen sollen.

Die zweitägige Veranstaltung stützte sich auf die Pfeiler der FIFA-Frauenfussballstrategie: Entwicklung und Wachstum, Aufwertung des Frauenfussballs, Kommunikation und Vermarktung, Verwaltung und Führung, Schulung und Förderung und schob ein weiteres Thema in den Vordergrund: Gesundheit und Wohlbefinden der Spielerinnen.

"Die Wissensvermittlung ist ein Grundpfeiler des Projekts im Zeichen des Engagements der FIFA für Forschung, Bildung und Aufklärung. Ich denke, uns ist noch immer nicht bewusst, wie gut Frauen tatsächlich sein können. Indem wir erkennen, was wir für sie tun können, erschliessen wir ihnen ein ganz neues Potenzial. Es ist eine überaus spannende Zeit für Mädchen und Frauen im Fussball!", so FIFA-Expertin Dr. Georgie Bruinvels.

FIFA-Stipendienprogramm für die Trainerausbildung

Die Zahl von qualifizierten Trainerinnen im Fussball zu erhöhen, war auch 2023 eines der massgeblichen Ziele der FIFA. 41 Teilnehmerinnen aus aller Welt profitierten in diesem Jahr vom FIFA-Stipendienprogramm für die Trainerausbildung (Coach Education Scholarship (CES)), das für besonders talentierte Trainerinnen und/oder Spielerinnen finanzielle Unterstützung für ihre weitere Ausbildung sowie Mentoring für die berufliche Entwicklung und Networking-Möglichkeiten anbietet.

"Eine Gelegenheit wie dieses Programm darf man sich nicht entgehen lassen. Man muss sie ergreifen. Wenn man seine Komfortzone verlässt, kann Magisches passieren", beschreibt Irene Hehir, die im September die UEFA-A-Lizenz erhielt, ihre Erfahrungen mit dem Programm.

Trainerinnen-Mentorenprogramm

"Ich bin mir nicht sicher, ob es am Jetlag liegt, aber wahrscheinlich ist da ein Hauch von Traurigkeit. Ich bin dankbar dafür, wie bereichernd dieses Programm gewesen ist. Es braucht Workshops wie diesen und die Möglichkeit, durch eine Reflexion geführt zu werden, um wirklich eine Bilanz zu ziehen, wie weit wir als Fussballtrainer und als Menschen gekommen sind und wie weit wir unsere Verbindungen und Beziehungen entwickelt haben. Das sind Dinge, die uns ein Leben lang begleiten werden."

Es sind Worte wie diese von der Australierin Kat Smith, die verdeutlichen, wie bedeutend das FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramm ist. Es vermittelt seinen Teilnehmerinnen zusätzliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Einblicke. Nach 18 Monaten fand die aktuelle Ausgabe ihren Abschluss.

"Die Möglichkeit, verschiedene Umgebungen und Perspektiven zu erleben, nicht nur in Bezug auf den Fussball, sondern auch auf das Leben und das Leben im Fußball, kann nicht in Worte gefasst werden. Ebenso wenig die unschätzbaren Auswirkungen und die Bereicherung, die diese Erfahrung in den letzten 18 Monaten mit sich gebracht haben", fügt die Trainerin von Western United abschließend hinzu.

Rekordzahl von Frauen-Nationalmannschaften in der Rangliste

Das Wachstum des Frauenfussballs weltweit ist auch durch die zunehmende Aktivität der Frauen-Nationalmannschaften gekennzeichnet. Die Zahl der offiziell klassifizierten Mannschaften ist von 155 im Jahr 2019 auf den historischen Höchststand von 192 im Dezember 2023 gestiegen. Saudiarabien, die Kapverdischen Inseln, die Zentralafrikanische Republik und Macau waren 2023 zum ersten Mal überhaupt in der FIFA Frauen-Weltrangliste vertreten. Der amtierende Weltmeister Spanien schliesst das Kalenderjahr als Spitzenreiter ab. Die Spanierinnen sind damit nach den USA, Deutschland und Schweden das vierte Team, dem es gelingt, die oberste Sprosse der Leiter zu erklimmen.

Saudi Arabia WNT FIFA Ranking

Workshops

Im Laufe des gesamten Jahres führten Mitgliedsverbände der FIFA Workshops zu den Themen Klublizenzierung und Weiterbildung von Funktionären durch - oder veranstalteten mit Unterstützung der FIFA unterschiedliche Frauenfussballkampagnen. Thailand, Kenia, Kosovo, Ecuador, Puerto Rico oder Katar - um nur eine kleine Auswahl zu nennen - trugen damit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung bei und unternahmen wichtige Schritte zur Verbesserung der Standards und zur Professionalisierung des Frauenfussballs. Massnahmen, die die Worte von FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman einmal mehr unterstreichen: "Ich bin voller Optimismus, dass die Zukunft des Frauenfussballs unglaublich sein wird."

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