Dienstag 07 Februar 2023, 19:00

FIFA-Präsident sieht den Beginn einer neuen Ära im afrikanischen Fussball

  • Gianni Infantino eröffnete einen zweitägigen Workshop für afrikanische Mitgliedsverbände

  • Auch Arsène Wenger wandte sich an die Teilnehmer

  • Infantino: Eine neue Ära des afrikanischen Fussballs steht bevor

Der afrikanische Fussball steht am Beginn einer neuen Ära, in der mehr in die Entwicklung des Fussballs investiert wird und mehr Teams die Chance haben werden, auf der Weltbühne zu glänzen, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino bei einem Workshop für afrikanische Mitgliedsverbände.

Bei der Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung in Paris, bei der die neue Strategie für das FIFA-Entwicklungsprogramm FORWARD 3.0 vorgestellt und Good-Governance-Grundsätze dargelegt wurden, betonte der FIFA-Präsident, wie wichtig es ist, Wege zu finden, um mehr Profis zu motivieren, länger in Afrika zu bleiben. Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, sprach über die Bedeutung der Aufgabe, Talente zu finden und jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, regelmäßig unter Wettbewerbsbedingungen Fussball zu spielen.

"Dies wird ein Jahr des Fussballs, ein Jahr des Frauenfussballs und ein sehr wichtiges Jahr. Ein neuer Forward-Zyklus beginnt, und somit werden wir in diesem Jahr wirklich etwas bewirken und dazu beitragen, den Fussball wirklich global zu machen", so der FIFA-Präsident. "Wir sind hier, um den Fussball voranzubringen, denn es ist wirklich an der Zeit, dass wir die Dynamik und das Tempo ändern und einen Gang hochschalten, wenn es um den afrikanischen Fussball geht."

Der FIFA-Präsident sagte, die Entscheidung zur Erweiterung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft auf 48 Teams, mit der nahezu eine Verdopplung der Startplätze für die afrikanische Fussballkonföderation CAF auf neun oder zehn einhergeht, werde enorme Auswirkungen haben und größere Investitionen nach sich ziehen.

"Fast alle von Ihnen können dann realistisch von einer WM-Teilnahme träumen", so Infantino. "Einige von Ihnen werden zwar letztlich nicht dabei sein, doch Sie alle werden investieren: Ihre Regierungen, Ihre Städte und Ihre Klubs werden investieren, weil es dann eine echte Möglichkeit gibt, bei einer Weltmeisterschaft zu spielen."

Der FIFA-Präsident erläuterte weiter, dass die afrikanischen Teams ebenfalls von den Plänen der FIFA profitieren werden, die FIFA U-17-Weltmeisterschaft jährlich auszutragen, mit 48 Teams bei den Männern und 24 Teams bei den Frauen. Diese Pläne sollen bereits in einigen Jahren umgesetzt werden.

"Dies wird den Spielern in Afrika und vielleicht auch den Kindern von Afrikanern, die in Europa aufwachsen, die Möglichkeit geben, schon in jungen Jahren bei einer Weltmeisterschaft gegen Teams wie Argentinien, Brasilien oder England zu spielen", sagte Infantino.

Er erläuterte überdies, dass mit dem in diesem Jahr begonnenen neuen Zyklus des FIFA-Entwicklungsprogramms FORWARD noch mehr Mittel für die Fussballförderung in Afrika bereitgestellt werden, während er zudem die Bedeutung von Good Governance unterstrich.

Der FIFA-Präsident sagte weiter, es sei wichtig, afrikanischen Spielern die Möglichkeit zu geben, auf ihrem eigenen Kontinent zu spielen. "Wir sollten es schaffen, die Spieler deutlich länger in Afrika zu halten. Wir müssen ihnen dafür geeignete Möglichkeiten bieten und deren Entwicklung voranbringen. Wir müssen ihnen das Gefühl geben, dass sie Teil eines professionellen Umfelds sind", sagte er.

Er fügte hinzu, es gebe zwei Dinge, die den afrikanischen Fussball besonders auszeichnen. "Zum einen das Talent – das Talent, das in Afrika und bei den Afrikanern vorhanden ist –, und zum anderen die Leidenschaft – die Leidenschaft für den Fussball, die auf dem Kontinent existiert und für die gesamte Bevölkerung wirklich einzigartig ist", sagte er. "Es sind also allerbeste Voraussetzungen vorhanden, und wir müssen gemeinsam darauf aufbauen, um den Wandel voranzubringen."

Arsène Wenger sagte, dass es nicht nur wichtig sei, Talente zu entdecken, sondern auch, dass die Spieler ein qualitativ hochwertiges Training und regelmäßige Fussball-Wettbewerbe erhielten. Die Vorteile würden bereits nach kurzer Zeit sichtbar, wenn die afrikanischen Mitgliedsverbände die Ratschläge des FIFA-Förderprogramms für Nachwuchstalente (TDS) effizient umsetzen.