Donnerstag 25 November 2021, 15:00

FIFA ergänzt das CONMEBOL Frauenfussball-Seminar für Klubs um globale Perspektive

  • Mit Spannung erwartetes Event fand am Sonntag in Montevideo statt

  • Die Veranstaltung wurde im Zusammenhang mit dem Copa Libertadores Femenina-Finale 2021 organisiert

  • FIFA hob die Pionierleistungen der CONMEBOL bei der Lizenzierung von Frauenfussball-Klubs hervor

Beim CONMEBOL Frauenfussball-Seminar für Klubs, das am Sonntag, 21. November in Montevideo stattfand und zu dem Fussballvertreter aus ganz Südamerika erschienen, erläuterte die FIFA ihre Vision zur Globalisierung des Frauenfussballs. Teilnehmer an diesem Seminar waren unter anderem Alejandro Domínguez, Präsident der südamerikanischen Fussballkonföderation CONMEBOL und Vizepräsident der FIFA, und Beatriz Argimon, die Vizepräsidentin Uruguays. Die Versammlung war Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die von der CONMEBOL im Vorfeld des Copa Libertadores Femenina-Finales 2021 organisiert wurden. Das Spiel selbst fand im Estadio Gran Parque Central von Montevideo statt, wo die brasilianische Mannschaft von Corinthians Sao Paulo den Titel des südamerikanischen Meisters gewinnen konnte. "Vielen Dank für Ihre Einladung zu diesem Seminar im Vorfeld des Copa Libertadores Femenina-Finales", sagte die FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman in ihrer virtuellen Begrüßungsansprache. "Im Männerturnier gleichen Namens wird dem siegreichen Team ein Platz bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft™ garantiert, die Anfang 2022 in Abu Dhabi stattfindet. Vielleicht kann eines Tages ein ähnlicher, wirklich globaler Frauenfussball-Wettbewerb Teil des Fussballkalenders werden. Ich halte dies für unabdingbar, da der Vereinssport die Grundvoraussetzung für das Wachstum des Frauenfussballs ist. Und Turniere wie dieses sind wesentliche Motoren seiner Entwicklung."

Image of CONMEBOL’s Women’s Football Club Seminar

Danach hob sie die Bedeutung des FIFA-Benchmarking-Berichts zum Frauenfussball hervor, der im Mai dieses Jahres veröffentlicht wurde: "Dieser Bericht präsentierte der weltweiten Gemeinschaft verschiedene Perspektiven des großen Wachtumspotenzials im Frauenfussball." Nach Baremans Ausführungen betraten David Peradalta, Senior Professionalisation Manager für Frauenfussball-Entwicklung der FIFA, und Jose Andres Portabella, FIFA-Berater für Frauenfussball und Professionalisierung des Fussballs, die Bühne der "Embajada del Hincha" (Fanbotschaft) in Montevideo. Portabella begann damit, die Entwicklung und Durchführung der Copa Libertadores Femenina zu loben und Vergleiche mit anderen Klubturnieren der Konföderationen zu ziehen, darunter der zwanzig Jahre alten UEFA Women's Champions League und den noch relativ jungen kontinentalen Klubwettbewerben, die vom CAF und AFC organisiert werden. Danach hob er die Vorreiterrolle der CONMEBOL bei der Klublizenzierung sowohl im Frauen- als auch im Männerfussball hervor und betonte die Tatsache, dass die Klubs für die Teilnahme an der diesjährigen Copa Libertadores Femenina erstmalig ein Lizenzierungsverfahren durchlaufen mussten.

Genau wie Bareman wies Peradalta erneut mit Nachdruck auf die Bedeutung des FIFA-Benchmarking-Berichts zum Frauenfussball sowie auf das "Transfer Matching System" hin, das unter Aufsicht der FIFA die Abwicklung internationaler Spielertransfers ermöglicht. Beide Tools, so Peradalta, "helfen, den Mangel an Daten zu beheben, jede Situation besser zu verstehen und wirkungsvollere Entscheidungen zu treffen". Emilio Garcia Silvero, Chief Legal and Compliance Officer der FIFA, nahm ebenfalls an diesem Seminar teil. Über Videolink lobte er die allgemeine Entwicklung des Frauenfussballs in den letzten zehn Jahren und bedankte sich bei der CONMEBOL für ihre Arbeit bei der Professionalisierung des Sports. Allerdings hatte er auch ein paar warnende Worte für die Teilnehmer: "Diese Fortschritte müssen von angemessenen rechtlichen Rahmenbedingungen begleitet werden, die die Spielerinnen schützen und dem Frauenfussball die bestmögliche Plattform bieten, seine Nachhaltigkeit sicherstellen und die langfristigen professionellen Erwartungen der Spielerinnen erfüllen", so Garcia Silvero. In diesem Zusammenhang erläuterte er die jüngsten Anpassungen des FIFA-Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern, das Ende 2020 überarbeitet wurde und seit Juli dieses Jahres in Kraft ist, im Hinblick auf die Mutterschaft von Fussballerinnen. Diese beruhen auf vier Grundprinzipien: Registrierungsperioden, Schwangerschafts- und Entgeltschutz, Wiedereingliederung und Schutz vor Vertragsauflösung. "Unter keinen Umständen dürfen Fussballerinnen wegen ihres Status als Mutter oder werdende Mutter diskriminiert werden. Wir wissen, dass dies nicht alle Probleme löst, die im Hinblick auf Arbeitsverträge von Frauen entstehen können, aber es bleibt ein wichtiger erster Schritt auf internationaler Ebene", sagte Garcia Silvero, der außerdem die Arbeit des argentinischen Fussballverbands im Bereich der Arbeitnehmerrechte begrüßte.

Monserrat Jimenez, Legal Director und Stellvertretende Generalsekretärin der CONMEBOL, stellte die Vision des Frauenfussballs für Südamerika vor. Im weiteren Verlauf des Seminars wurden die argentinischen Bemühungen im Bereich des Arbeitsrechts ebenso behandelt wie die Maßnahmen der Fussballverbände von Paraguay und Uruguay, denen es gelang, prominente Sponsoren für ihre nationalen Frauenligen zu gewinnen. Darüber hinaus präsentierte man das erfolgreiche Marketingmanagement von Corinthians Sao Paulo - sowohl für das Team wie auch für einzelne Spielerinnen - als leuchtendes Vorbild für die ganze Region. Kurz nach Ende des Seminars sicherte sich Corinthians ihren zweiten Copa Libertadores Femenina-Titel in drei Jahren, durch einen 2:0-Finalsieg gegen Independiente Santa Fe aus Kolumbien. Die Vorrunden des Turniers waren vom 3.-18. November in Asuncion ausgetragen worden, doch die CONMEBOL hatte das Finale ganz bewusst in Montevideo organisiert, um Termin und Spielort mit den Copa Sudamericana- und Copa Libertadores-Endspielen der Männer in Einklang zu bringen. Übrigens bildete das obige Seminar nur einen Teil einer ganzen Reihe von Aktivitäten, die von der CONMEBOL in der "Embajada del Hincha" organisiert wurden. Dazu gehörten unter anderem Fragerunden mit Pia Sundhage, der schwedischen Trainerin der brasilianischen Nationalelf, Roxana Vallejos, der Trainerin von Rosario Central und Rosana Augusta, Trainerin von Atletico Paranaense, sowie Fabimar Franchi, Abteilungsleiterin für Nachhaltigkeit und Frauenfussballentwicklung bei CONMEBOL und Catalina Usme, Stürmerin von America de Cali.