Freitag 08 April 2011, 18:39

WPS-Elite hat die WM fest im Blick

Am kommenden Wochenende startet die dritte Saison der Women's Professional Soccer (WPS). Dem hochklassigen Wettbewerb in den USA kommt dieses Jahr angesichts der unmittelbar bevorstehenden FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Deutschland eine besonders große Bedeutung zu. In den vorherigen beiden Spielzeiten wechselte eine große Anzahl von Elitespielerinnen aus der ganzen Welt in die Staaten. Die Anzahl der internationalen "Importe" ist in dieser Saison zwar zurückgegangen, aber die ausgesprochen starke Liga wird sicherlich dafür sorgen, dass die Teilnehmerinnen der WM in Deutschland sich zu Turnierbeginn im Juni in Topform präsentieren können.

Die USA sind jedoch nicht das einzige Land, in dem die erste Liga im Hinblick auf die bevorstehende WM in Deutschland ein "gutes Timing" hat. Die norwegische Toppserien und Japans L-League haben ebenfalls vor Kurzem begonnen, und die schwedische Damallsvenksan startet auch dieses Wochenende in eine neue Saison – ein schöner Zufall, wenn man bedenkt, dass die Schwedinnen in der Gruppenphase der WM gegen die USA antreten werden. Am nächsten Wochenende steht dann der erste Spieltag der mit Spannung erwarteten englischen Women's Super League an.

Internationales FlairIn der WPS treten in der Saison 2011 sechs Teams in 18 Ligaspielen gegeneinander an, die Playoffs beginnen im August. Die sechs Teams der Saison 2011 sind Atlanta Beat, die Boston Breakers, magicJack aus Florida, Philadelphia Independence, der FC Sky Blue aus New Jersey sowie Liganeuling Western New York Flash. Nicht mehr im Wettbewerb ist der FC Gold Pride, der in der letzten Saison mit Marta noch Meister wurde. Auch Los Angeles Sol, der Zweitplatzierte von 2009, ist nicht mehr dabei, so dass Kalifornien keinen einzigen Vertreter mehr am Start hat. Atlanta Beat ist Gastgeber der ersten Partie der neuen Saison. Das Team empfängt am Samstag die Boston Breakers.

Viel Aufmerksamkeit wird auch Rochester im Norden des Bundesstaates New York auf sich ziehen, eines der Zentren des Frauenfussballs in den USA. Hier hat nämlich Liganeuling Western New York Flash seinen Vereinssitz. Der Klub kann mit vielen Spielerinnen aufwarten, die vom erfolgreichen FC Gold Pride aus Kalifornien hierher gewechselt sind. Eine ganze Reihe von Spielerinnen aus dem beeindruckenden Kader von The Flash wird im Juni die Reise zur WM nach Deutschland antreten. Da wären allen voran die fünfmalige FIFA Weltfussballerin des Jahres, Marta, die erfolgreiche kanadische Torjägerin Christine Sinclair sowie die Neuseeländerin Ali Riley, die zum besten "WPS-Neuling des Jahres 2010" gewählt worden war.

magicJack ist im Wesentlichen identisch mit dem Team von Washington Freedom der letzten Saison. Der Klub kann mit der blitzschnellen australischen Stürmerin Lisa De Vanna auf ein internationales Angriffstalent zählen. Auch die dänische Stürmerin Johanna Rasmussen steht hier unter Vertrag. Das englische Duo Eniola Aluko und Anita Asante bilden das starke Rückgrat des FC Blue Sky, während die Boston Breakers mit der schnellen Offensiv-Allrounderin Kelly Smith auf eine weitere englische Starspielerin und ehemalige Kandidatin für die Auszeichnung zur FIFA Weltfussballerin des Jahres zählen können.

U.S.-Stars im Überfluss Die USA, seit langem die Nummer eins der FIFA Frauen-Weltrangliste, werden in der Hoffnung nach Deutschland reisen, sich hier den dritten Weltmeistertitel zu sichern. Das Team muss in seiner Gruppe gegen Schweden, Korea DVR und Kolumbien antreten und wird ebenso stark auftreten müssen wie die Deutschen bei der WM 2003 in den USA, um das große Ziel zu erreichen. Sollten die Schützlinge von Pia Sundhage bei der diesjährigen Weltmeisterschaft triumphieren, dann wäre die WPS sicherlich ein wichtiger Unterbau des Erfolgs. Von den 23 Spielerinnen, die beim Länderspiel gegen England am letzten Wochenende in Sundhages Kader standen, verdienen nämlich alle bis auf eine ihre Brötchen in der WPS. Einzige Ausnahme war Ali Krieger, die beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag stand.

Die U.S.-Nationalspielerinnen verteilen sich relativ gleichmäßig auf die sechs Teams der WPS. magicJack hat mit der Sturmsensation Abby Wambach, die bereits 100 Länderspieltore auf dem Konto hat, sowie mit Torhüterin Hope Solo, der Heldin des U.S.-WM-Teams von 2007, die wohl größten Stars in seinen Reihen. Im angrenzenden Bundesstaat kann Atlanta Beat gleich mit vier Olympia-Teilnehmerinnen aufwarten: Spielführerin Lori Chalupny, Cat Whitehill, Carli Lloyd und Heather Mitts. Die beiden Letzteren werden vermutlich eine Rolle in Sundhages Plänen für den Wettbewerb im Juni spielen.

Die Boston Breakers verfügen mit Rachel Buehler, Stephanie Cox und vor allem mit Amy LePeilbet über große Defensivtalente mit Länderspielerfahrung. Außerdem stehen hier Stürmerin Lauren Cheney sowie die Mittelfeldakteurin Jordan Angeli, die Zweitplatzierte bei der Wahl zum "WPS-Neuling des Jahres" unter Vertrag. Philadelphia hat seinen Kader vergrößert und mit Nicole Barnhart und Megan Rapinoe zwei weitere Spielerinnen in seinen Reihen, die sich Hoffnungen auf die WM-Teilnahme machen. Sie bilden gemeinsam mit Amy Rodriguez und Lori Lindsey ein beeindruckendes Quartett von Nationalspielerinnen.