Donnerstag 23 Juni 2011, 17:22

WM-Fieber greift um sich

Frankfurt ist das Finanzzentrum Deutschlands, doch der Sommer 2011 bietet der Stadt auch Gelegenheit, der Welt ihre Leidenschaft für den Frauenfussball zu demonstrieren. In vielerlei Hinsicht wird man in Frankfurt den Herzschlag der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011™ am stärksten spüren. Schließlich werden hier insgesamt vier Partien ausgetragen, darunter am 17. Juli das Finale, bei dem die Königinnen des Weltfussballs gekrönt werden.

Frankfurt gilt auch als Sporthauptstadt Deutschlands, da hier der Deutsche Fussball-Bund und zahllose weitere nationale Sportverbände ihren Sitz haben. Darüber hinaus rühmt sich die Mainmetropole einer großen Tradition im Frauenfussball. Beleg dafür ist auch der FFC Frankfurt, einer der erfolgreichsten Vereine Deutschlands, der es in der Bundesliga schon auf sieben Titelgewinne gebracht hat.

In der aktuellen deutschen Nationalelf stehen unter anderem die Frankfurter Spielerinnen Nadine Angerer, Melanie Behringer und Kerstin Garefrekes. Der bekannteste Name im Team dürfte jedoch der von Birgit Prinz sein, dreimalige FIFA Weltfussballerin des Jahres und Rekordtorschützin bei FIFA Frauen-Weltmeisterschaften.

So überrascht es nicht, dass Frankfurt Zentrum zahlreicher Aktivitäten im Rahmen der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011™ ist. Eines der Highlights ist dabei sicherlich die FIFA-Fanmeile am Mainufer. Der Fussball hat sich am Ufer des berühmten Flusses niedergelassen, wobei die Fans alle 32 Spiele des Turniers auf einer riesigen Leinwand, die auf dem Fluss schwimmt, verfolgen können. Da werden Erinnerungen an den denkwürdigen Sommer der FIFA WM 2006™ wach.

"Ich weiß, dass es ein tolles Turnier werden wird" Frankfurts enge Beziehungen zu dieser Weltsportart sind in der Stadt allgegenwärtig, denn auf Werbesäulen und Straßenbahnen sind immer wieder Ankündigungen und Symbole der WM 2011 zu sehen. Im größten Einkaufszentrum ist inmitten des emsigen Trubels einer Fußgängerzone ein sechs Meter hohes Plakat von Birgit Prinz zu sehen. Diese offenkundige Leidenschaft für den Frauenfussball ist in vielen Ländern nur schwer nachzuvollziehen, aber in Deutschland, und insbesondere in Frankfurt, sind das Interesse am Frauenfussball und auch das Wissen über diesen enorm.

"Wir haben so lange auf die Weltmeisterschaft warten müssen, jetzt müssen wir es nur noch bis Sonntag aushalten", erzählt uns Fussballfan Lena Maier lachend, während sie im Schatten der übergroßen deutschen Nummer neun steht. "Birgit ist einfach ein Phänomen, wenn man bedenkt, was sie alles erreicht hat, wie viele Tore sie geschossen hat. Es wird toll sein, sie und das Team am Sonntag am Fluss sehen zu können."

Ganz in der Nähe befindet sich der Römerberg, ein berühmter Platz mit altehrwürdigen Gebäuden, seit jeher ein Magnet für Touristen. Auch dessen mittelalterliches Rathaus, der Römer, der dem Platz den Namen gegeben hat, ist Beleg für die Bedeutung Frankfurts für den Frauenfussball. 2003 und 2007 präsentierten die siegreichen deutschen Mannschaften die Trophäe der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vom Balkon des Römers aus den tausenden von Fans, die den Platz und die benachbarten Straßen bei den Jubelfeierlichkeiten füllten.

"Ich fände es wunderbar, wenn ich hierher kommen könnte, um den Sieg der Deutschen zu feiern", sagt Stephanie Kirchherr, die stolz das Trikot der deutschen Frauen-Nationalmannschaft trägt. "Ich habe mit einigen Freunden Tickets gekauft, um die Deutschen nächste Woche in Frankfurt gegen Nigeria spielen zu sehen. Ich kann es gar nicht erwarten, denn da wird eine tolle Atmosphäre herrschen. Außerdem habe ich noch nie ein WM-Spiel gesehen. Einige Spiele werden wir zusammen mit vielen anderen Fans auch auf der Großleinwand auf dem Fluss verfolgen können", fügt sie hinzu, während die Glocken der nahegelegenen Paulskirche läuten. "Ich weiß, dass es ein tolles Turnier werden wird … vor allem natürlich, wenn Deutschland gewinnt."