Mittwoch 03 Juli 2019, 20:14

USA - Niederlande: Vergleich der Stärken und Schwächen

  • Am Sonntag treffen die USA und die Niederlande im Finale aufeinander

  • Unsere Teamreporterinnen analysieren Stärken und Schwächen beider Mannschaften

  • Live-Blog: #USANED

Zusammen sind zwölf Spiele und 1.110 Minuten Fussball bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ vergangen, bis die USA und die Niederlande im Endspiel standen.

Unsere Teamreporterinnen waren immer und überall dabei: Bei den Partien, aber auch den Interviews, den Trainingseinheiten, den Pressekonferenzen. Wer wäre also besser geeignet, die Stärken und Schwächen der beiden Finalisten zu beurteilen, die vielleicht darüber entscheiden, wer am Sonntag den Titel gewinnt?

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USA

Größte Stärken

Die Mannschaft spielt schnell und präzise nach vorn. So hat sie bislang allen Spielen in Frankreich ihren Stempel aufgedrückt. Trainerin Jill Ellis will, dass ihre Spielerinnen aktiv sind und das Spiel gestalten. Wenn es nach der U.S.-Trainerin ginge, würde sie am liebsten über die vollen 90 Minuten nur nach vorn spielen lassen, aber natürlich weiß sie, dass das nicht geht. Dennoch zahlt es sich aus, jede Partie mit fliegenden Fahnen anzugehen. Bislang haben die USA in jedem ihrer Spiele im Turnier innerhalb der ersten zwölf Minuten getroffen. Laut Spielführerin Alex Morgan verleihen die frühen Führungstore der Mannschaft Selbstvertrauen für die restliche Spielzeit.

Potenzielle Schwächen

Die bis dahin herausragende Stürmerin Megan Rapinoe konnte im Halbfinale gegen England wegen einer Zerrung der hinteren Oberschenkelmuskulatur nicht spielen, Mittelfeldspielerin Rose Lavelle musste mit der gleichen Verletzung ausgewechselt werden. Bis zum Finale sollen beide wieder einsatzfähig sein, aber sind sie dann auch fit? Das bleibt abzuwarten. Aber nachdem sich Christen Press und Sam Mewis gegen England als gleichwertiger Ersatz bewiesen haben, wissen die USA zumindest um die Breite in ihrem Kader.

Erin Fish, Teamreporterin USA

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Niederlande

Größte Stärken

Für die Niederlande scheint bei der diesjährigen Frauen-Weltmeisterschaft das Motto zu gelten: "Wenn's läuft, dann läuft's". Spielerinnen, Betreuerstab und selbst die Medien schienen sich nach jedem Spiel im Turnier einig, dass die Mannschaft noch nicht ihr volles Potenzial gezeigt hat. Angedeutet aber hat sie es. Die drei Mittelfeldspielerinnen lassen den Ball wunderbar laufen, Shanice van de Sanden beeindruckt mit Antritt und Schnelligkeit, Lieke Martens mit Technik (wie bei ihrem Hackentor im Achtelfinale gegen Japan). All das zeigt, was in der Mannschaft steckt. Wenn es bei diesen Niederländerinnen mal läuft, dann können sie richtig ins Rollen kommen. Sollte das am Sonntag der Fall sein und sie in Spielfluss kommen, treffen die USA auf einen würdigen Finalgegner.

Potenzielle Schwächen

Doch wie so oft bei niederländischen Mannschaften kann ihre größte Stärke auch zum Verhängnis werden. Bisweilen wird moniert, die Oranjeleeuwinnen hingen zu sehr von ihren Schlüsselspielerinnen ab. Haben die nicht ihren besten Tag, lahmt das ganze Spiel. Shanice van de Sanden kämpft schon das ganze Turnier mit Formschwankungen, Lieke Martens plagt sich mit einer Zehenverletzung herum und Stammtorhüterin Sari van Veenendaal laborierte nach dem Halbfinale gegen Schweden am Mittwoch mit einer geschwollenen Hand. Die größte Sorge der Niederländerinnen dürfte also sein, was ist, falls eine oder gar mehrere ihrer Stars nicht rechtzeitig fit werden für #LaGrandeFinale.

Emma Coolen, Teamreporterin Niederlande