Freitag 13 März 2015, 09:25

England triumphiert auf Zypern

Knapp drei Monate vor dem Anpfiff der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ hat England eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz geschickt. Dank eines 1:0-Finalsieges gegen WM-Gastgeber Kanada feierten die Three Lionesses den Turniersieg beim prestigeträchtigen "Cyprus Women's Cup". Auch Mexiko ließ aufhorchen. Ein 3:2-Erfolg im Spiel um Platz drei gegen Italien zeigte, dass sich das Team von Trainer Leonardo Cuéllar im Aufwind befindet.

Insgesamt zwölf Teams, unterteilt in drei Gruppen, kämpften auf Zypern um den Titel. Mit England, Kanada, Australien, Mexiko, Korea Republik und den Niederlanden nutzten gleich sechs WM-Teilnehmer die Chance, sich auf das mit Spannung erwartete globale Kräftemessen vorzubereiten und sich einen Überblick über die eigenen Stärken und Schwächen zu verschaffen. FIFA.com fasst die Geschehnisse zusammen.

Gruppe A Kanada stellte seine Ambitionen für die Frauen-WM im eigenen Land eindrucksvoll unter Beweis. Drei Siege ebneten der Elf von Coach John Herdman den Weg an die Spitze der Staffel. Gegen Schottland gewann man mit 2:0, gegen Republik Korea mit 1:0, und Italien wurde zum Abschluss ebenfalls knapp mit 1:0 geschlagen.

Die Italienerinnen, die in den Playoffs zur Qualifikation für die Frauen-WM gegen die Niederlande den Kürzeren zogen, eroberten Platz zwei hinter Kanada. WM-Teilnehmer Korea Republik blieb derweil gänzlich ohne Sieg und belegte mit null Punkten abgeschlagen den letzten Rang.

Gruppe B Die Spitzenposition und den damit verbundenen Einzug ins Finale sicherte sich England mit zwei Siegen und einem Remis. Zum Auftakt setzte sich das Ensemble von Mark Sampson mit 3:1 gegen Finnland durch, ließ ein 3:0 gegen Australien folgen und schloss die Vorrunde mit einem 1:1 gegen die Niederlande ab.

Den Platz hinter Kanada sicherte sich der FIFA-Frauen-Weltranglisten-Zehnte Australien. Sechs Zähler standen am Ende der Gruppenphase auf der Habenseite der Matildas, die aus einem 1:0 gegen die Niederlande und einem 3:0 gegen Finnland resultierten. Die Niederlande und Finnland belegten hinter Australien Rang drei und vier.

Gruppe C In dieser Staffel ließen die Mexikanerinnen, die nach 1999 in den USA und 2011 in Deutschland bereits zum dritten Mal an einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft teilnehmen werden, im Kampf um die Tabellenführung nichts anbrennen. Zum Anfang des Turniers wurde Südafrika mit 2:0 besiegt, ehe ein knappes 1:0 gegen die Tschechische Republik und ein torloses Remis gegen Belgien folgten.

Mit drei Zählern weniger landeten die Tschechinnen auf Rang zwei, Südafrika nach zwei Niederlagen und einem Sieg direkt dahinter. Belgien blieb mit zwei Unentschieden und einer verlorenen Partie nur der letzte Platz.

Der Finaltag Im Endspiel trafen mit England und Kanada zwei alte Bekannte aufeinander. Bereits im Viertelfinale des Olympischen Fussballturniers 2012 in London und im Finale des "Cyprus Women’s Cup 2013" hatten sich beide Mannschaften gegenüber gestanden. Während Kanada in London noch den Platz als Sieger verlassen hatte, behielten die Three Lionesses auf Zypern die Oberhand. Entsprechend spannend schien die neueste Auflage dieses Duells zu werden - und sie hielt, was sie versprach.

Die Teams lieferten sich von Beginn an einen spannenden Schlagabtausch, bei dem beide Torhüterinnen ihr Können zeigen mussten. Gleich zu Beginn forderte Jill Scott Kanadas Torfrau Erin McLeod heraus, auf der Gegenseite scheiterte Christine Sinclair an Siobhan Chamberlain. Sinclair stand immer wieder im Mittelpunkt des kanadischen Angriffsspiels, konnte ihre Chancen aber nicht nutzen. Nach dem Seitenwechsel erlöste Lianne Sanderson ihre Mannschaft, als sie in der 67. Minute den lang ersehnten Siegtreffer für England erzielte und den dritten Erfolg der Three Lionesses beim "Cyprus Women’s Cup" nach 2009 und 2013 unter Dach und Fach brachte.

"Wir dürfen nicht vergessen, dass Kanada eine Top-Nation ist und wir sie im Finale geschlagen haben. Ich denke, das zeigt, dass wir gegen große Mannschaften gewinnen können, wenn es darauf ankommt", so Englands Torschützin Sanderson nach dem Triumph auf der Website des Englischen Fussballverbandes (FA). "Mark hat uns auf jedes Spiel vorbereitet, als wäre es ein Pokalfinale, und wir wissen, was wir bei der Weltmeisterschaft zu tun haben."

Im "kleinen Finale" zwischen Italien und Mexiko sahen die Europäerinnen bis kurz vor Abpfiff wie die sicheren Siegerinnen aus. Valentina Cernoia (53.) und Alia Guagni (69.) hatten ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit in Führung gebracht, nachdem Charlyn Corral (45.) für Mexiko vorgelegt hatte. Die Führung hatte bis zur 86. Minute Bestand, doch dann drehte El Tricolor in der Schlussphase noch die Partie. Yamile Franco erzielte den Ausgleich und Veronica Perez eine Minute später den Siegtreffer zum 3:2.

Der Finaltag im Überblick: Spiel um Platz 11: Korea Republik – Belgien 1:1 (0:0), 5:3 n.E. Spiel um Platz 9: Finnland – Südafrika 2:1 Spiel um Platz 7: Schottland – Niederlande 3:1 Spiel um Platz 5: Australien – Tschechische Republik 6:2 Spiel um Platz 3: Italien – Mexiko 2:3 Finale: England – Kanada 1:0