Dienstag 12 April 2022, 22:00

Frankreich, Spanien und Schweden feiern vorzeitige Qualifikation

  • 51 europäische Teams kämpfen in der Qualifikation um insgesamt 11 Plätze

  • Frankreich, Schweden und Spanien lösen vorzeitig ihr Ticket für Australien/Neuseeland 2023™ 

  • Die Waliserin Natasha Harding krönt ihr 100. Länderspiel mit einem Tor und einem Sieg über Kasachstan

 Es war ein Spieltag geprägt von großen Emotionen: pure Freude auf der einen Seite und große Enttäuschung auf der anderen Seite. Mit dem 12. April ging die 5. der insgesamt 7 Gruppenphasen bei der europäischen Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ vorbei. Und bei der Rekordzahl von 51 Teilnehmern an der europäischen Qualifikation konnten Fußballfans sich über 21 Partien und viele Tore freuen. Wir werfen einen Rückblick auf Phase 5 von 7 und präsentieren den aktuellen Stand in der europäischen Qualifikation.

Asllani, Hermoso und Cascarino sichern WM-Ticket 

Sowohl Schweden, Spanien als auch Frankreich konnten sich bereits zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase den 1. Platz in ihrer Gruppe sichern. Und dieses Ticket haben alle drei Teams den herausragenden Leistungen ihrer Stürmerinnen zu verdanken. Dank des Treffers von Kosovare Asllani zum Unentschieden gegen Irland sind die Schwedinnen in Gruppe A uneinholbar. In Gruppe B wiederum hat Jennifer Hermoso dem spanischen Team mit ihrem Doppelpack zum 2:0 gegen das schottische Team acht Punkte Vorsprung auf ebendiese verschafft und auch Delphine Cascarino macht sich mit dem einzigen Treffer des Spiels gegen Slowenien zur Heldin des Spiels und ihres Teams, die nach dem bitteren Ausscheiden gegen die USA im Viertelfinale 2023 wieder angreifen wollen.

Harding schreibt die perfekte Geschichte 

Ein besonderer Tag war der 12. April für Natasha Harding. Die 33-jährige Waliserin stand für ihr Team das 100. Mal auf dem Platz und krönte diese besondere Leistung mit einem Tor in der 42. Minute in der Partie gegen Kasachstan. Danach sagte sie gegenüber Sky: „Fußball für Wales zu spielen ist alles für mich. Es ist der Höhepunkt von allem, wofür ich gearbeitet habe. Und das 100. Mal für Wales auf dem Platz zu stehen, ist eine unglaubliche Leistung. Ich werde es wahrscheinlich erst realisieren, wenn ich zuhause bin. Ich habe meine Emotionen an diesem Abend auf dem Platz gezeigt und es war einfach großartig, wieder mit den Mädels auf dem Platz zu stehen.“

 

Schwache DFB-Frauen verpassen vorzeitige Qualifikation

So positiv wie für diese Teams lief es bei der deutschen Nationalmannschaft allerdings nicht. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg zeigte in Serbien eine schwache Leistung und fuhr verdientermaßen mit einer 3-2 Niederlage nachhause. Nach der starken Leistung gegen Portugal am Samstag waren die Spielerinnen entsetzt über ihr Auftreten. Kapitänin Alexandra Popp, die nach ihrer Verletzung erstmals wieder für die deutsche Mannschaft im Einsatz war, sagte nach dem Spiel: "Es hat einfach nichts gepasst - egal ob es die Passqualität war, die Zweikämpfe, das Spiel nach vorne oder defensiv das Spiel nach hinten." Nun hat das deutsche Team noch zwei Spiele um zu beweisen, dass sie zur Weltklasse gehören. 

Kapitänin Alexandra Popp stand nach ihrer Verletzung das erste Mal wieder im Kader des deutschen Teams.

Die Reaktionen

„Das Gefühl ist großartig, wir fahren wieder zu einer Weltmeisterschaft. Wir sind sehr glücklich. Wir wollten natürlich gewinnen, aber es fühlt sich trotzdem an wie ein Sieg. Ich hatte das Gefühl, dass wir nicht mehr so viel Zeit haben, also mussten wir einfach jeden einzelnen Ball riskieren. Ich habe den Pass perfekt auf den Fuß bekommen, also musste ich ihn nur Kosse [Kosovar Asllani] präsentieren, die ihn perfekt platziert hat.“ Olivia Schough, schwedische Stürmerin, nach dem Spiel gegenüber TV4

„Wir freuen uns, dass wir trotz der noch zwei anstehenden Spiele in der Gruppenphase bereits für die WM 2023 qualifiziert sind, nachdem wir alles gewonnen haben. Es ist die dritte Weltmeisterschaft in unserer Geschichte. Jetzt scheint es einfach, aber weit gefehlt. Heute ist ein Tag zum Feiern, nicht jeden Tag qualifiziert man sich für eine Weltmeisterschaft. Aber dann ist es an der Zeit, sich auf die Europameisterschaft vorzubereiten.“ Jorge Vilda, Trainer der spanischen Nationalmannschaft der Frauen

„Wir müssen unser Spielniveau mit jedem Spiel steigern. Wir wussten, dass es nicht leicht wird, gegen Slowenien zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan. Wir haben versucht, in der zweiten Halbzeit schnell zu punkten. Wir waren effizient. Aber wir müssen unser Spielniveau steigern, um unsere Ziele zu erreichen.“ Delphine Cascarino bei der Pressekonferenz nach dem Spiel

 

So geht es weiter

Nachdem im Juni Phase 6 der Gruppenphase ausgetragen worden sein wird, wird vom 1. bis zum 6. September die alles entscheidende 7. Phase anstehen. Nur die erstplatzierten Teams der neun Gruppen können sich bereits dann ein Ticket für die die WM 2023 sichern. Danach werden zwei weitere Tickets in den europäischen Playoffs vergeben und ein europäisches Team hat noch in den interkontinentalen Playoffs im Februar 2023 die Chance auf eine WM-Teilnahme.