Dienstag 11 Mai 2021, 12:56

Afrika vor zahlreichen Derbys und Spitzenspielen

  • Am 10. Mai fand die Auslosung für die Qualifikation der CAF für die #FIFAWWC 2023 statt

  • Der Afrikanische Nationen-Pokal der Frauen Marokko 2022 fungiert dabei als Qualifikationsturnier

  • Schon in der Vorrunde warten zahlreiche Derbys und Spitzenspiele

Aufbruchstimmung in Afrika: Am 10. Mai fiel der Startschuss zur ersten Etappe auf dem Weg zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Australien/Neuseeland. Die Auslosung zur Qualifikation in der Afrika-Zone für diese Frauen-Weltmeisterschaft fand im ägyptischen Kairo statt, da der CAF Afrikanische Nationen-Pokal der Frauen Marokko 2022 als Qualifikationsturnier fungiert.

Und wie sich herausstellen sollte, ist Spektakel von Anfang an garantiert. In der ersten Qualifikationsrunde gibt es dabei auch deshalb so viele Derbys, weil die Mannschaften ihren Regionen entsprechend eingeteilt wurden (CECAFA, COSAFA, UNAF, WAFU, UNIFFAC). So trifft zum Beispiel Ägypten im Norden auf Tunesien und Uganda im Osten auf Äthiopien. Weiter westlich hat Mali ein Rendezvous mit Guinea, während im südlichen Afrika Südafrika eine Verabredung mit Mosambik hat.

"Mosambik ist eine Mannschaft, die wir gut kennen. Wir haben schon oft gegen sie gespielt, vor allem im Cosafa Cup. Sie sind eine robuste Mannschaft und lassen den Ball gut laufen", warnte Südafrikas Trainerin Desirée Ellis bereits. "Außerdem soll man ja nie eine Mannschaft unterschätzen! Wir haben nur zwei Spiele, es kann also alles sehr schnell gehen. Wenn wir einen Gegner nicht ernst nehmen, kann uns das sehr teuer zu stehen kommen! Der Frauenfussball hat sich überall weiterentwickelt, die Teams sind besser, also müssen wir unser eigenes Spiel ebenfalls verbessern!"

"Wenn man die Freude an einer Weltmeisterschaft einmal erlebt hat, will man nur eines: wieder hin!“
Desiree Ellis (Südafrika)

Aber mehr noch als zu Nachbarschaftsduellen kommt es in dieser ersten Runde zu echten Spitzenspielen! Das Los wollte es, dass Nigeria und Ghana zum Auftakt aufeinandertreffen. Mit acht bzw. drei Teilnahmen haben diese beiden Mannschaften Afrika am häufigsten bei der Weltmeisterschaft vertreten.

"Es ist natürlich eine schwierige Auslosung. Wir haben viel Respekt vor Ghana. Wir wissen um ihre Stärken und Qualitäten. Es ist eine harte Aufgabe und der Druck ist groß, aber jeder Wettkämpfer muss für diese Art von Herausforderung bereit sein", sagte Nigerias amerikanischer Trainer Randy Waldrum. "Ich bin jedenfalls schon jetzt bereit, mich an die Arbeit zu machen und alles vorzubereiten."

"Auf eine Mannschaft dieses Kalibers zu treffen, macht Lust, noch härter zu arbeiten", findet Ghanas Trainerin Mercy Tagoe. "Es herrscht gegenseitiger Respekt zwischen unseren beiden Mannschaften. Es bleibt eine Tatsache, dass dieser Gegner uns noch mehr Einsatz abverlangen wird! Es ist gut zu wissen, was uns erwartet. Wir haben jetzt ein Ziel vor Augen und müssen uns an die Arbeit machen."

Wir wissen, dass Nigeria in Afrika regiert. Aber Südafrika folgt dicht dahinter. Aber dann ist Ghana irgendwann abgestiegen - aber jetzt sind wir zurück. Wir wollen Wiedergutmachung betreiben und auf das Niveau kommen, auf dem wir früher waren.
Mercy Tagoe (Ghana)

Die siegreichen Mannschaften der ersten Runde – ermittelt in Hin- und Rückspiel – qualifizieren sich für die nächste Runde, wo im selben Format gegeneinander gespielt wird. Die Sieger dieser zweiten Runde erhalten dann ein Ticket für die Endrunde des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals. Das Turnier findet 2022 in Marokko statt.

Marokko, als Gastgeber automatisch für die Afrikameisterschaft qualifiziert, träumt von der ersten Teilnahme an der Frauen-WM. Der Verband hat die entsprechenden Mittel bereitgestellt und verdeutlichte seine Ambitionen zuletzt mit der Verpflichtung von Reynald Pedros, der 2018 zum The Best – FIFA-Welttrainer des Jahres – Frauen gewählt wurde. Pedros trainiert die A-Nationalmannschaft der Frauen.

"Wir werden natürlich diese frühen Runden beobachten und insbesondere die Mannschaften, die regelmäßig das Geschehen in Afrika diktieren. Wir warten die Qualifikation ab, um uns positionieren zu können. Wir werden dies mit ebenso viel Aufmerksamkeit wie Respekt beobachten. Wir haben den Ehrgeiz, uns zu einer der besten afrikanischen Frauenmannschaften zu entwickeln, und um das zu erreichen, dürfen wir nichts dem Zufall überlassen", so der französische Trainer, der zum Abschluss klarstellt:

"Was das Ziel angeht, gibt es keine zwei Meinungen. Die Afrikameisterschaft hat Priorität! Es ist ein Vorteil, als Gastgeber keine Qualifikation spielen zu müssen. Und es ist toll, dass Marokko das Turnier ausrichten darf. Wir spielen diesen Afrikanischen Nationen-Pokal natürlich, um ihn zu gewinnen. Entsprechend werden wir uns vorbereiten. Wir wissen, wenn wir das Halbfinale erreichen, nehmen wir an der Weltmeisterschaft teil. Das hat es in Marokko noch nie gegeben. Aber lassen Sie uns mal nichts überstürzen!"