Dienstag 01 September 2009, 09:23

Com-Unity: Starke Frauen in Trinidad und Tobago

Trinidad und Tobago, die Inselgruppe, auf der der Spaß nie zu kurz kommt, zeigte sich zuletzt ganz seriös, als es darum ging, einen weiteren Schritt in der Vorbereitung auf die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2010 zu unternehmen. So bot eine Delegation der FIFA mit Instruktoren und Development Officers den Teilnehmern an einem FIFA Com-Unity-Seminar konkrete Hilfe an. Sie boten den Gastgebern des Turniers eine perfekte Plattform, um die Stellung des Frauenfussballs sowohl im Schoß der Fussballfamilie als auch in breiteren Gesellschaftsschichten zu stärken.

Wichtigstes Thema des Seminars war die Erarbeitung eines Entwurfs und strategischen Plans, der vom lokalen Organisationskomitee in Zusammenarbeit mit Medien und Marketingpartnern umgesetzt werden soll, um ein erfolgreiches Turnier sowie ein dauerhaftes Vermächtnis für das Land und die gesamte Region zu gewährleisten.

Die Eröffnungsrede wurde vom FIFA-Vizepräsidenten und CONCACAF-Präsidenten Jack A. Warner gehalten. Er fand leidenschaftliche Worte der Ermutigung und Unterstützung. "Dies ist ein Ereignis von weltweiter Bedeutung. Wir müssen es auf eine neue Stufe stellen", erklärte er. "In den nächsten drei Tagen sind wir leere Gefäße, die nur darauf warten, mit Wissen und Informationen gefüllt zu werden. Planung, Präzision und Ausführung werden eine erfolgreiche FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft sicherstellen."

Es gibt kaum etwas, das weniger Emotionen weckt, als eine junge Spielerin, die ihr Land vertritt, insbesondere dann, wenn es sich um eine erst 16-jährige Torhüterin handelt, die mit Leidenschaft über ihren Sport, ihre Mannschaft und ihr Land spricht. "Wir möchten die Geschichte ändern und den Frauenfussball in ein neues Licht rücken", erklärte Linfa Fox, Vertreterin der U-17-Auswahl, die ein Plädoyer dafür hielt, fairen Sport und Leistung zu zeigen und alles zu geben, um Trinidad und Tobago würdig zu vertreten.

Ehrgeizige Gastgeber Die Bedeutung eines erfolgreichen Gastgeberteams, das in der Lage ist, die erste Phase eines Turniers zu überstehen, kann gar nicht genug betont werden. Vor diesem Hintergrund wies Jamal Shabaaz, ein Mitglied des Trainerstabs von Trinidad und Tobago, darauf hin, dass unter der Führung des norwegischen Weltmeister-Trainers Even Pellerud ein hartes Trainingsprogramm gefahren würde. "Die Mädchen gewöhnen sich so langsam daran. Es freut mich zu sehen, wie sie sich als Gruppe an das höhere Trainingsvolumen gewöhnt haben", erklärte Shabaaz. "Wir sind von vier Trainingseinheiten mittlerweile bei sieben Einheiten pro Woche angekommen und machen gute Fortschritte."

Erfahrungsberichte und weitere wertvolle Hinweise gab es von den FIFA-Vertretern der letztjährigen Frauen-Weltmeisterschaft, insbesondere von Michele Cox, Leiterin des LOK der U-17-WM in Neuseeland, und Harold Maine-Nicholls, dem Vorsitzende des LOK der U-20-Weltmeisterschaft in Chile. Heike Ullrich, die Verantwortliche für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2010 und die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland, sagte, dass nun der heimische Verband (TTFF) gefragt sei, den Frauenfussball nach Kräften zu unterstützen und mit offenen Armen aufzunehmen.

Die wachsende Beliebtheit des Frauenfussballs weltweit wurde bisher bereits durch Projekte an der Basis und den steigenden Erfolgder FIFA Frauen-Weltmeisterschaften im U-17- und U-20-Bereich gefördert. Mit der beständig zunehmenden Berichterstattung erlebt der Frauenfussball eine starke Wachstumsperiode mit beständig steigenden Einschaltquoten, einer immer größeren Anzahl von Mädchen und Frauen, die diesen Sport betreiben, und einer breiteren Akzeptanz beim Publikum weltweit.

Das FIFA Com-Unity-Seminar zum Frauenfussball fand nach dem bewährten Schema statt. Dabei wurden Vertreter von Regierung, Medien, Marketing sowie Mitglieder der Fussballgemeinschaft eingeladen, sich unter einem Dach zu treffen und leidenschaftlich über den Fussball zu diskutieren. Wenn man an Trinidad und Tobago denkt, sieht man Palmen, Sonne und Sand vor sich, doch der kleine Inselstaat hat angesichts seiner geringen Bevölkerungszahl große sportliche Ambitionen. Stars wie der ehemalige Manchester-United-Stürmer Dwight York und Cricket-Legende Brian Lara werden auch dabei sein, wenn es gilt, ihre jungen Landsfrauen als Botschafter für die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2010 zu unterstützen.

Die Karibiknation, in der der Karneval so groß geschrieben wird, bewegt sich im Rhythmus des Mottos "Small Island Big Passion" (Kleine Insel, große Leidenschaft) auf das Großereignis in der Geschichte des Weltsports zu. Es hat ganz den Anschein, als ob der Frauenfussball unter den Palmen von Trinidad und Tobago eine Nische gefunden hätte und dort wurzeln könnte.