Montag 28 März 2016, 06:49

Afrikas Vertreter in Jordanien 2016 stehen fest

Zwei alte Bekannte, Nigeria und Ghana, sowie der WM-Debütant aus Kamerun werden Afrika bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Jordanien 2016 vertreten.

Die Black Maidens aus Ghana, die wie Nigeria bisher bei allen Endrundenturnieren dabei waren, erzielten durch das 6:0 gegen Marokko einen 10:0-Gesamterfolg. Damit sicherten sie sich mit dem höchsten Sieg der zweiten Runde das Ticket nach Nahost. Den Nigerianerinnen genügte gegen Südafrika nach einem 6:0 im Hinspiel ein knapper 1:0-Erfolg zur erfolgreichen Qualifikation. Kamerun wird nach dem deutlichen 4:0-Auswärtssieg in Ägypten erstmals an einer WM-Endrunde in dieser Alterskategorie teilnehmen. Das Hinspiel hatten die Kamerunerinnen nur knapp mit 2:1 für sich entschieden.

Die Ghanaerinnen erhöhten vor eigenem Publikum bereits in der dritten Minute den Vorsprung im Gesamtergebnis auf fünf Tore, als Abdulai Mukarama nach einer Flanke von Adizatu Mustapha der marokkanischen Torhüterin keine Chance ließ. Nach einem Regelverstoß im Strafraum durch die unerfahrene marokkanische Defensive erhöhte Phelicity Aduako vom Elfmeterpunkt noch vor der Pause auf 2:0.

Nach der Pause bewies Trainer Evans Adotey sein gutes Händchen und brachte Abdul Rahman Barikisu, die prompt den nächsten Treffer für ihr Team erzielte. Kapitänin Sandra Owusu Ansah, Grace Acheampong und erneut Barikisu stellten den deutlichen 6:0-Erfolg sicher. Die beiden Partien gegen Marokko waren der erste richtige Test für die Westafrikanerinnen, die kampflos in die zweite Qualifikationsrunde eingezogen waren, nachdem Sierra Leone seine Auswahl zurückgezogen hatte.

Die Black Maidens sind das bisher einzige Team, das bis ins Halbfinale des weltweiten Gipfeltreffens vorgedrungen ist. Adotey brachte daher seine Hoffnung zum Ausdruck, es dieses Mal noch eine Runde weiter zu schaffen: "Ich bin sehr beeindruckt von unserer Arbeitsmoral, die uns den Sieg und die Qualifikation zur WM eingebracht hat.

"2012 holten wir Bronze und in der nächsten Auflage schieden wir unglücklich im Viertelfinale aus. Beim letzten Turnier in Costa Rica war es unser Ziel gewesen, die Leistung von 2012 zu verbessern, doch leider scheiterten wir früh in der K.o.-Phase. Deshalb haben wir uns dieses Mal das Ziel gesetzt, über die Bronzemedaille hinauszukommen."

Fünfer-Pack für Ajibade Beim 1:0-Sieg in Johannesburg erzielte die nigerianische Stümerin Rasheedat Ajibade ihren fünften Treffer des Gesamtduells und sicherte ihrem Team praktisch im Alleingang das Ticket nach Jordanien. Die Nigerianerinnen hatten den größten Teil der Arbeit bereits im Hinspiel erledigt, in dem sie sich beim 6:0 in Abuja als zu stark für die Bantwana erwiesen. Die erste Runde wurde dank eines 9:0-Erfolgs gegen Namibia souverän gewonnen.

Die nigerianische Kapitänin erzielte nach den drei Toren gegen Namibia vier weitere im Heimspiel gegen die Südafrikanerinnen. Mit dem Tor des Tages im Rückspiel erstickte sie jede Hoffnung der Gastgeberinnen auf eine erfolgreiche Aufholjagd im Keim.

Der nigerianische Trainer Bala Nikyu sagte, dass sein Team selbstbewusst in die Partie gegangen sei: "Wir wollten das Ticket nach Jordanien buchen und haben die Südafrikanerinnen keineswegs unterschätzt. Wir wollten das Spiel machen und angreifen, um nach unserem Heimsieg einen weiteren Erfolg zu erzielen. Wir hatten gegen Namibia beide Spiele gewonnen und uns gegen Südafrika das gleiche Ziel gesetzt."

Kamerun hingegen hatte in Kairo leichteres Spiel als gedacht, nachdem sich das Team in der ersten Runde gegen Äthiopien erst nach Elfmeterschießen durchsetzen konnte. Überraschend sicherten sich die Gäste mit einem Auswärtserfolg die erstmalige WM-Teilnahme. Dabei waren die Kairoer Fans nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel in Yaounde zuversichtlich gewesen, das Ergebnis drehen zu können, doch die Kamerunerinnen stürmten zu einem deutlichen 4:0 und entschieden das Duell mit 6:1 für sich.

Für Kamerun bewahrheitete sich damit das Sprichwort, dass aller guten Dinge drei sind: Es war die dritte Teilnahme an der WM-Qualifikation. 2008 verpasste das Team die Endrunde nur denkbar knapp, als es die letzte Partie in einer Dreiergruppe mit Hin- und Rückrunde gegen Ghana verlor.

Im Vorfeld der Auflage von 2012 unterlagen die Kamerunerinnen erneut Ghana, das sich in der ersten Runde mit einem Gesamtergebnis von 5:0 durchsetzte. Doch dieses Mal waren sie nicht aufzuhalten, so dass sich Kamerun in Jordanien erstmals mit der weltweiten Elite des U-17-Frauenfussballs messen wird.