Donnerstag 04 Oktober 2012, 09:38

Osteuropa und Asien auf Zukunftskurs

Vom 19. bis 29. September fand in Baku am Rande der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2012 in Aserbaidschan ein Kurs für Übungsleiter im Frauenfussball statt. An der von der FIFA organisierten Veranstaltung nahmen 20 Männer und elf Frauen aus 14 russischsprachigen Ländern teil. Themenschwerpunkte waren eine Bestandsaufnahme und die angestrebte Optimierung des Niveaus im Frauenfussball in Osteuropa und Zentralasien.

Diese Regionen sind bei den großen Turnieren des Frauenfussballs oft noch unterrepräsentiert. Einzig Russland hat bislang an FIFA Frauen-Weltmeisterschaften teilgenommen, nämlich 2004 und 2006 an der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft sowie 1999 und 2003 an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft.

Zu Beginn der Eröffnungszeremonie im Qafqaz-Hotel lobte Thierry Regenass, FIFA-Direktor für Mitgliederverbände und Entwicklung, das Engagement und den beispielhaften Einsatz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er erinnerte ferner an die wichtige Rolle, die sie für die Entwicklung des Fussballs in ihren jeweiligen Ländern spielen.

"Sie leisten für die Entwicklung des Frauenfussballs bemerkenswerte Arbeit" Das bestätigte einige Tage darauf auch FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, der dem Kurs am 22. September einen Besuch abstattete. "Sie leisten für die Entwicklung des Frauenfussballs bemerkenswerte Arbeit in Ihren Ländern", urteilte Blatter. "Dazu kann ich Sie nur beglückwünschen. Ich möchte Sie darin bestärken, fortzusetzen, was Sie begonnen haben." Der FIFA-Präsident mahnte aber auch: "Man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass es für die Entwicklung des Frauenfussballs ganz entscheidend ist, mehr Trainerinnen zu haben. Ohne sie ist der Aufschwung des Frauenfussballs undenkbar."

Die 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (zwei pro Land – einzig Gastgeber Aserbaidschan durfte fünf einladen) waren allesamt Jugendtrainer und größtenteils im Besitz einer UEFA B-Lizenz und der C-Lizenz der AFC. Sie wurden von den FIFA-Ausbilderinnen Béatrice Von Siebenthal, Anna Signeul und Nilufar Khodjaeva angeleitet.

In den elf intensiven Kurstagen standen unter anderem folgende Punkte auf dem Programm: Theorie und Praxis mit Schwerpunkt auf der Trainerrolle, Taktikschulung, Offensivspiel, Talentsichtung, Ausbildung von Torhüterinnen und Spielauswertungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dabei auch die Gelegenheit, zehn Erstrundenbegegnungen der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft beizuwohnen und so die Spielweisen der beteiligten Teams genau zu analysieren. All dies geschah natürlich vor dem Hintergrund, es später auf die eigenen Mannschaften zu übertragen.

Bereichernde Erfahrung Am Ende des Kurses waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerst zufrieden und sparten entsprechend nicht mit Lob: "Ich habe zum ersten Mal an einem Kurs der FIFA teilgenommen und bin begeistert. Es waren gewinnbringende Veranstaltungen voller Einsichten", sagte etwa die aserbaidschanische Vertreterin Shiban Shirdanov. "Es war interessant, Erfahrungen auszutauschen, unser Niveau mit dem anderer zu vergleichen und zu beurteilen, wie viel Arbeit noch verbleibt, bis wir für Spitzenturniere bereit sind", so die U-17-Trainerin des FC Zagatala.

"Alles ist bestens gelaufen. Die Ausbilderinnen waren wirklich kompetent und stets bereit, uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen", erklärte Irina Bulyhina aus Belarus. "Wir danken der FIFA und hoffen, dass es solche Kurse erneut geben wird, damit die Entwicklung des Frauenfussballs in der Region nachhaltig gestärkt wird." Listig merkte Bulyhina zudem an: "Bald werden es unsere Spiele sein, die andere Mannschaften während einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft analysieren."

Die FIFA organisiert Kurse für Übungsleiter aus dem Bereich des Frauenfussballs speziell für die U-17- und U-20-Wettbewerbe der FIFA. Oberstes Ziel ist es dabei, den Teilnehmern eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zu bieten und ihre Ausbildung zu fördern.