Mittwoch 30 März 2022, 21:00

Neuseeland triumphiert in Doha

  • Neuseeland schlägt die Salomon-Inseln mit 5:0 und gewinnt das OFC-Qualifikationsturnier

  • Die All Whites untermauern bei dem Turnier in Doha ihre regionale Vormachtstellung

  • Nun steht das interkontinentale Playoff-Duell gegen Costa Rica bevor

Neuseeland konnte seine Position als führende Fussballmacht der OFC-Zone festigen und steht im interkontinentalen Playoff um einen Platz bei der FIFA Fussball-WM Katar 2022™. Gegner wird Costa Rica, das viertplatzierte Team der Concacaf-Zone. In diesem Duell wird sich entscheiden, ob die All Whites die zwölfjährige Wartezeit des Kontinents auf eine WM-Endrundenteilnahme beenden können. 

Das Team von Trainer Danny Hay ging aus dem zentralisierten Qualifikationsturnier in der Hauptstadt Katars als überzeugender und verdienter Sieger hervor, auch wenn die Neuseeländer auf dem Weg dorthin einige Herausforderungen zu überwinden hatte. Das Team konnte sich einmal mehr auf seinen Starstürmer und Rekordtorschützen Chris Wood verlassen, der das Turnier mit fünf Toren in fünf Spielen - darunter eines im Finale - als bester Torjäger abschloss.

FIFA.com fasst das historische Miniturnier zusammen.

COVID weiterhin ein Problem

Nachdem COVID-19 den internationalen Fussball in Ozeanien für über zwei Jahre auf Eis gelegt hatte, sollte mit diesem Qualifikationsturnier ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Leider wurde die Fussballwelt stattdessen daran erinnert, dass die Pandemie noch nicht vorüber ist und weiterhin für Verwerfungen sorgen und Träume zerstören kann. COVID-Ausbrüche in den Mannschaften der Cook-Inseln und Vanuatus zwangen beide Teams zum Rückzug - bei Vanuatu noch vor dem ersten Spiel. Somit wurde der Ausgang der Gruppe A durch ein einziges Spiel entschieden, nämlich den 3:1-Sieg der Salomon-Inseln gegen Tahiti.

Auf die Größe kommt es an

Als sich die Mannschaften zu den Nationalhymnen aufstellten, war nicht zu übersehen, dass Neuseeland einen deutlichen Größenvorteil gegenüber dem Finalgegner hatte. Und sie nutzten diesen Vorteil gleich in den ersten 16 Minuten der ersten Halbzeit aus: Bill Tuiloma brachte Neuseeland per Kopf in Führung, und der nicht zu bremsende Wood erhöhte kurz darauf ebenfalls per Kopf. In der zweiten Halbzeit folgten zwei weitere Treffer aus dem Spiel heraus, da es dem Team von den Salomon-Inseln nicht gelang, ihre größeren und stärkeren Gegner in Schach zu halten.

Bill Tuiloma trifft für Neuseeland zum 1:0 gegen die Salomon-Inseln.

Bestleistung zum richtigen Zeitpunkt

Für Neuseeland war das Turnier beileibe kein Spaziergang. Bei den knappen 1:0-Siegen gegen Papua-Neuguinea und dann im Halbfinale gegen Tahiti gab es durchaus einige Schrecksekunden. Doch als es dann wirklich darauf ankam, zeigten die Neuseeländer ihren besten Fussball, überstanden die lebhafte Anfangsphase der Salomon-Inseln ohne Probleme und nahmen dann selbst das Heft in die Hand. Die Folge war ein zu keiner Zeit gefährdeter, klarer Sieg. Für die Fans in der Heimat, die ihre Wecker auf 6 Uhr früh gestellt hatten, lohnte sich das frühe Aufstehen also durchaus. 

Viel Stolz und positive Anzeichen

Obwohl ihre WM-Träume geplatzt sind, gab es auch für die anderen OFC-Teams in Katar viele Anzeichen dafür, dass bessere Zeiten bevorstehen. "Die Menschen sollten sich freuen und das Team genießen, denn dies ist ein Team für die Zukunft", sagte Felipe Vega-Arango, Trainer der Salomon-Inseln, die zum zweiten Mal in Folge das entscheidende Spiel verloren. "Die Fans sollten glücklich sein, denn die Zukunft des Fussballs auf den Salomon-Inseln sieht rosig aus." Auch Papua-Neuguinea kehrt erhobenen Hauptes nach Hause zurück, und Verteidiger Alwin Komolong betonte, dass "das Beste noch vor uns liegt". "Zu Hause sind alle ganz begeistert von uns, und ich glaube, wir haben allen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Darauf werden wir aufbauen, weiter hart arbeiten und gestärkt zurückkommen", fügte er hinzu.

Ein Spieltags-Wimpel der Salomon-Inseln.

Zahlen und Fakten

10 – Mit dem Sieg in Doha baute Neuseeland seine Serie an ungeschlagenen Duellen gegen die Salomon-Inseln in WM-Qualifikationsspielen weiter aus. Von den zehn Duellen in der OFC-Qualifikation gewannen die All Whites acht. Zwei Mal trennten sich die Teams mit einem Unentschieden.

5 – Neuseeland hat seine letzten fünf WM-Qualifikationsspiele und acht seiner letzten zehn Länderspiele gewonnen.

0 – Der Erfolg der All Whites ist nicht zuletzt der grundsoliden Defensive zu verdanken, die in sechs der letzten acht Spiele kein Gegentor zuließ.

Zitate

"Ich bin wirklich stolz auf die professionelle Einstellung, mit der meine Spieler an diese Aufgaben herangegangen sind. Wir waren hierher gekommen, um zu siegen, und das haben wir geschafft. Jetzt freuen wir uns auf den Juni und das Duell gegen Costa Rica. Sie haben einige Weltklassespieler, und es wird sehr schwer werden, aber wir wissen, dass wir gut aufgestellt sind. Wir sind nur noch 90 Minuten davon entfernt, es zur WM-Endrunde zu schaffen, und das ist wirklich verdammt aufregend für unser Land. Wir haben immer an den von uns eingeleiteten Entwicklungsprozess geglaubt. Ich kann diese Gruppe von Spielern nur bewundern. Jedes Mal, wenn sie den Fussballplatz betreten, wollen sie ganz Neuseeland stolz machen." Danny Hay (Trainer, Neuseeland)

"Ich habe meinen Spielern in der Umkleidekabine gesagt, dass sie nicht enttäuscht sein sollen, sondern stolz auf das, was sie geleistet haben. Ich glaube, wir hatten die jüngste Mannschaft des Turniers, in der mehrere 19-jährige Jungs spielten, und ich bin sicher, dass die Zukunft rosig aussieht. Auf den Salomon-Inseln gibt es viele Talente. Die Neuseeländer waren körperlich besser vorbereitet, sie haben bei der Physis einen großen Vorteil, und das hat sich gezeigt. Aber wir haben viele positive Aspekte gesehen. COVID und Verletzungen gehören nun einmal zum Leben dazu. Aber das größte Plus sind für mich die Spieler und die Leistungen, die sie gezeigt haben. Und ich muss sagen, dass die OFC und die FIFA hervorragende Arbeit geleistet haben, um dieses Turnier zu ermöglichen." Felipe Vega-Arango (Trainer, Salomon-Inseln)