Montag 01 August 2011, 16:33

"11 für Gesundheit" erreicht Kolumbien

Wie in Mexiko vor etwa einem Monat nutzten die kolumbianische Regierung, der kolumbianische Fussballverband und die FIFA die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Kolumbien 2011 zum Anlass, um am 31. August in Bogotá die Kampagne "11 für Gesundheit" zu lancieren, ein Programm für gesundheitliche Vorsorge und Bildung mithilfe des Fussballs.

In der ersten Phase des Programms nehmen Schulen aus den acht Gastgeberstädten des Turniers in Kolumbien teil, in Armenia, Barranquilla, Cartagena, Medellin, Cali, Bogotá, Manizales und Pereira. Nach den positiven Erfahrungen in den Pilotprojekten des Programms "11 für Gesundheit" in Südafrika (2009), in Simbabwe (2010) und in Mauritius (2010) wurde die Initiative in Mexiko und nun in Kolumbien gestartet, bevor sie als nächstes Brasilien erreicht. Die Pilotstudie hat gezeigt, dass sich durch die Verbindung von einfachen Botschaften zur Gesundheitsförderung mit verschiedenen praktischen Elementen des Fussballs – wie etwa verteidigen, angreifen oder schießen – die hygienischen Kenntnisse und Gewohnheiten der Jungen und Mädchen deutlich verbessern lassen.

"Wir wollen unsere Erfahrungen aus dem '11 für Gesundheit' in Afrika auf Lateinamerika übertragen. Das Ziel des Programms besteht darin, die Lebensqualität zu erhöhen, und hierfür ist Vorsorge der Schlüssel", erklärte Professor Dvorak, Chefmediziner der FIFA und Direktor des FIFA-Zentrums für medizinische Auswertung und Forschung (F-MARC) bei einer Pressekonferenz.

"Die kolumbianische Regierung engagiert sich stark bei der Suche nach Möglichkeiten, das Leben der Kinder gesünder zu machen. Der Fussball ist hierfür vielleicht das beste Mittel. Aus diesem Grund arbeiten wir mit der FIFA zusammen. Für Kinder ab dem Alter von elf Jahren ist der Fussball der populärste Sport der Welt. Die U-20-Weltmeisterschaft sorgt in diesem Moment für große Aufmerksamkeit, was wir nutzen können, um unsere Strategie bekannt zu machen", ergänzte Beatriz Londoño Soto, Vize-Gesundheitsministerin Kolumbiens.

Unterstützung durch die Regierung Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Fussballspielen – sei es im Wettkampf oder zum Spaß – gut für die Gesundheit ist und die Risikofaktoren senken kann, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für viele Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Auf Basis dieser Ergebnisse beschloss F-MARC, die direkten Auswirkungen des Fussballs auf die Gesundheit mit seinem einzigartigen Potenzial für Bildung und Vorsorge zu kombinieren. Das Ergebnis ist ein umfassendes Gesundheitskonzept, das von berühmten Spielern wie Lionel Messi, Carles Puyol, Didier Drogba oder Cristiano Ronaldo unterstützt wird, um den jungen Menschen die Botschaften zur Gesundheitsvorsorge nahe zu bringen.

"11 für Gesundheit hat ein klares Ziel: Ein gesünderes Leben für Kinder. Dies ist auch die Botschaft, die Präsident Santos häufig wiederholt: Seine erste Sorge gilt der Verbesserung der Lebensumstände der Kolumbianer, insbesondere durch Bildung", erklärte Mauricio Perfetti Del Corral, kolumbianischer Vizeminister für Vorschulwesen, Primär- und Sekundarschule.

"11 für Gesundheit" kann an die Länder angepasst werden, in denen es durchgeführt werden soll. In Kolumbien richtet es sich zunächst an Kinder im Alter von etwa elf Jahren, da die jungen Menschen in diesem Alter noch beeinflussbar und schon sehr leidenschaftliche Fussballfans sind. "Kinder in Kolumbien können vielen Problemen gegenüberstehen: Übergewicht, Sucht, schlechte Ernährung, riskante Lebensweise. Der Sport kann dazu beitragen, dem vorzubeugen. Das Programm kann ihnen Selbstbewusstsein geben durch eine gesündere Lebensführung. Wie Präsident Santos immer sagt: 'besser vorbeugen als heilen'", bekräftigte Beatriz Londoño Soto.

Langfristigkeit Die Initiative verfolgt eine langfristige Strategie. Die U-20-Weltmeisterschaft soll lediglich als Bühne dienen, um sie bekannt zu machen. Es handelt sich weniger um eine Kampagne als vielmehr um ein vollständiges Programm. "Wir arbeiten bereits mit der kolumbianischen Regierung und dem kolumbianischen Verband zusammen, um es zu etablieren. Ich freue mich darüber, dass Präsident Santos unsere Initiative unterstützt. Was uns betrifft, weiß ich, dass Präsident Blatter seit jeher unsere Programme unterstützt, denn er weiß um die Bedeutung der Gesundheit im Fussball", sagte Professor Dvorak.

"Wir arbeiten bereits seit Mai zusammen und empfangen im September ein Team der FIFA, um die Botschaften festzulegen, die wir vermitteln wollen, und sie an die Realität des kolumbianischen Alltags anzupassen. Für nächsten Februar ist die Einführung des Programms in 16 Schulen geplant. Wir gehen Schritt für Schritt und gründlich vor, denn wir arbeiten langfristig", sagte zum Abschluss Beatriz Londoño Soto.