Montag 12 September 2016, 07:29

Schwere Aufgaben für Ex-Titelträger

Die ehemaligen Titelträger Al Ain und Jeonbuk Motors stehen nach ihren torlosen Hinspielen nun in ihren Viertelfinal-Rückspielen in der AFC Champions League vor besonders schweren Aufgaben. Der koreanische Meister kann vor eigenem Publikum nur mit einem Sieg gegen Shanghai SIPG die Runde der letzten Vier erreichen. Das Team aus den Vereinigten Emiraten reist mit der Gewissheit nach Usbekistan, dass schon jedes nicht torlose Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel reicht.

Der FC Seoul hat nach dem 3:1-Hinspielsieg bei Shandong Luneng die besten Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Al Nasr hatte das Hinspiel bei El Jaish zwar mit 3:0 gewonnen, doch da Neuzugang Wanderley in der Partie nicht spielberechtigt war, wurde dieses Resultat gestrichen.

Das Topspiel *Jeonbuk Motors – Shanghai SIPG *Im Duell zwischen Jeonbuk Motors und Shanghai SIPG treffen am Dienstag ein Ex-Titelträger und ein Debütant aufeinander. Die Schützlinge von Choi Kanghee gelten aufgrund ihrer Erfahrung auf der asiatischen Bühne als Favorit. Doch das Team von Sven-Goran Eriksson hat schon angedeutet, dass es durchaus zu einer Wiederholung des märchenhaften Erfolges der Western Sydney Wanderers kommen könnte, die 2014 bei ihrer ersten Teilnahme gleich den Titel holen konnten. Shanghai hat sich in einer starken Gruppe mit Suwon Bluewings und Gamba Osaka durchgesetzt. Im Achtelfinale schaffte das Team dann in der Addition einen 2:1-Sieg gegen den FC Tokio. Im Hinspiel wäre Shanghai kurz vor Schluss fast noch der Siegtreffer geglückt, doch Top-Torjäger Wu Lei vergab die Chance. Spielmacher Dario Conca wird zwar fehlen, aber der brasilianische Nationalspieler Hulk ist wieder dabei. Er hatte am Freitag beim 2:2-Unentschieden gegen Guoan Peking der C-League beide Treffer für sein Team erzielt.

Auch Jeonbuk kam am Wochenende zu einem 2:2-Remis, nämlich gegen die Jeonnam Dragons. Allerdings hatten die Hausherren zwischenzeitlich schon mit 2:0 geführt. Tore schießt der Titelträger von 2006 meist reichlich, doch die recht wacklige Abwehr dürfte Trainer Choi immer noch Sorgen bereiten. Leonardo, der beim Hinspiel in Shanghai einen Ball an den Pfosten setzte, dürfte für die meiste Gefahr sorgen. Von seiner Form wird es maßgeblich abhängen, ob Jeonbuk die für gewöhnlich solide Abwehr der Gäste knacken kann. An seiner Seite spielt der unverwüstliche Lee Donggook, der im Ligaspiel gegen Jeonnam traf. Ricardo Lopes soll weiterhin aus dem Mittelfeld für Druck nach vorn sorgen.

Die weiteren Spiele Shandong Luneng empfängt den FC Seoul und steht nach der 1:3-Hinspielniederlage vor einer enorm schweren Aufgabe. Die Schützlinge von Trainer Felix Magath müssen offensiv agieren, um den Zweitore-Rückstand auszugleichen. Doch der italienische Stürmer Graziano Pellè hat noch die Rückreise nach dem WM-Qualifikationsspiel in den Knochen. Zudem fehlt möglicherweise Flügelmann Liu Binbin, der sich am Samstag beim 1:1 gegen Tianjin Teda verletzt hat. Die Angreifer Yang Xu und Wang Yongpo wurden aus der Reservemannschaft zurückgeholt, um für mehr Durchschlagskraft zu sorgen und Walter Montillo hat seine starke Form schon im Auftaktspiel gegen Tianjin unter Beweis gestellt. Trotz der 0:1-Niederlage bei Incheon United reist der FC Seoul mit breiter Brust nach Jinan. Denn im Hinspiel hatte man den Gegner in allen Aspekten gut im Griff.

Lokomotive Tashkent muss gegen Al Ain unbedingt einen Sieg einfahren. Die Usbeken haben den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale in erster Linie ihrer sehr soliden Abwehr zu verdanken. Doch nun müssen sie vor eigenem Publikum offensiv agieren. Im Achtelfinale hatten die Gastgeber zunächst bei Al Hilal ebenfalls 0:0 gespielt und sich dann zu Hause mit 2:1 durchgesetzt. In der Liga feierten sie am Freitag mit dem 3.0 gegen Shurtan Guzar einen klaren Sieg. Schon ein 1:1-Unentschieden reicht den Gästen, die voll auf die kreative Stärke ihres Kapitäns Omar Abdulrahman setzen.

Al Nasr hatte sich im Hinspiel eigentlich einen Dreitore-Vorsprung herausgespielt und wäre damit als großer Favorit ins Rückspiel gegen El Jaish gegangen. Doch am Montagnachmittag gab die AFC die Streichung des Hinspielresultats bekannt, da der von Al Nasr eingesetzte Neuzugang Wanderley nicht spielberechtigt war. Die Gastgeber freuen sich auf die Rückkehr des französischen Mittelfeldspielers Jires Kembo Ekoko, der im Hinspiel noch gesperrt war. El Jaish wiederum hofft auf die Kreativität von Seydou Keita und die Torgefährlichkeit des usbekischen Stürmers Sardor Rashidov.

Der Spieler im Fokus Shanghai musste im Hinspiel gegen Jeonbuk ohne Conca und Hulk auskommen und sich letztlich vor eigenem Publikum mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Da Hulk im Rückspiel wieder zur Verfügung steht, hoffen die Schützlinge von Eriksson darauf, ihren Erfolgslauf als Überraschungsmannschaft des Wettbewerbs fortsetzen zu können. Der 30-jährige Ex-Stürmer von Porto und Zenit Sankt Petersburg war im Juni unter großer medialer Aufmerksamkeit nach Shanghai gekommen, laborierte aber die letzten Wochen an einer Verletzung. Bei seiner Rückkehr ins Team gegen Guoan Peking sorgte er gleich wieder für einen Doppelschlag. Er erzielte die Führung nach einer schönen Einzelleistung und verwandelte später einen Elfmeter zum 2:2-Endstand.

Statistik 13 – Torjäger Adriano vom FC Seoul peilt im Rückspiel gegen Shandong Luneng seinen 13. Treffer im laufenden Wettbewerb an. Damit würde er den Rekord einstellen, den sein brasilianischer Landsmann Muriqui 2013 aufgestellt hat.

Zitat "Der FC Seoul ist nach dem Hinspielsieg natürlich in einer besseren Ausgangsposition. Außerdem gilt Seoul bei vielen auch als hoher Favorit. Aber wir werden nicht kampflos aufgeben. Ich hoffe, dass wir im Rückspiel für eine Überraschung sorgen können." Felix Magath (Trainer, Shandong Luneng)

Viertelfinale, Rückspiele *13. *und 14. September Lokomotive Tashkent – Al Ain Al Nasr – El Jaish Jeonbuk Motors – Shanghai SIPG Shandong Luneng – FC Seoul