Sonntag 27 November 2022, 09:00

Marcel Desailly besucht Abfallsortierer

  • Hommage an die Abfallsortierer bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™

  • Über 600 Tonnen Abfall sollen während des Turniers kompostiert und recycelt werden

  • Marcel Desailly: "FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bietet Gelegenheit, wichtige Botschaften zu übermitteln"

"Alle wiederverwertbaren Abfälle gehören in den blauen Behälter die übrigen in den schwarz gekennzeichneten." Die Botschaft von Marcel Desailly, Botschafter der Initiative #SaveThePlanet, ist unmissverständlich. Wenn sie gehört und richtig umgesetzt wird, leistet sie einen Beitrag zum ehrgeizigen Programm zur Abfallbehandlung bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™. Neben einer Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der Abfallmenge wird der Inhalt jedes Abfallbehälters in allen Stadien der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ akribisch überprüft und von Hand sortiert, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß gesammelt und wiederverwertet wird. Diese Aufgabe übernehmen Arbeitskräfte, deren Einsatz am Sonntag im Education-City-Stadion in Doha gelobt wurde. "Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz, der es uns ermöglicht, unsere Stadien sauber zu halten und unsere Ziele im Bereich der Mülltrennung zu erreichen", sagte Bodour al-Meer, Managerin für Nachhaltigkeit und Umweltschutz beim Obersten Rat für Organisation und Nachhaltigkeit, an die etwa 30 Abfallsortierer gewandt, die sich auf der Tribüne versammelt hatten.

"Diese Weltmeisterschaft wird nur dann ein Erfolg sein, wenn es uns gelingt, die ökologischen Auswirkungen zu reduzieren. Sie spielen eine ganz entscheidende Rolle beim Erreichen dieses Ziels, und dafür sind wir Ihnen äußerst dankbar", fügte Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit und Umweltschutz unter dem Applaus der Arbeiter hinzu, deren Leistung normalerweise im Verborgenen bleibt. Gleich darauf erhielten sie überraschend Besuch von FIFA-Legende Marcel Desailly. Nach einer kurzen Rede gesellte sich der ehemalige Weltmeister zu den Sortierern, unterhielt sich mit ihnen und stand für Selfies zur Verfügung. Später schaute er sich dann an, wie deren Arbeit konkret aussieht. Bei drei Spielen wurden allein im Education-City-Stadion 41 Tonnen Abfall recycelt und kompostiert, während des gesamten Turniers waren es bis jetzt mehr als 600 Tonnen. Beeindruckt sah der Franzose sich in seiner Entschlossenheit bestärkt, seine Botschaft zum richtigen Recyclingverhalten weiter mit Nachdruck zu verbreiten, um den Abfallsortierern die Arbeit zu erleichtern. "Ich fühle mich direkt betroffen, weil ich in Afrika und im Alltag gesehen habe, was passieren kann, wenn Abfälle nicht richtig sortiert und recycelt werden", erklärt er im Gespräch mit FIFA.com. "Ich bin regelmäßig vor Ort, um Aufklärungsarbeit zu leisten, aber wir haben es oft mit benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu tun, die tagtäglich ums Überleben kämpfen. Deshalb ist es sehr schwer, ihnen zu erklären, dass es auf eine Flasche oder eine Plastiktüte ankommt. Das ist ein langer Prozess, für den Geduld und Aufklärung erforderlich sind."

Aber laut Desailly kann man dabei nicht nur auf kleine Gesten zählen. "Das muss auch von oben kommen, von den Regierenden. In Ruanda wurden beispielsweise schon vor 15 Jahren Plastiktüten verboten, und das funktioniert! Das Land ist viel sauberer geworden, die Verschmutzung spürbar zurückgegangen. Man kann sich nicht damit begnügen, den Menschen die Schuld zu geben. Auch auf höchster Instanz müssen entsprechende Entscheidungen getroffen werden", so der ehemalige Kapitän der französischen Nationalmannschaft. Deshalb will The Rock die FIFA und Katar in ihrem Vorhaben unterstützen, auf möglichst breiter Ebene einen Mentalitätswechsel herbeizuführen. "Zu meiner Zeit [als Spieler) wurden bei einer WM vor allem Fussballwerte wie Selbstüberwindung, Arbeit und Kreativität vermittelt. Themen wie Umweltschutz wurden nicht angesprochen. Dabei bietet eine Großveranstaltung wie diese, die so viel Aufmerksamkeit erregt, eine gute Gelegenheit, wichtige Botschaften zu übermitteln", meint er abschließend.