Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

FIFA Strasse 20, P.O Box 8044 Zurich, Switzerland, +41 (0) 43 222 7777

Mittwoch 16 November 2022, 18:00

FIFA und FIFPRO starten bei der FIFA Fussball-WM Katar 2022™ den Social Media Protection Service (SMPS)

  • Der neue Dienst soll Hassreden in Sozialen Medien überwachen und moderieren

  • Der Dienst wird während der WM allen Spielern der 32 teilnehmenden Nationen angeboten

  • Der Brasilianer Willian begrüßt den neuen Dienst, nachdem er selbst negative Online-Erfahrungen gemacht hat

Zur Bekämpfung von Diskriminierung und zum Schutz der psychischen Gesundheit und der Spieler starten FIFA und FIFPRO (die weltweite Spielervertretung für Profifussballer) im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ einen Dienst zum Schutz in Sozialen Medien (Social Media Protection Service, SMPS). Durch diesen SMPS-Dienst bekommen alle Spieler der 32 teilnehmenden Mitgliedsverbände Zugang zu einem speziellen Überwachungs-, Melde- und Moderationsdienst, der die Sichtbarkeit von Hassreden gegen sie in den sozialen Medien minimieren und somit sowohl die Spieler als auch ihre Fans vor Online-Beleidigungen während des Turniers schützen soll. "Die FIFA ist entschlossen, den Spielern die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, damit sie ihre besten Leistungen zeigen können. Daher freuen wir uns, bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ einen Service anbieten zu können, der die Spieler vor schädlichen Auswirkungen von Social-Media-Posts auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden schützen kann", erläuterte FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Es gehört zur Verantwortung im Fussball, Spieler und andere betroffene Gruppen vor Beleidigungen und Hassreden zu schützen, denen sie zunehmend an und um ihren Wirkungsbereich herum ausgesetzt sind. Diese Form der Beschimpfung hat massive Auswirkungen auf ihre Persönlichkeit, ihre Familien, ihre Leistung sowie auf ihr allgemeines Wohlbefinden und ihre psychische Gesundheit", sagte FIFPRO-Präsident David Aganzo. "Wir hoffen, dass der SMSP einen Ansatzpunkt bietet, um die Teilnehmer vor beleidigenden Nachrichten zu schützen, und dass die Social-Media-Unternehmen sich uns anschließen und uns dabei unterstützen, das Problem während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ anzugehen." Der frühere brasilianische Nationalstürmer Willian erlebte die negativen Auswirkungen von Online-Beleidigungen am eigenen Leib und unterstützt den Start des SMPS der FIFA daher uneingeschränkt. Seine jüngsten Erfahrungen als er in Brasilien spielte – wo seine Familie online bedroht und beschimpft wurde – zwangen ihn zur Rückkehr nach England, wo er nun für den FC Fulham spielt. "Ich habe sehr unter all dem gelitten, und auch meine Familie hat sehr gelitten. Die Leute fingen an, uns in den Sozialen Medien anzugreifen, meine Familie, meine Töchter anzugreifen. Deswegen stehe ich jetzt voll und ganz hinter der FIFA, um zu sehen, ob man solche Dinge stoppen kann", sagte Willian.

Der Start des SMPS-Dienstes folgt auf die Veröffentlichung von zwei unabhängigen Berichten von FIFA und FIFPRO im Juni 2022, die das zunehmende Ausmaß von Missbrauch gegenüber Fussballern auf Social-Media-Plattformen während internationaler Turniere verdeutlichen. Daher überwacht die FIFA die Social-Media-Kanäle aller Teilnehmer an der FIFA Fussball-WM™ und sucht nach öffentlich zugänglichen beleidigenden, diskriminierenden und bedrohlichen Kommentaren. Diese werden dann an die Betreiber der Sozialen Netzwerke und an die Justizbehörden gemeldet, damit diese gegen diejenigen Personen vorgehen können, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Teams, Spieler und Einzelteilnehmer in anderen Funktionen können sich für einen Moderationsdienst anmelden, der beleidigende und anstößige Kommentare auf Facebook, Instagram und YouTube zeitnah ausblendet, so dass sie vom Empfänger und seinen Followern gar nicht erst gesehen werden. Neben dem Start des SMPS-Dienstes arbeiten FIFA und FIFAPro auch mit den Sozialen Medien zusammen, um die Unterstützung durch die Plattformen bei der Lösung des Problems zu gewährleisten.