TAGESRÜCKBLICK – Venezuela und Spanien haben zum zweiten Mal in Folge die Halbfinalrunde der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft erreicht. Beide Mannschaften sicherten sich den Einzug in die Vorschlussrunde mit einem 2:1-Sieg. Damit müssen die Gegner Mexiko und Deutschland, die Gewinner der Gruppen A und B, die Heimreise antreten.
Die Rojita feierte mit dem hart erkämpften Sieg gegen Deutschland eine gelungene Revanche für die Niederlage im Finale der Europameisterschaft und hofft nun, wie bei der Turnierauflage 2014 wieder das Finale zu erreichen. Venezuela kann sich ein weiteres Mal bei Spielführerin Deyna Castellanos bedanken, die das Spiel gegen Mexiko nach Rückstand mit zwei Treffern drehte.
Die erfolgreichste Torjägerin in der Geschichte der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft ist mit derzeit fünf Toren nun auch die führende Torschützin der aktuellen Auflage, gemeinsam mit Lorena Navarro. Im Halbfinale muss sich Ghana oder die DVR Korea Gedanken darüber machen, wie man sie wohl stoppen könnte. Spanien seinerseits trifft entweder auf Titelverteidiger Japan oder auf England.
FIFA.com fasst die zwei ersten Viertelfinalpartien von Jordanien 2016 zusammen.
Die ErgebnisseMexiko – Venezuela 1:2 Deutschland – Spanien 1:2
Das Tor des Tages*Mexiko – Venezuela, Deyna Castellanos (35.) *Deyna Castellanos war auch im Viertelfinale die entscheidende Akteurin auf Seiten Venezuelas. Sofort zu reagieren, wenn Venezuela ein Gegentor kassiert, scheint immer mehr zu ihrer Spezialität zu werden. Man denke nur an den unglaublichen Treffer unmittelbar nach dem Wiederanstoß gegen Kamerun. Auch dieses Mal konnten sich die Gegnerinnen nicht lange über den soeben erzielten Treffer freuen. Denn Castellanos stieß im Gegenzug auf der halblinken Bahn vor, nahm einen Steilpass von Yerliane Moreno auf, zog innen an ihrer Gegenspielerin vorbei und setzte dann den Ball mit einem perfekten Rechtsschuss ins lange Eck. Im gleichen Stadion hatte sie den Ball aus dem Mittelkreis heraus gegen Kamerun ins gleiche Tor befördert.
Die besonderen Momente*Späte Dramatik* Gut Ding will Weile haben, heißt es oft. Genau das stimmte heute in Bezug auf die frühere Partie in Amman. Die Fans erlebten eine erste halbe Stunde, die man getrost auch hätte verpassen können. Dann aber zahlte sich die Geduld der Fans aus, denn sieben Minuten lang ging es plötzlich drunter und drüber und noch vor der Pause fielen drei Tore. Dass es wieder einmal Castellanos war, die zunächst mit mehreren Distanzschüssen die gegnerische Torhüterin Miriam Aguirre prüfte, konnte kaum überraschen. Der erste Treffer fiel indes auf der anderen Seite, als Jazmin Enrigue den Ball in einer unübersichtlichen Situation nach einem Eckball über die Linie beförderte. Dann aber schnürte Venezuelas Nummer 9 einen Doppelpack und bescherte ihrem Team damit den zweiten Halbfinaleinzug in Folge.
Spaniens Zwillingsschwestern brillieren Vor dem Viertelfinale gegen Deutschland hatten die Zwillingsschwestern Noelia und Natalia Ramos im Gespräch mit FIFA.com angekündigt, alles geben zu wollen. Dieses Versprechen hielten die beiden ein und trugen damit maßgeblich zum Erfolg der Rojita bei. Verteidigerin Natalia traf für Spanien bereits nach neun Minuten per Kopfball. Doch die von der einen Ramos-Schwester erzielte Führung wäre schon nach sechs Minuten wieder dahin gewesen, hätte nicht die andere mit einer Glanzparade eine Chance von Janine Minge zunichte gemacht. Spaniens Torhüterin zeigte auch im weiteren Verlauf der Partie eine Klasseleistung und wurde hoch verdient zur besten Spielerin der Partie gewählt.
Perfekte Ballbehandlung Deyna Castellanos sorgt mit ihren vielen und spektakulären Toren immer wieder für Schlagzeilen. Beim heutigen Sieg gegen Mexiko bewies sie allerdings, dass sie mehr kann als "nur" Tore zu schießen. So unterhielt sie das begeisterte Publikum auch mit einigen Tricks. In der zweiten Halbzeit ließ sie in einer Szene gleich zwei gegnerische Spielerinnen aussteigen, als sie den Ball gefühlvoll mit der Fußsohle zurückzog. Etwas früher hatte sie sich mit perfekter Ballbehandlung aus einer ausweglos scheinenden Situation befreit. Sie hob den Ball über den eigenen Kopf und hielt ihn dann noch ein wenig in der Luft, bevor sie eine Mitspielerin mit einem perfekten Pass bediente.
Die Zahl des Tages 148– Nach zwei frustrierenden Spielen ohne Torerfolg, in denen sie jeweils recht früh ausgewechselt wurde, saß Lorena Navarro, die zu Beginn des Turniers die Torjägerinnenwertung angeführt hatte, heute nur noch auf der Bank. Im Auftaktspiel Spaniens hatte sie innerhalb von 73 Minuten fünf Tore erzielt, war danach aber 148 Spielminuten ohne weitere Treffer geblieben. Nun reagierte die Rojita-Trainerin Maria Is und setzte sie auf die Bank. Dabei bewies sie allerdings ein glückliches Händchen, denn auch die neu aufgestellte Angriffsreihe überzeugte und Lorenas Namensvetterin Eva Navarro erzielte das entscheidende zweite Tor gegen Deutschland.
Das Zitat"Das sind junge Mädchen, die noch nicht einmal 17 Jahre alt sind. Sie haben alles versucht, um Tore zu erzielen, und viele Chancen vergeben. Nach der Niederlage habe ich ihnen gesagt, dass sie darüber hinwegkommen und stolz auf das sein müssen, was sie in diesem Turnier erreicht haben. Wir müssen in die Zukunft blicken." Deutschlands Trainerin Anouschka Bernhardnach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien
So geht es weiterDonnerstag, 13. Oktober
Viertelfinale Korea DVR – Ghana, 16:00 Uhr Japan – England, 19:00 Uhr
(Alle Zeitangaben in Ortszeit)