Nach Veranstaltungen in Brasilien, Australien, Senegal und Kanada ist das Trainerausbildungs-Entwicklungsprogramm der FIFA nun in Indien aktiv. Der dortige Kurs wurde von der FIFA-Abteilung für Trainerförderung organisiert und von deren Leiter Mohamed Basir und dem Technischen Experten Mohamad Bassem geleitet. Im Rahmen des Kurses konnten 19 vom indischen Fussballverband AIFF ausgewählte Trainerausbiler von der Beratung und dem Fachwissen der FIFA profitieren.

Gemäß der Vision des FIFA-Präsidenten für 2020-2023 bot der Kurs den indischen Trainerausbildern die Möglichkeit, ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dem E-Learning und dem Online-Kurs in einem praxisorientierten Umfeld vor Ort anzuwenden und ihre Erfahrungen nach den ersten zwei Teilen des Programms vom 1. bis 5. November 2022 in Goa auszutauschen.

"Das FIFA-Entwicklungsprogramm für Trainerausbilder stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, Fachleute vor Ort zu schulen", so Savio Medeira, Technischer Experte der FIFA und Leiter der AIFF-Abteilung für Trainerausbildung. "Das gesamte Projekt ist gut geplant und organisiert, um Einheimische als Trainerausbilder zu schulen. Der Vor-Ort-Kurs ergänzt das E-Learning und den Online-Kurs, damit die Teilnehmer die Nuancen der Rolle eines Trainerausbilders besser verstehen, die verschiedene Merkmale aufweist. Ich danke der FIFA und dem Trainer-Ausbildungsteam sehr für diese Gelegenheit, die uns helfen wird, organisierte und reife Trainerausbilder zu schulen."

Genau diese Organisation ist allerdings eine große Herausforderung in einem Land mit mehr als einer Milliarde Menschen, das in 28 Staaten und Territorien aufgeteilt ist. "Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, werden die Kandidaten in Zusammenarbeit mit der AIFF so ausgewählt, dass sie aus einer breiten geografischen Streuung stammen", erläutert der Leiter der FIFA-Abteilung für Trainerförderung, Mohamed Basir. "Alle Teilnehmer bringen eigene Erfahrungen, Fähigkeiten, intime Kenntnisse des eigenen Umfelds, sprachliche und kulturelle Komplexität und andere Nuancen mit. Und genau diese Faktoren sind wichtig für den Lehr- und Lernprozess, da sie den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen beschleunigen und ein positives Lernumfeld schaffen", so Basir.

Nach der Rückkehr in ihre Heimatregionen können die Seminarteilnehmer ihre Aufgabe mit neuen, an die jeweiligen lokalen Besonderheiten angepassten Fähigkeiten erfüllen. Sie haben dabei alle ein gemeinsames Ziel vor Augen: die allgemeine Verbesserung des fussballerischen Niveaus in Indien, die sie erreichen können, indem sie sich zunächst individuell verbessern.

"Dieser Kurs hier in Goa hat mir alle Werkzeuge an die Hand gegeben, um ein guter Mentor und Trainerausbilder zu werden. Das wird mir helfen, andere Trainerausbilder anzuleiten und zu beraten, so dass wir ein gutes System zur Verbesserung des Niveaus der Trainerausbildung in Indien aufbauen können", so Shakti Chauhan, ein Trainerausbilder im östlichsten Bundesstaat Gujarat.

Anju Turambekar, eine Trainerausbilderin aus dem Staat Maharashtra sagt: "Ich fühle mich geehrt, Teil dieses Projekts zu sein. Diese sehr lohnende Reise hat mir enorm geholfen, meine Führungsqualitäten, meine Herangehensweise an die Aufgabe, mein Wissen, meine Fähigkeiten und meine Einstellung zu verbessern."

Indiens jüngste Inhaberin einer AFC A-Lizenz absolvierte zudem das AIFF Grassroots-Entwicklungsprogramm und das Programm Mission XI Million, das vor der 2017 von Indien ausgerichteten FIFA U-17-WM vorgestellt wurde. "Die beste Form, diese Erfahrungen zu nutzen, besteht darin, dass ich mich bemühe, eine bessere Trainerausbilderin zu werden, um so einen Beitrag zum umfassenden Trainerausbildungssystem in Indien zu leisten."

Dies ist auch das Ziel von Shailesh Karkera, Ausbildungsleiter und Leiter der Abteilung Grassroots beim AIFF. "Bei diesem Programm habe ich viel gelernt und nachgedacht und dabei die verschiedenen Rollen eines Trainerausbilders aus erster Hand kennen gelernt", versichert er und weist auch auf die erfolgreiche Führungsrolle der technischen Experten der FIFA hin.

"Natürlich kann dieser Kurs niemals den Lernhunger stillen und auch rein zahlenmäßig nicht den Bildungsbedarf der vielen Trainer in Indien decken. Aber ich sehe diesen Kurs als einen Qualitätsmaßstab für künftige AIFF-Kurse", schloss Mohamed Basir.