Im Juli 2022 richtete Marokko einen Workshop im Rahmen des FIFA-Förderprogramms für Nachwuchstalente (TDS) aus, das Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, lanciert hatte. Das Land zeigt den festen Willen, diese Entwicklung fortzusetzen und Ressourcen für die Nachwuchsteams bereitzustellen, die für die Zukunft des marokkanischen Fussballs stehen.

Im Rahmen des Workshops sagte der Präsident des marokkanischen Fussballverbandes, Fouzi Lekjaa: "Die Entwicklung des Fussballs in Marokko muss auf drei Eckpfeilern ruhen, nämlich Infrastruktur, Talent und gut qualifiziertes Personal. Meine Kollegen beim Fussballverband und ich sind überzeugt, dass diese drei Eckpfeiler vorhanden sein müssen, um eine erfolgreiche Entwicklung zu gewährleisten."

Der marokkanische Fussball beginnt nun, die Früchte der guten Arbeit des Verbandes einzufahren. In allen Bereichen des Frauen- und Männerfussballs wurden große Erfolge verzeichnet.

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ verläuft für die Nordafrikaner bislang außerordentlich erfolgreich. Marokko zog als Gruppensieger ins Achtelfinale ein und holte dabei als erstes Team aus Afrika sieben Punkte in der Gruppenphase, und all das unter einem einheimischen Trainer.

Auch im Futsal feierte Marokko einige Erfolge. Das Team gewann den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2020 im Futsal und holte 2021 in Litauen die ersten Siege bei WM-Endrunden. Gegen die Salomon-Inseln setzte man sich mit 6:0 und gegen Venezuela mit 3:2 durch. Das Team schied erst im Viertelfinale durch eine knappe 0:1-Niederlage gegen Brasilien aus.

Nach den Worten von Trainer Hicham Dguig war das Erreichen des Viertelfinales "angesichts der sehr starken Gegner eine großartige Leistung." Der marokkanische Fussballverband hatte eine wichtige Rolle gespielt und das Team umfangreich unterstützt. Dazu wurden auch Freundschaftsspiele gegen sehr starke Gegner wie Argentinien und Brasilien ausgerichtet.

Der marokkanische Fussballverband konzentriert sich indes nicht nur auf Männerfussball. Auch der Frauenfussball wird sehr intensiv gefördert. Der FIFA-COVID-19-Hilfsplan stellte jedem einzelnen FIFA-Mitgliedsverband USD 500.000 zur Unterstützung des Frauenfussballs zur Verfügung.

Mit diesen Mitteln konnte Marokko den Frauenfussball im Land wieder in Gang bringen. Die Nationalmannschaft zeigt seitdem beeindruckende Leistungen und stieß bis ins Finale des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals der Frauen 2022 im eigenen Land vor, das allerdings gegen Südafrika verloren ging. Die Nordafrikanerinnen qualifizierten sich auch für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ und werden somit im kommenden Jahr erstmals an einer WM-Endrunde teilnehmen. Auch die Rekordkulissen bei den Spielen zeigen das große Interesse des Landes am Frauenfussball.

Auch das U-17-Frauenteam Marokkos feierte in diesem Jahr einen Erfolg. Die Nordafrikanerinnen qualifizierten sich nicht nur erstmals für eine FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft, sondern holten dort sogar ihren ersten Sieg, ein 3:0 gegen Gastgeber Indien. Die Gruppe schloss das Team auf Platz drei hinter den USA und Brasilien ab.

Ein Hauptgrund für diese Erfolge besteht darin, dass das Interesse des marokkanischen Verbandes über die A-Nationalmannschaften der Frauen und Männer hinausgeht und die kurz-, mittel- und langfristige Arbeit zur Vorbereitung auf die Zukunft konsequent fortgesetzt wird.

Der wohl wichtigste Meilenstein in den Entwicklungsplänen war die Eröffnung der Fussballakademie Mohammed VI im Jahr 2019. Die Akademie erstreckt sich über eine Fläche von 30 Hektar und verfügt über hochmoderne Einrichtungen und Anlagen, die allen FIFA-Standards entsprechen.

Zweifellos hat diese Akademie eine große Rolle bei der Entwicklung dieses hervorragenden U-17-Teams und der Qualifikation für das größte Turnier der Welt gespielt.