Sonntag 16 Mai 2021, 10:36

Ruandas Präsident lobt neue Mentalität im afrikanischen Fussball

Ruandas Präsident Paul Kagame nutzte eine Sitzung des CAF-Exekutivkomitees in Kigali, um sein Lob für die neue Denkweise zu äußern, die die Entwicklung des Fussballs in Afrika vorantreibt.

"Im Namen meines ganzen Landes sage ich Ihnen, dass ich mich sehr freue, dass Sie hier sind", sagte Präsident Kagame vor dem CAF-Exekutivkomitee und einer FIFA-Delegation in Ruandas Hauptstadt. "Für uns ist dies eine große Ehre. Die beiden Brüder, mit denen ich hier sitze (FIFA-Präsident Gianni Infantino und CAF-Präsident Patrice Motsepe) kenne ich schon sehr lange. Wir stimmen weitgehend darin überein, was für den Sport und für den Fussball zu tun ist. Ich arbeite sehr gerne mit ihnen zusammen. Wir sind eine Familie. Die Politik ist mein Beruf und ich sorge auch dafür, dass ich mich für gute Politik engagiere", so Ruandas Präsident weiter. "Sport, Teams und Klubs haben eine Menge Ähnlichkeiten mit der Politik. Es geht um Führung. Man muss eine Vision haben. Und wenn es dann um die Umsetzung und die Details geht, muss man gut als Team zusammenwirken. Bei der Ausübung unserer Pflichten müssen wir indes bescheiden bleiben, damit wir den Nutzen unserer Arbeit vergrößern können. Wir müssen bei allem, was wir tun, wettbewerbsfähig sein, und wir müssen gut zusammenarbeiten", fügte er hinzu. "Und wir müssen auch über unser eigenes Team hinausdenken. Zum Beispiel an die Fans. Wir brauchen einen Ehrgeiz und einen Antrieb. Niemand darf ausgeschlossen sein. Man kann nicht allein glücklich sein, das funktioniert nur, wenn auch die Mitglieder des Teams glücklich sind. Diese Konvergenz erlebe ich tagtäglich bei meiner eigenen Arbeit. Im Fussball ist es ganz genauso. Sie alle, die Sie heute hier sind, repräsentieren genau dies.

Der FIFA-Präsident bestätigte die Worte von Präsident Kagame und betonte, die in Ruanda gemachten Fortschritte seien ein Vorbild für den Fussball in ganz Afrika. "Fussball ist mehr als nur ein Sport, er ist eine Schule für das Leben", so der FIFA-Präsident. "Fussball lehrt uns, Teil eines Teams zu sein. Er lehrt uns, dass wir allein nichts erreichen können. Fussball lehrt uns Respekt, für die Regeln, für unsere Gegner und für die Schiedsrichter, die für die Befolgung der Regeln sorgen müssen. Fussball lehrt uns, zu gewinnen und zu verlieren. Er lehrt uns, standhaft zu bleiben und neue Herausforderungen anzunehmen. "Dieses Land (Ruanda) zeigt uns, dass alles möglich ist. Dies ist es, was Sie, Präsident Kagame, hier geleistet haben", fügte er hinzu. Wir müssen es nur wollen, und dann müssen wir es tun. Und wir alle wollen es tun, für Afrika und für den afrikanischen Fussball. Wir wollen die ruhmreichen Seiten des afrikanischen Fussballs wieder aufleben lassen, nicht nur für Afrika, sondern für die ganze Welt. Wir wollen, dass der afrikanische Fussball rund um die ganze Welt strahlt."

Der CAF-Präsident drückte seine Anerkennung für die wichtige Rolle aus, die der Präsident Ruandas mit der Unterstützung für den afrikanischen Fussball auf der politischen Ebene erfüllt. "Mit Ihnen, Präsident Kagame, haben wir nicht nur einen Botschafter, sondern einen echten Partner", sagte Patrice Motsepe. "Ein Partner, der in unserem Namen mit allen anderen Staatschefs in Afrika spricht, und der ihnen sagt, dass wir zusammenarbeiten müssen, um den beliebtesten Sport der Welt, den Fussball, auch auf unserem Kontinent voranzubringen." Bei der Sitzung zeigte Arsène Wenger, der FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, eine Präsentation und stellte fest: "Ich persönlich glaube, dass Afrika der Kontinent des 21. Jahrhunderts werden wird und dass der Fussball diese Entwicklung vorhersehen und fördern muss, denn sie stellt eine großartige Chance dar."

Der FIFA-Direktor für globale Fussballförderung bezog sich damit auf den kürzlich veröffentlichten Bericht "Increasing Global Competitiveness" (Steigerung der globalen Wettbewerbsfähigkeit), der die Notwendigkeit unterstreicht, dass jeder talentierte Spieler eine Chance verdient, entdeckt und gefördert zu werden, da Untersuchungen gezeigt haben, dass viele Talente aufgrund einer Reihe von Faktoren unentdeckt bleiben, u. a. wegen mangelnder Planung, schlechter Qualität der Ausbildung, fehlender Infrastruktur und zu wenig finanziellen Mitteln für die Ausbildung junger Spieler.