Mittwoch 10 März 2021, 09:56

FIFA-Präsident erörtert Gefahren für den Fussball bei UNO-Kongress zur Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege

  • Präsident Infantino hält eine Ansprache bei besonderer Veranstaltung zum Schutz des Sports vor Korruption und Verbrechen.

  • "Die FIFA schützt nicht nur den Fussball und seine Institutionen, sondern auch die Menschen, die den Sport ausüben"

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat beim 14. Kongress der Vereinten Nationen zur Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege dargelegt, was die größten Gefahren für den Fussball sind und wie der Weltfussballverband diese bekämpft.

In einer Rede sagte Präsident Infantino bei dieser besonderen Veranstaltung zum Schutz des Sports vor Korruption und Verbrechen, dass die FIFA mit einem unerschütterlichen Bekenntnis zu Good Governance ein solides Fundament geschaffen habe, um Korruption im Fussball auszumerzen:

"Über das FIFA-Forward-Programm stellen wir jedem unserer 211 Mitgliedsverbände weltweit bis zu fünfmal mehr Investitionen zur Verfügung als vor 2016. Wichtigster Unterschied ist aber, dass jeder einzelne Dollar an konkrete Verträge und externe unabhängige Buchprüfungen in jedem Land geknüpft ist. Die neue FIFA toleriert keinerlei Missbrauch."

Mit Verweis auf das wegweisende finanzielle Hilfsmodell, das die FIFA im letzten Jahr entwickelt und lanciert hatte, fügte er an: „Während der Pandemie haben wir dies auch beim FIFA-COVID-19-Hilfsplan umgesetzt, einem einzigartigen, mit 1,5 Milliarden Dollar dotierten Fonds zur Unterstützung des Fussballs in diesen schwierigen Zeiten. So geht die Hilfe nur dorthin, wo sie in der Not auch wirklich gebraucht wird.“

Vorsicht und Compliance

Als weitere Gefahren für die Integrität des Fussballs nannte der Präsident Spielmanipulationen und machte dazu deutlich: "Angesichts der finanziellen Not durch die Pandemie müssen wir noch wachsamer sein, damit diejenigen, die an Spielen beteiligt sind, nicht für Spielmanipulation anfällig sind."

Zudem betonte er, dass die FIFA mit der Reform des Transfersystems eine faire und korrekte Verteilung der Gelder gemäß nationalen und internationalen Finanzvorschriften, einschließlich der anwendbaren Gesetze gegen Geldwäsche, gewährleisten wolle.

Schutz der Menschen, die den Sport ausüben

Nach der Lancierung des "FIFA Guardians™"-Programms zusammen mit UNICEF, dem Europarat und Safe Sport International, das dabei helfen soll, Kinder und schutzbedürftige Personen vor Gefahren zu schützen und bei Verdachtsfällen angemessen zu reagieren, will die FIFA noch mehr unternehmen, um eines der schwersten Verbrechen in der Gesellschaft zu bekämpfen.

"Die FIFA fühlt sich geehrt, Partner des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC) zu sein", sagte der FIFA-Präsident. "Wir sind für die 2020 mit dem UNODC vereinbarte Partnerschaft sehr dankbar, da wir so einige der schlimmsten Probleme in unserem Sport bekämpfen, Kinder und die Integrität des Sports schützen sowie Verbrechen verhindern können."

Mit Verweis auf die mit dem UNODC vereinbarte Grundsatzvereinbarung fügte der FIFA-Präsident an: "Wir diskutieren derzeit über die Gründung einer unabhängigen Sportaufsichtsstelle mit Vertretern von mehreren Sportarten, Regierungen und Agenturen, die bei Fällen von Kindsmissbrauch im Sport helfen soll."

Nur so stark wie unser Netzwerk

Präsident Infantino unterstrich ferner die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Fachagenturen bei der Bekämpfung dieser Missstände:

"Wir sind uns der natürlichen Grenzen unserer Erfahrung und unseres Wissens bewusst und bilden deshalb globale Partnerschaften mit internationalen und regionalen Organisationen, um Fehlverhalten zu bekämpfen und positive soziale Veränderungen zu bewirken.

Seit 2018 gehen wir mit anerkannten internationalen Organisationen wie dem UNODC, der Weltgesundheitsorganisation, UN Women, der UNESCO, dem Welternährungsprogramm, dem Europarat, der Afrikanischen Union und der ASEAN Kooperationsvereinbarungen ein.

Kern all dieser Vereinbarungen sind Good Governance und der Schutz der Integrität des Sports sowie von Kindern."

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Die vollständige Rede des FIFA-Präsidenten ist hier zu finden.