Donnerstag 07 Juli 2022, 12:00

FIFA erläutert bei WM-Workshop die Strategie für Gesundheit und Wohlbefinden von Spielern

  • Teilnahme der Teamärzte an zweitägigem Workshop im al-Janoub-Stadion

  • Erörterung verschiedener Schlüsselthemen, darunter Behandlung medizinischer Notfälle auf dem Spielfeld sowie Protokoll für Gehirnerschütterungen

  • Übergabe von FIFA-Notfallmedizintaschen

Die Teamärzte der FIFA-Mitgliedsverbände, die sich für die diesjährige FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ qualifiziert haben, nahmen an einem zweitägigen Workshop in Katar teil. Dabei wurde der umfassende FIFA-Rahmen für medizinische Dienste behandelt, der beim Turnier zum Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens der Spieler eingerichtet wird. Der Workshop fand im al-Janoub-Stadion unter Leitung des medizinischen Direktors der FIFA, Dr. Andrew Massey, statt und war in zwei Teile gegliedert: den Notfallmedizinkurs für FIFA-Turniere und einen Überblick über alle medizinischen Dienstleistungen, die während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ vor Ort angeboten werden. Dieser Überblick deckte unter anderem den neuen FIFA-Standard für die Behandlung medizinischer Notfälle auf dem Spielfeld, spezifische Leistungen für die Bewertung von Gehirnerschütterungen und eines plötzlichen Herzstillstands sowie die ausgewählten Krankenhäuser ab.

Er beinhaltete ausserdem einen Rundgang durch die medizinischen Einrichtungen, die den Spielern zur Verfügung stehen, sowie eine Besichtigung der Rettungsfahrzeuge. Das Design und die Ausstattung der klinischen Einrichtungen für Spieler in Katar sind an allen Spielorten standardisiert, um ihre Nutzung durch die Teamärzte zu erleichtern.

Die Teilnehmer erörterten zudem das medizinische FIFA-Protokoll zu Gehirnerschütterungen, das auf dem FIFA-Grundsatz "Verdacht und Schutz" beruht. Erstmals bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ wird in Katar ein unabhängiger Dienst für Gehirnerschütterungsbewertung und -rehabilitation angeboten. Er ermöglicht es, für Spieler, die eine Kopfverletzung erlitten haben, evidenzbasierte Bewertungen abzugeben. Diese beinhalten auch Empfehlungen von Experten für Gehirnerschütterungen bezüglich einer Rückkehr der betroffenen Spieler auf das Spielfeld. Des Weiteren erhält bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ jeder Teamarzt ein Tablet für medizinische Videoanalysen, mit dem sich Verletzungsmechanismen nachverfolgen lassen. Außerdem wird ein medizinischer FIFA-Koordinator die medizinischen Spielfeld-Dienste in jedem Stadion überwachen, während ein Verletzungsdetektiv alle wichtigen medizinischen Vorfälle von der Medientribüne aus analysieren wird. Der Verletzungsdetektiv, der auch auf Videowiederholungen zurückgreifen wird, alarmiert den medizinischen FIFA-Koordinator am Spielfeldrand, wenn Anzeichen für eine möglicherweise ernsthafte Verletzung vorliegen. Auf Vorschlag der FIFA und nach Genehmigung durch das IFAB wird es jedem Team erlaubt, pro Spiel höchstens eine Auswechslung wegen einer Gehirnerschütterung vorzunehmen, wobei eine solche Auswechslung ungeachtet der bereits erfolgten Auswechslungen getätigt werden darf. Dies wird den "Verdacht und Schutz"-Ansatz weiter stärken.

Den Teamärzten steht außerdem rund um die Uhr ein sportkardiologischer Dienst zur Verfügung, den sie für die Beurteilung von Spielern in Anspruch nehmen können, die auf eine mögliche Herzerkrankung hindeutende Symptome haben. "Die FIFA hat einen stabilen medizinischen Rahmen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft geschaffen und damit ihrem Grundsatz Rechnung getragen, wonach die Gesundheit oberste Priorität hat. Die Teamärzte werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Gesundheit der Spieler bestmöglich zu schützen. Dieser Workshop war sehr wichtig, um eine fruchtbare Zusammenarbeit in Bezug auf verschiedene Schlüsselthemen sicherzustellen", sagte Dr. Massey.

FIFA-Mitgliedsverbände erhalten FIFA-Notfallmedizintaschen Die Teamärzte der teilnehmenden FIFA-Mitgliedsverbände erhielten als Erste die neuen FIFA-Notfallmedizintaschen überreicht. Diese enthalten viele verschiedene Medizinartikel, einschließlich eines Automatischen Externen Defibrillators. Die Taschen sind als "Miniklinik" konzipiert, finden sich darin doch logisch und folgerichtig geordnet alle Geräte und Materialien wieder, die für die Durchführung lebenserhaltender Maßnahmen in Notfällen erforderlich sind.

"Die FIFA-Notfallmedizintaschen sind ein entscheidender Bestandteil unserer konkreten Bemühungen, Verletzungen auf dem Spielfeld wirksam zu behandeln und den Fussball als gesunde Aktivität in unseren Mitgliedsverbänden zu propagieren", so Dr. Massey. Die Notfallmedizintaschen werden in den nächsten Wochen auch an die übrigen 179 Mitgliedsverbände ausgeliefert.