Freitag 28 November 2014, 09:01

"Oranje" glänzt, Frankreich und Norwegen mit Schub

Es waren wenige, aber ereignisreiche Tage auf dem internationalen Parkett, deren Höhepunkt zweifelsohne die Qualifikation der Niederlande für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ war. Oranje sicherte sich damit eine von noch zwei verbliebenen Fahrkarten nach Kanada, während sich die anderen Endrundenteilnehmer weiter in Form zu bringen versuchen. Frankreich, Norwegen und die Gastgeberinnen konnten dabei etwas für die Moral tun.

Niederländerinnen belohnen sich endlich Ausgerechnet in Verona schrieben die Oranje Leeuwinnen aus den Niederlanden Geschichte und qualifizierten sich erstmals für die Endrunde der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. Einfach hatten sie es dabei nicht unbedingt, stritten doch nicht weniger als vier Mannschaften um das europäische Zusatzticket nach Kanada 2015. Schottland und die Ukraine waren früh aus dem Rennen und Italien schien vor den finalen 90 Minuten des Qualifikationsmarathons die besten Karten zu haben, nachdem die Azzurri am letzten Wochenende in Den Haag 1:1 gespielt hatten. Doch im Veneto gerieten die Hausherrinnen schnell ins Hintertreffen. Die treffsichere Nachwuchsspielerin Vivianne Miedema schoss schon im ersten Durchgang zwei Tore, mit denen sie die Niederlande auf die Siegerstraße brachte, doch ein Eigentor von Stephanie van der Gragt sorgte dann doch noch für eine nervenaufreibende zweite Hälfte, ehe Oranje schließlich jubeln konnte.

"Die Mannschaft hat Geschichte geschrieben, nicht ich", betonte der niederländische Trainer Roger Reijners anschließend. "Wir haben seit 2009 Meilenstein um Meilenstein gesetzt. Es gab riesige Fortschritte. Nach der letzten Europameisterschaft 2013 haben wir klipp und klar angesprochen, was wir wollten und was wir verbessern müssten. Seit Beginn des Jahres zeigt sich nun, dass wir die richtigen Schritte unternommen haben." Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Während die Niederländerinnen feierten, waren die Italienerinnen untröstlich. "Das Herz wollte gewinnen, aber das hat nicht ausgereicht", bilanzierte Italiens Trainer Antonio Cabrini. "Wir hatten es mit einer gut organisierten Mannschaft zu tun, die guten Fussball spielt. Wir haben unser Möglichstes getan, müssen aber anerkennen, dass die Niederlande überlegen waren." Der letzte Platz für Kanada 2015 wird nächste Woche vergeben, wenn Trinidad und Tobago zum Rückspiel gegen Ecuador antritt.

Knappe Ergebnisse für Kanada und Schweden Kanada, der Gastgeber der Frauen-Weltmeisterschaft 2015, bereitet sich derweil weiter gewissenhaft auf die Endrunde im kommenden Jahr vor. Im Rahmen einer Serie schwieriger Testspiele trat die Mannschaft zuletzt zwei Mal gegen die traditionell starken Schwedinnen an. Mit einer starken Leistung am Montag gelang den Kanadierinnen ein knappes 1:0. Das Tor erzielte Jonelle Filigno kurz vor der Halbzeit. Schweden zeigte sich am Mittwoch entschlossen, dieses Ergebnis umzudrehen und nach Linda Sembrants Tor kurz nach Wiederbeginn sah es zunächst auch gut aus. Doch dann sorgte Kanadas Toptorschützin Christine Sinclair für eine Punkteteilung.

Schub für Frankreich und Norwegen Sowohl Frankreich als auch Norwegen taten vor Bekanntgabe der Gruppengegner für Kanada 2015 noch etwas für die Moral. Durch Tore von Eugenie Le Sommer und Kenza Dali vor und nach der Pause in Lyon gewannen Les Bleues gegen Brasilien. Noch im Juni hatten sich dieselben beiden Mannschaften unentschieden getrennt. Dies war der Schlusspunkt einer starken Vorbereitungsserie von Frankreich, das vor einem Monat ebenfalls mit 2:0 gegen Europameister Deutschland gewonnen hatte. Norwegen unterdessen behielt in seinen zwei Partien gegen Neuseeland knapp die Oberhand. Die Skandinavierinnen retteten sich mit zwei Toren in den letzten zehn Minuten durch die Schwestern Andrine und Ada Hegerberg in Stavanger über die Ziellinie. Im ersten Spiel hatte noch Isabell Herlovsen mit einem späten Tor das Unentschieden unter Dach und Fach gebracht.