Mittwoch 19 Juli 2023, 08:30

Technische Studiengruppe auf der Suche nach neuen Trends bei der Frauen-WM 2023

  • Viele Premieren bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ angesichts der Vergrösserung des Teilnehmerfelds auf 32 Teams und der Austragung in zwei Ländern

  • Gleichermassen hohe Erwartungen an das spielerische Niveau, das von der technischen Studiengruppe der FIFA (TSG) fachkundig analysiert wird

  • Die TSG für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ umfasst zwölf Experten, die alle 64 Spiele hinsichtlich Technik, Taktik und Physis detailliert analysieren und mögliche neue Trends identifizieren werden

Die TSG, in der alle sechs Konföderationen vertreten sind, wird von Jill Ellis geleitet, die als Trainerin zweimal die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ gewonnen hat. Die weiteren Mitglieder können ebenfalls auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Vor der Weiterreise an die neun Spielorte absolvierten die TSG-Mitglieder am Mittwoch in Sydney/Gadigal einige Medientermine.

Die zu erwartenden neuen Entwicklungen und das schnelle Wachstum des Frauenfussballs in letzter Zeit waren zwei der Themen unter den TSG-Mitgliedern. „Aus technischer Sicht entwickelt sich der Fussball rasant. Wir sehen neue und taktische Trends“, erklärte Gemma Grainger, Cheftrainerin des walisischen Frauennationalteams.

„Wir haben dies bereits bei der Männer-WM in Katar beobachtet. Bei der Frauen-WM wird dies nicht anders sein. Wir werden Aufschluss darüber erhalten, wie sich das Spiel weiterentwickelt hat, und neue Teams beim Turnier sowie Rückkehrer sehen.“

„Einer der grössten neuen Trends wird wohl die Änderungen bei den Teamformationen betreffen. Wie die Teams ihre Aufstellungen aus taktischer Perspektive zwischen der ersten und der zweiten Halbzeit ändern. Ich bin sehr gespannt, welche Teams sich dies zunutze machen und zum richtigen Zeitpunkt die Weichen auf Sieg stellen.

Nach Ansicht der ehemaligen langjährigen brasilianischen Nationalspielerin Aline Pellegrino hat sich das Erfolgsrezept bei den letzten Turnierausgaben verändert. „Seit 2007 ist die taktische Komponente immer wichtiger geworden“, sagte sie. „Damals waren die Spiele noch sehr physisch geprägt. Die Teams, die körperlich am stärksten waren, hatten die grössten Erfolgschancen.“

„Die Teams haben seither intensiv nach neuen taktischen und technischen Varianten gesucht, um sich den Titel zu sichern. Die technische Studiengruppe wird besonders darauf achten und aufzeigen, was für technische Varianten zum Einsatz kommen und wie sich das Spiel entwickelt hat.“

Für die ehemalige ivorische Nationalspielerin und derzeitige Cheftrainerin des Frauennationalteams der Elfenbeinküste, Clémentine Touré, tragen die detaillierten Analysen der TSG, die in Form eines technischen Berichts nach dem Turnier mit den FIFA-Mitgliedsverbänden geteilt werden, wesentlich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Frauenfussballs bei. „Egal, ob einzelne Spielerinnen, Blöcke oder Teams analysiert werden, die FIFA liefert mitunter die detailliertesten Studien, die ich als Trainerin je gesehen habe“, betonte sie. „Dank dieser Sorgfalt für Details und der vertieften Analyse einzelner Bereiche erhalten die Teams Möglichkeiten wie nie zuvor. Es gibt wahrscheinlich einige Länder, die nicht über die nötigen Ressourcen verfügen, um derart ins Detail zu gehen, so wie wir es tun. Deshalb ist das für einige dieser Länder wirklich eine grosse Unterstützung.“