Mittwoch 15 August 2018, 23:17

Minami: Erfahrung als entscheidender Faktor

  • Moeka Minami ist Spielführerin der japanischen U-20-Auswahl

  • Mit gerade einmal 20 Jahren verfügt die Verteidigerin bereits über reichlich Erfahrung

  • Davon berichtet sie am Mikrofon von FIFA.com

Erfahrung ist relativ, wenn man 20 Jahre alt ist. Dennoch ist dieser Aspekt auch in dieser Altersklasse ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der Spielführerin. Bei den jungen "Nadeshiko" ist die Kapitänsbinde wieder an Moeka Minami gegangen, eine der ältesten und talentiertesten Spielerinnen im Team und eine der wenigen, die bereits am Königswettbewerb teilgenommen hat und gekrönt wurde!

Im Alter von 15 Jahren errang die Innenverteidigerin bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Costa Rica 2014 den Weltmeistertitel. Damals stand sie bei einer Partie auf dem Platz, und zwar beim 10:0 gegen Paraguay. Vier Jahre später, einen Tag nach einem weiteren Erfolg gegen die "Albirroja" (6:0) in der Gruppenphase, spricht Minami am Mikrofon von FIFA.com über ihre Erfahrungen.

Kapitänserfahrung

Moeka Minami trägt bereits seit vielen Monaten die Kapitänsbinde der U-20-Auswahl ihres Landes. Sie war schon beim kontinentalen Qualifikationsturnier für Frankreich 2018 Spielführerin, das die Japanerinnen für sich entscheiden konnten. Laut eigenen Angaben fühlt sie sich zwar einerseits geehrt von diesem Status, räumt jedoch gleichzeitig ein, dass "es eine schwierige Aufgabe" ist.

"Ich versuche nur, das Team in die Richtung zu lenken, die mir gut erscheint", meint sie mit Blick auf ihre Mission. "Ich sorge dafür, dass alle Spielerinnen an einem Strang ziehen, dass alle zufrieden sind, dass niemand sich im Stich gelassen fühlt und dass das Team zu seinem Gleichgewicht findet."

"Auf Moeka kann man sich verlassen – auf dem Spielfeld und abseits davon. Sie weiß genau, wie sie unsere Mannschaft auf einen guten Weg bringen kann." Riko Ueki **(Stürmerin, Japan)**

Die Erfahrung bei der U-17-WM

Von den 21 japanischen Spielerinnen, die in Frankreich dabei sind, haben sage und schreibe 15 schon einmal an Weltmeisterschaften teilgenommen. Die meisten von ihnen waren bei der letzten Auflage der FIFA U-17-Weltmeisterschaft vertreten, bei der die Japanerinnen im Finale gegen die DVR Korea eine bittere Niederlage im Elfmeterschießen hinnehmen mussten. Fünf Spielerinnen, nämlich Fuka Nagano, Asato Miyagawa, Mizuka Sato, Fuka Kono und die Spielführerin selbst, wurden bei der U-17-Frauen-WM 2014 in Costa Rica mit Japan Weltmeister.

"Das ist natürlich eine wunderbare Erinnerung", erklärt sie. "Die Tatsache, dass ich schon einmal bei einer WM dabei war, ist zweifellos ein Pluspunkt. Aber ich bin nicht die einzige im Team und fühle mich deshalb auch nicht erfahrener oder privilegierter als andere. Und schon gar nicht überlegen!"

Die Erfahrung bei der WM 2018

In ihrer Eigenschaft als Spielführerin Japans war Minami zu einem FIFA-Workshop eingeladen, der während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Russland stattfand. Ziel war es, die "Führungspersönlichkeiten des Frauenfussballs von morgen zu inspirieren".

"Der Austausch mit den Spielführerinnen der anderen Teams war sehr bereichernd. Wir haben darüber diskutiert, welchen Platz eine Spielführerin im Team einnehmen sollte und über die Bedeutung von Leadership in einer Gruppe. Ich muss sagen, dass die Diskussionen und die Ratschläge, die wir bekommen haben, mir bei der Aufgabe geholfen haben, die ich bei diesem Turnier in meinem Team zu erfüllen habe", erklärt sie. "Außerdem habe ich die Chance genutzt, um mir Spiele anzuschauen und Moskau zu besuchen!"

Die Erfahrung bei der U-20-WM in Frankreich

Nach einer Niederlage und zwei Siegen in einer starken Gruppe, in der Spanien, die USA und Paraguay vertreten waren, steht Japan nun in der K.-o.-Runde und nimmt Kurs auf ein weiteres Finale. Den Weg dorthin kennen die Japanerinnen nur zu gut.

"Wir werden sehen. Wir können schon stolz auf die Tatsache sein, dass wir unsere Sache genauso gut gemacht haben wie die 'Samurai Blue' im Sommer in Russland", betont sie. "Sie haben dafür gesorgt, dass wir ebenfalls über uns hinauswachsen wollten!"