FIFA.com blickt zurück auf einen Monat im Frauenfussball, in dem Costa Rica, England und die USA internationale Titel bejubeln konnten und die Halbfinalpartien in der europäischen Königsklasse Gestalt annahmen.
Nationalmannschaften *Kampf der Titanen beim Algarve Cup** *Der Algarve Cup hat sich als wichtiger Gradmesser der aktuellen Hackordnung im Frauenfussball etabliert und erfüllte diese Funktion auch bei der mittlerweile 20. Auflage. Bei den meisten Teams waren einige neue Gesichter zu sehen, doch am Ende standen sich im Finale wieder einmal die zwei Topteams im internationalen Frauenfussball gegenüber, nämlich die USA und Deutschland. Alex Morgan entschied die Partie auch ohne ihre etablierte Sturmpartnerin Abby Wambach zu Gunsten der USA. Dank ihrer zwei Treffer im ersten Durchgang konnte U.S.-Frauen-Trainer Tom Sermanni den ersten Titel in seiner neuen Position bejubeln. Große Zufriedenheit herrschte nach dem Turnier auch bei Norwegen. Das Team setzte sich in seiner Gruppe gegen Dänemark und Weltmeister Japan durch und sicherte sich schließlich im Elfmeterschießen gegen Schweden den dritten Platz.
Gelungene Revanche in Zypern Während die U.S.-Amerikanerinnen in Portugal jubelten, feierten auch die Engländerinnen einen Erfolg in einem sonnenverwöhnten südeuropäischen Land. Das Team von Trainerin Hope Powell sicherte sich den Titel beim Cyprus Cup mit zwölf Teilnehmern. Im Finale gelang eine Revanche für die Viertelfinalniederlage Großbritanniens bei den Olympischen Spielen von London 2012 mit einem knappen 1:0-Sieg gegen die Nordamerikanerinnen. Auch Neuseeland hatte bei diesem Turnier Grund zur Freude, denn nach dem Sieg gegen die Schweiz im kleinen Finale belegten die Ozeanierinnen Platz drei. Schottland wiederum bestätigte die nach oben weisende Leistungskurve und holte mit einem 1:0-Sieg gegen die Niederlande Platz fünf.
Ticas triumphieren in Mittelamerika ** Costa Rica lieferte bei den Mittelamerika-Spielen eine beeindruckende Demonstration der Stärke ab und holte hochverdient den Titel. Die Turnierbilanz der Ticas liest sich wie folgt: Fünf Spiele, fünf Siege, 27 Tore und nur ein Gegentreffer. Im Finale war Nicaragua das klar unterlegene Team. Die Gastgeberinnen holten in der einseitigen Partie einen deutlichen 4:0-Sieg, bei dem Wendy Acosta zwei Mal traf. Beim Kampf um Bronze ging es deutlich spannender zu. Am Ende setzte sich Guatemala mit 5:3 gegen Panama durch und holte damit den letzten Platz auf dem Treppchen.
Klubfussball *Favoriten in UEFA Champions League der Frauen weiter auf Kurs** *In der Viertelfinalrunde der UEFA Champions League der Frauen blieben größere Überraschungen aus. Die favorisierten Teams zogen allesamt ins Halbfinale ein. Lyon setzte sich in der Addition klar mit 8:0 gegen Malmö durch, während der zweite französische Klub Juvisy es auf ein 4:1-Gesamtresultat gegen Göteborg brachte. Nun kommt es zu einem rein französischen Halbfinale zwischen Lyon und Juvisy. Im anderen Halbfinale trifft das Team von Arsenal (Europapokalsieger 2007) auf den aktuellen deutschen Tabellenführer Wolfsburg. Die Engländerinnen setzten sich in der Addition mit 4:1 gegen Torres aus Italien durch, während die Wolfsburgerinnen gegen das aufstrebende russische Team Rossiyanka ebenfalls ein Gesamtergebnis von 4:1 einfuhren.
Sieger und Verlierer in den USA** Am 13. April startet die neue National Women’s Soccer League (NWSL) in ihre erste Saison. Die acht Mannschaften der neuen Liga haben in den letzten Wochen ihre jeweiligen Teams komplettiert. Die Chicago Red Stars nahmen die ersten deutschen Spielerinnen der Liga unter Vertrag, nämlich Inka Grings und Sonja Fuss, die beide vom schweizerischen FC Zürich kommen. Die beiden Deutschen verstärken das Chicagoer Team, zu dem unter anderem Shannon Boxx und Amy LePeilbet gehören. Der FC Sky Blue hat unterdessen die talentierte Australierin Caitlin Foord verpflichtet, die in New Jersey auf ihre Nationalmannschaftskameradin Lisa De Vanna treffen wird. Schlechte Nachrichten gab es hingegen für Seattle Reign, deren Torhüterin Hope Solo nach einer Operation am linken Handgelenk voraussichtlich vier Monate lang ausfallen wird. Ex-Nationalspielerin Heather Mitts wird man in der neuen Liga indes vergeblich suchen. Die 137-fache Nationalspielerin hat ihre Karriere im Alter von 34 Jahren beendet. Zuletzt hatte sie für die Boston Breakers gespielt.
Förderung des Frauenfussballs Im März gab es auf vier Kontinenten Maßnahmen zur Förderung des Frauenfussballs. Mit Osttimor, Madagaskar, der Türkei und Liberia profitierten vier Länder von Beratungsprogrammen, in deren Rahmen Expertinnen und Experten für den Frauenfussball für eine bestimmte Zeit die Aufgabe übernehmen, in den jeweiligen Ländern spezielle Ziele bei der Förderung des Frauenfussballs zu erreichen. In Guinea-Bissau wurde unterdessen ein Trainerkurs abgehalten und in Ecuador gab es ein Seminar zur Förderung des Frauenfussballs und ein Fussball-Festival für Mädchen.
Statistik 22 – So viele Spiele in Folge war die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vor dem Finale des Algarve Cup gegen den Erzrivalen USA ungeschlagen geblieben.
Zitat "Eine meiner größten Stärken ist wohl, dass ich immer am richtigen Ort im Strafraum zu finden bin und immer versuche, Tore zu schießen. Ich habe einfach diesen Torinstinkt und das entsprechende Selbstvertrauen. Ich weiß, dass ich treffen werde, selbst wenn ich die letzten 20 Chancen nicht genutzt habe." Alex Morgan nennt gegenüber FIFA.com ihre größte Stärke