Am Ende gab es keine Überraschungen mehr auf der Zielgeraden der Concacaf-Qualifikation. Nach Kanada lösten nun auch Mexiko und die USA das direkte Ticket für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, während Costa Rica das interkontinentale Playoff-Duell gegen Neuseeland bestreitet. Die beiden Nationalteams mit den meisten WM-Teilnahmen im Kontinentalverband mussten allerdings bis zum letzten Spieltag warten, um die Qualifikation zu sichern. Sie werden am Freitag bei der Endrundenauslosung im Lostopf vertreten sein. Costa Rica dagegen bekommt es im Juni mit dem Team Neuseelands zu tun.

Panama 1:0 Kanada Costa Rica 2:0 USA Mexiko 2:0 El Salvador Jamaika 2:1 Honduras

In den USA hat man hart gearbeitet, um das Fehlen in Russland 2018 vergessen zu machen. Die verpasste Qualifikation für die letzte WM hatte für ein mittleres Erdbeben gesorgt. Nach dessen Verwüstungen war der Wiederaufbau angesagt. Dessen Architekt war Trainer Gregg Berhalter, und der setzte auf ein Gerüst junger Spieler, die das Land zurück auf die Weltbühne des Fussballs führen sollten. Die USA lösten das Ticket letztlich trotz einer 0:2-Niederlage gegen Costa Rica am letzten Spieltag, womit sie den erhofften perfekten Abschluss verpassten.

Costa Rica schaffte an den letzten drei Spieltagen eine Art Wiederauferstehung mit erfolgreichem Ausgang. Vor den Partien hatte das Team noch einen Punkt hinter Panama gelegen und war weit von der Qualifikation entfernt. Doch die Ticos zeigten, warum sie bei den letzten beiden WM-Endrunden dabei waren und gewannen die letzten drei Partien. Damit verpassten sie zwar aufgrund der schlechteren Tordifferenz die direkte Qualifikation, dürfen aber jetzt auf einen Erfolg in den internationalen Playoffs gegen Neuseeland im Juni hoffen.

Juan Pablo Vargas und Anthony Contreras erzielten in der abschließenden Partie gegen die USA die Treffer für das Team von Luis Fernando Suárez. Doch nicht nur die Offensive wusste zu überzeugen. Das Erreichen von Platz vier in der Qualifikation ist auch Keylor Navas zu verdanken. Der Torhüter von PSG kassierte in den letzten sechs Partien nur einen Gegentreffer. Insgesamt behielt er sieben Mal eine weiße Weste. Falls der Erfolg von Mannschaften auf einer starken Defensive aufbaut, so hat Costa Rica nun eine solide Grundlage.

Gerardo Martino hat es geschmerzt, Argentinien nicht zur WM führen zu dürfen. Nach seinem Rücktritt 2016 war er in die MLS geflüchtet. Dort betreute er das Team von Atlanta United und der Traum einer WM-Qualifikation als Krönung seiner überragenden Trainerkarriere schien in weite Ferne gerückt. Als er Mexiko übernahm, erwachte der Traum zu neuem Leben. Mexiko selbst verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: bei einer WM bis zum fünften Spiel zu kommen. Am Ende war all das der Motor der von Martino betreuten Mannschaft.

Der Beginn jedoch war turbulent und sogar Martinos Job schien gefährdet. Dann jedoch erholte man sich, wobei man dies vor allem den Erfolgen außerhalb des Azteken-Stadios zu verdanken hatte. Es gab zwar keine Heimniederlage, aber kein Team holte auswärts so viele Punkte wie Mexiko in der letzten Phase der Qualifikation. Am Ende waren es nicht weniger als 13 Auswärtspunkte. Den Schlusspunkt setzte El Tri jedoch vor heimischem Publikum mit dem 2:0 gegen El Salvador am letzten Spieltag, an dem man nach Punkten noch mit Kanada gleichzog. Uriel Antuna und Raúl Jiménez erzielten die Treffer für ein Team, dem nun viele bei der Weltmeisterschaft aus dem Weg gehen möchten.

Und dann gab es noch zwei Partien, in denen es eigentlich um nichts mehr ging. Dabei leistete sich Kanada einen folgenlosen Ausrutscher beim 0:1 in Panama. Gabriel Torres erzielte den einzigen Treffer des Spiels, der so wichtig hätte sein können, wenn die Heimmannschaft in den beiden Spielen zuvor mehr Punkte geholt hätte. Dennoch feierten die Zuschauer ihr Team. Für die Kanadier hingegen war die Partie der Abschluss eines großen Festes. Nachdem die Qualifikation für Katar bereits sicher unter Dach und Fach war, hatte das Spiel nur noch eine Bedeutung als letzte Station einer unvergesslichen Reise. 

Jamaika und Honduras konnten sich keine Hoffnungen mehr auf die WM 2022 machen. Bei beiden Mannschaften aus dem Tabellenkeller ging es somit nur noch um die Ehre. Jamaika hatte bis dahin nur einen Sieg geholt, während Honduras in dieser letzten Qualifikationsphase noch ohne jeden Dreier geblieben war. Das bessere Ende gab es für die Jamaikaner, die mit 2:1 die Oberhand behielten. Leon Bailey und Ravel Morrison erzielten die Tore für die Reggae Boyz, die zunächst durch einen Treffer von Ángel Tejeda zurückgelegen hatten. Beide Teams werden nun ihr Augenmerk auf 2026 richten.