Deutschland und Japan wurden für die WM in Katar gemeinsam in Gruppe E gelost
Im japanischen Kader stehen gleich mehrere Bundesligaspieler
Die Bilanz spricht für Deutschland, aber in Katar kommt es zum ersten Mal zu einem Pflichtspiel zwischen beiden Nationen
Die Endrundenauslosung zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ ergab eine spannende Gruppe für die deutsche Nationalmannschaft. In Gruppe E bekommt es das Team von Nationaltrainer Hansi Flick ab November mit Spanien, Japan und dem Sieger des interkontinentalen Playoffs zwischen Costa Rica und Neuseeland zu tun.
Während Deutschland in seiner WM-Geschichte bereits mehrfach auf Spanien traf und bei der Heim-WM im Jahr 2006 das offizielle Eröffnungsspiel gegen Costa Rica absolvierte, wird es mindestens eine WM-Premiere für die Deutschen geben. Denn gegen Japan und Neuseeland hat der viermalige Weltmeister im Rahmen des größten Fussballturniers noch nie gespielt. Während das Debüt gegen Neuseeland aufgrund des Playoff-Spiels der All Whites noch auf der Kippe steht, ist das Duell gegen die Japaner bereits fix.
Endo, Haraguchi und Co. – geballte Bundesliga-Erfahrung im japanischen Team
Beim Aufeinandertreffen mit dem Zweitplatzierten der Asienmeisterschaft 2019 werden die deutschen Fans nicht nur in ihren eigenen Reihen zahlreiche bekannte Gesichter zu sehen bekommen. Im Team von Trainer Hajime Moriyasu stehen gleich mehrere Spieler, die entweder aktuell in Deutschland unter Vertrag stehen oder eine Bundesliga-Vergangenheit haben.
Insgesamt spielen aktuell zwölf japanische Spieler in den obersten beiden deutschen Spielklassen - neun von ihnen können A-Länderspiele vorweisen. Darunter ist auch der Frankfurter Makoto Hasebe, der nach dem bitteren Achtelfinal-Aus gegen Belgien bei der WM 2018 nach insgesamt 114 Länderspielen seine Karriere im Nationaltrikot beendete.
Mit Wataru Endo (Stuttgart), Daichi Kamada (Frankfurt), Genki Haraguchi (Union Berlin), Takumo Asano (Bochum), Ko Itakura (Schalke), Ao Tanaka (Düsseldorf) und Sei Muroya (Hannover) kamen sieben Spieler aus Deutschland in der zurückliegenden WM-Qualifikation für Japan zum Einsatz und dürfen sich dementsprechend Hoffnungen auf einen Kaderplatz für Katar 2022 machen.
Neben den aktuell in Deutschland aktiven Profis gibt es auch noch weitere vertraute Namen im japanischen Team, die ebenfalls bereits für deutsche Vereinsmannschaften aufgelaufen sind. Die bekanntesten darunter dürften Yuya Osaka (Bremen, Köln, 1860), Hiroki Sakai (Hannover) und Ritsu Doan (Bielefeld) sein.
In zwei Spielen gegen Deutschland gelang Japan bislang kein Sieg
Insgesamt wird das erste Punktspiel-Duell in Katar zwischen Deutschland und Japan erst das dritte Länderspiel zwischen den beiden Nationen werden. 2004 siegte Deutschland in einem Freundschaftsspiel in Yokohama durch Tore von Klose (2) und Ballack mit 3:0. Im Jahr 2006 trennte man sich in einem weiteren Freundschaftsspiel in Leverkusen 2:2. Der damalige HSV-Profi Naohiro Takahara brachte Japan per Doppelpack mit 2:0 in Führung. Klose und Schweinsteiger sicherten in der Schlussphase das Unentschieden für Deutschland.
Kurioserweise war im Vorfeld der WM in Katar ein erneutes Testspiel zwischen beiden Nationen angedacht. Die Auslosung machte diese Pläne aber zunichte, denn natürlich wollen sich beide Lager unmittelbar vor dem Gruppespiel nicht gegenseitig in die Karten schauen lassen. Da das Spiel am ersten Spieltag der Gruppe E stattfinden wird, ist es bereits richtungsweisend für beide Teams. Der Verlierer würde in einer spannenden Gruppe dann bereits vor dem Duell mit den Spaniern ordentlich unter Druck stehen.
Japan ist eine Mannschaft, die viele Spieler aus der Bundesliga dabei hat und daher eine hohe Qualität besitzt. Eigentlich wollten wir ein Freundschaftsspiel gegen Japan bestreiten, aber das fällt jetzt flach.