Montag 25 Juli 2016, 09:48

Frankreich beeindruckt – Ex-Weltmeister fahren nach Korea

*Frankreich hat sich bei der U-19-Europameisterschaft 2016 den Titel gesichert und fährt damit als Kontinentalmeister zur FIFA U-20-Weltmeisterschaft Korea 2017. Neben dem Nachwuchs der Équipe Tricolore vertreten auch Finalist Italien, England, Portugal sowie EM-Gastgeber Deutschland den Alten Kontinent* beim weltweiten Gipfeltreffen. FIFA.com** blickt auf die europäische U-19-Endrunde zurück.

162.972 Fans strömten während des Turniers in die zehn deutschen Stadien (16 Spiele), was einen neuen Zuschauerrekord darstellt. Die bisherige Bestmarke lag bei 100.455 Fans, aufgestellt 2009 in der Ukraine. Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Italien (0:1) war mit rund 55.000 Zuschauern das am besten besuchte Spiel, dahinter folgte das Endspiel zwischen Frankreich und Italien (4:0).

52 Teams machten sich im Herbst gen Deutschland auf. Nach der ersten Qualifikationsrunde und einer Eliterunde blieben die besten acht Mannschaften übrig, um den U-19-Europameister zu küren.

15 Tore erzielte der neue Champion in seinen fünf EM-Spielen und damit mehr als doppelt so viele wie England und Portugal (7). Besonders treffsicher erwiesen sich Top-Torjäger Jean-Kévin Augustin (6) sowie Teamkollege Kylian Mbappé (5). Darüber hinaus stellten Les Bleus mit lediglich vier Gegentreffern die beste Abwehr.

6 Das torreichste Spiel dieser Endrunde war das WM-Playoff-Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden, in dem die Fans ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle erlebten. Phillipp Ochs brachte den Gastgeber kurz vor der Pause in Führung (44.), ehe Abdelhak Nouri (81.) und Dennis Van Der Heijden (88.) in der Schlussphase das Spiel drehten. Suat Serdar gelang in der Nachspielzeit doch noch der Ausgleich (90.+3). In der Verlängerung gingen die DFB-Junioren dank Marvin Mehlem (96.) erneut in Führung, die Sam Lammers in der 111. zum 3:3-Endstand egalisieren konnte. Auch im abschließenden Elfmeterschießen wog das Geschehen hin und her, ehe Benjamin Henrichs den entscheidenden Versuch zum 5:4 versenkte. "Man denkt nicht viel nach, man weiß, dass es der entscheidende Elfer ist und will ihn nur reinmachen. Jetzt fahren wir zur WM!", so der Matchwinner überglücklich nach der Partie bei Eurosport.

5 Der amtierende U-20-Weltmeister Serbien war bereits in der Qualifikation für das kontinentale Gipfeltreffen gescheitert und kann damit die Mission Titelverteidigung nicht antreten. Dieses Schicksal ereilte die Orlovi übrigens nicht allein. Auch Argentinien (U-20-Weltmeister 2007), Ghana (2009), Brasilien (2011), Frankreich (2013) schafften nach ihren WM-Titeln den Sprung zur folgenden WM-Auflage nicht.

4 In der Verlängerung des WM-Playoff-Spiels zwischen dem Gastgeber und der Elftal kam es zu einem historischen Moment, als Michel Vlap in die Partie kam. Das Besondere? Er ist der erste Spieler überhaupt, der als vierter Einwechselspieler auf den Platz lief. Diese Regel, die nur im Falle einer Verlängerung greift, wurde im März vom International Football Association Board (IFAB) genehmigt. "Es ist wirklich gut, in der Verlängerung die Option zu haben, eine zusätzliche Einwechslung vorzunehmen", so Deutschland-Trainer Guido Streichsbier. "Ich denke, dass es das Spiel attraktiver macht und heute konnte unser vierter Spieler sogar fast das Spiel entscheiden. Es ist eine gute Sache."

3 Zum dritten Mal nach 2005 und 2010 sicherte sich Frankreichs den Titel in dieser Turnierserie und liegt damit auf Rang zwei vor Deutschland (2) und Italien (1). Unangefochten an der Spitze liegt Spanien (7), das in diesem Jahr nach dem Aus in der Eliterunde nicht bei der EM vertreten war.

0 Italien ist vierfacher FIFA Fussball-Weltmeister und zweifacher Vizeweltmeister im Seniorenbereich. Im Nachwuchsbereich hingegen haben die Südeuropäer noch nie ein Finale eines FIFA-Turniers erreicht. Frankreich (Sieger 2013), Deutschland (1981) sowie Portugal (1989, 1991) dagegen konnten bereits Triumphe feiern, für England steht bislang ein dritter bzw. vierter Platz auf der U-20-WM-Bühne zu Buche.

0 Kroatien musste die Endrunde ohne eigenen Punktgewinn vorzeitig beenden. Gegen die Niederlande (1:3), Frankreich (0:2) und England (2:1) zogen die Feurigen in der Gruppe B den Kürzeren. Ebenfalls ohne Sieg blieb Österreich in der Staffel A. Immerhin holte Team Austria gegen Portugal (1:1) und Italien (1:1) zwei Punkte. Die 0:3-Pleite zum Abschluss gegen den Gastgeber ließ aber alle WM-Träume jäh zerplatzen.