Mittwoch 24 Mai 2017, 16:05

Banda will Sambias frühere Helden übertrumpfen

  • Emmanuel Banda traf beim 4:2-Sieg gegen Iran ein Mal selbst und bereitete ein Tor vor

  • Beim 0:2-Rückstand dachte der Mittelfeldspieler schon an "den Anfang vom Ende"

  • Dank der gedrehten Partie steht Sambia im Achtelfinale

"Das ist eines der schönsten Gefühle, die ich je im Leben hatte."

Diese ersten Worte Emmanuel Bandas im Gespräch mit FIFA.com nach dem Sieg Sambias in Jeju waren eigentlich keine große Überraschung. Schließlich dürfte sein Körper in diesem Moment von Adrenalin geradezu überflutet gewesen sein, denn er hatte gerade mit seinem Team einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg für Sambia gedreht.

"Ein solches Spiel nach einem 0:2-Rückstand zu drehen, ist fantastisch", freute sich der Mittelfeldspieler, der ein Tor selbst erzielte und ein weiteres vorbereitete. "Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben. Wir waren im Rückstand aber wir wussten, dass wir zurückkommen würden."

Bandas Vertrauen auf die Kehrtwende wurde allerdings einer schweren Prüfung unterzogen. Zunächst schenkten die Afrikaner den Iranern das Führungstor. Nachdem sie diesen Rückschlag verdaut hatten, verursachten sie einen unnötigen Elfmeter, den die Asiaten zum 2:0 nutzten. "Der Elfmeter hat mich sehr geärgert. Ich dachte schon, das wäre der Anfang vom Ende."

Doch fünf Minuten später sah es schon wieder etwas besser aus, nachdem Fashion Sakala den Anschlusstreffer erzielt hatte. Nach einem tollen Spielzug, bei dem der Ball auch über Banda lief, besorgte Enock Mwepu dann den Ausgleichstreffer. "Wenn das Team erst einmal in Bewegung kommt, dann läuft vieles wie von selbst ab", so der 19-Jährige. "Alles passte perfekt zusammen, so dass wir den Ausgleichstreffer bejubeln konnten."

Sechs Minuten später brachte Banda selbst sein Team dann in Führung. Er beförderte den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie und bejubelte seinen Treffer ausgiebig. "Der Ball fiel mir direkt vor die Füße, allerdings vor meinen schwächeren rechten Fuß", sagte er mit einem erleichterten Grinsen. "Aber irgendwie musste ich ihn ins Tor bugsieren, und das habe ich geschafft."

Nachdem Patson Daka den Treffer zum 4:2-Endstand erzielt hatte, war der Einzug in die nächste Runde endgültig erreicht. Wo und wann Sambia zum Achtelfinale antritt, steht allerdings noch nicht fest. Dies wird sich durch das letzte Spiel in Gruppe C gegen Costa Rica mitentscheiden, das die Mittelamerikaner unbedingt gewinnen müssen.

"Wir wollen die Gruppenphase mit einem Erfolgserlebnis beenden um dann mit gestärkter Moral ins Achtelfinale zu gehen", so Banda mit Blick auf die Partie in Cheonan. "Sollten wir Gruppenerster werden und wieder hier in Jeju spielen, wäre das toll, denn wir müssten uns nicht an eine neue Umgebung gewöhnen. Außerdem sind die Fans hier fantastisch. Sie sind wirklich außergewöhnlich."

Noch klingen die Trommeln und die lauten Fangesänge in den Ohren der Sambier nach, die nun mit dem Wissen ins Achtelfinale gehen, dass sie es schon ebenso weit gebracht haben wie beim bislang besten Abschneiden ihres Landes 2007. Damals standen in Sambias Kader Akteure wie Stophira Sunzu und Emmanuel Mayuka, die fünf Jahre später beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2012 den Titel holten.

Diese Tatsache macht Banda stolz und verleiht ihm zusätzliches Selbstvertrauen: "Wir hoffen, dass wir sogar noch besser abschneiden können und es noch sehr weit schaffen, um unser Land und ganz Afrika stolz zu machen."