Samstag 15 Juni 2019, 17:27

Die Erfolgsgeheimnisse des neuen Weltmeisters

  • Die Ukraine auf dem Gipfel

  • Eine Mannschaft mit Klasse, aber ohne Stars

  • FIFA.com analysiert die Erfolgsfaktoren des ukrainischen Triumphs

Mit dem Sieg über die Republik Korea bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 feiert der ukrainische Fussball den größten Erfolg seiner Geschichte. Wir analysieren die Erfolgsgeheimnisse des neuen Weltmeisters.

Keine Stars (?)...

Oleksandr Petrakov hat es das gesamte Turnier über gebetsmühlenartig wiederholt: "Es gibt keine Stars in dieser Mannschaft. Die Mannschaft ist der Star." Diese Philosophie des ukrainischen Auswahltrainers befolgten seine Spieler buchstabengetreu. Alle arbeiteten nach vorn, alle arbeiteten nach hinten. So gelang eine der größten Überraschungen der Turniergeschichte. Der Zusammenhalt zeigte sich auch in den Interviews, in denen die Ukrainer auf Fragen nach individuellen (Glanz-)Leistungen stets auf ihre Mannschaftskameraden verwiesen.

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... aber starke Individualisten

Doch obwohl Eigenlob verpönt war, sprachen die Leistungen doch für sich selbst. Ob die Ukrainer wollten oder nicht, einige Spieler ragten aus dem Kollektiv heraus:

· Andriy Lunin: Der Schlussmann musste das Turnier über nur vier Gegentore hinnehmen. Nicht umsonst hat ihn Real Madrid verpflichtet.

· Serhii Buletsa: Die mit dem Silbernen Ball von adidas ausgezeichnete Nummer zehn der Ukraine war an allen guten Offensivaktionen beteiligt, schoss drei Tore selbst und bereitete zwei weitere vor.

· Yukhym Konoplia: Der Rechtsverteidiger machte nicht nur seine Seite dicht, er zeigte sich auch bei Flanken stets gefährlich. Vier Tore bereitete er auf diese Weise vor, eines davon im Endspiel.

· Danylo Sikan: Auf den Edeljoker war Verlass. Er traf bei fast jedem seiner Einsätze und kam am Ende auf vier Tore.

· Vladyslav Supriaha: Auch Supriaha war das ganze Turnier über Ersatzspieler. Erst im Finale durfte er von Beginn an ran – und erzielte prompt zwei Tore.

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Ich habe mit diesem Team nun fünf Jahre gearbeitet und ich bin stolz darauf, diese Chance bekommen zu haben. Es wird schwer werden, sich zu verabschieden. Dies ist ein Jubeltag nicht nur für uns, nicht nur für den Verband, sondern für die gesamte Ukr...
Oleksandr Petrakov (Trainer, Ukraine)
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Fünf Jahre

Eines der Erfolgsgeheimnisse des neuen Weltmeisters ist die gemeinsam verbrachte Zeit. "Ich trainiere Valeri Bondar jetzt seit fünf Jahren", sagt der Trainer etwa über seinen Kapitän. "Angefangen haben wir dieses Abenteuer mit dem Jahrgang 1999, dann mit denen von 2000 und 2001. "Jeder Trainer weiß, was es bedeutet, Spieler fünf Jahre durchgängig begleiten zu können. Jetzt heißt es für mich Abschied nehmen. Das wird mir sehr schwer fallen."

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