Dienstag 25 April 2017, 09:57

Von Bangalore nach Brasilien und zurück

  • In den ersten 24 Stunden der Anmeldefrist ging alle zehn Sekunden eine Bewerbung als Volunteer ein

  • Vikas Srinivasan war 2014 als Volunteer in Brasilien dabei und bewarb sich nun auch für Indien 2017

  • Der 37-Jährige nahm 40 Tage Urlaub und reiste 15 000 km, um in Brasilien dabei zu sein

In Indien greift in diesem Jahr das Fussballfieber um sich, denn im Herbst richtet das Land mit der FIFA U-17-Weltmeisterschaft erstmals einen FIFA-Wettbewerb aus. Das riesige Interesse am Volunteer-Programm zu dem Turnier kann daher kaum überraschen. Doch selbst bei den Organisatoren von Indien 2017 war man von dem Ansturm überwältigt: In den ersten 24 Stunden der Bewerbungsfrist gingen bereits mehr als 8.000 Bewerbungen ein. Das bedeutet, dass sich alle zehn Sekunden jemand um eine Stelle als Volunteer bewarb – eine überaus beeindruckende Zahl.

Einer der vielen tausend Inder, die sich beworben haben, ist Vikas Srinivasan, leitender Warengruppenmanager bei einem Unternehmen in Bangalore. Im Gegensatz zu den meisten Indern, die im Oktober erstmals ein FIFA-Turnier erleben werden, war er selbst bereits bei einem dabei. Denn 2014 reiste er als Volunteer nach Brasilien.

Wenn Vikas von seinen Erfahrungen in Brasilien berichtet, wo er für die Transportbelange von Spielern, VIPs, Schiedsrichtern sowie Angehörigen des FIFA- und LOK-Personals und der Medienvertreter im Stadion zuständig war, hört man immer noch seine Begeisterung heraus.

"Es war eine großartige Erfahrung, an der größten Veranstaltung der Welt beteiligt zu sein", so Vikas. "Ich habe Volunteers aus vielen verschiedenen Ländern kennen gelernt, und natürlich auch viele aus Brasilien. Nach meiner eigenen Schulung hatte ich sogar die Gelegenheit, Volunteers aus anderen Ländern zu schulen. Und ich habe erlebt, wie die FIFA und das LOK alles, aber auch wirklich alles, präzise planen und ausführen. Dabei wird jedes noch so kleine Detail minutiös geplant. Und auch die Uniformen für die Volunteers waren einfach toll."

Ganz unkompliziert war es sicher nicht für Vikas, seine Taschen zu packen und in ein 15 000 km entferntes, ihm völlig fremdes Land zu reisen. Doch der 37-Jährige nahm sich 40 Tage Urlaub und ließ sich auf das Abenteuer als Volunteer ein. Für ihn sei das nicht schwer gewesen, sagt er.

"Der Auswahlprozess begann im September 2012. Von diesem Moment an habe ich meinen Urlaub aufgespart", so Vikas. "Da ich ein leidenschaftlicher Fussballer bin und dies mein großer Traum war, fiel es mir auch nicht schwer, meinen Vorgesetzten zu überzeugen."

Leidenschaft für den Fussball Zu seiner Motivation, sich als Volunteer bei der WM einzubringen, sagte Vikas: "Ich bin ein passionierter Fussballer. Daher wollte ich auf diese Weise etwas zum Gelingen beitragen. Die Liebe zum Fussball hat mich nach Brasilien geführt. Eine Weltmeisterschaft in Brasilien gibt es nur ein Mal im Leben. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen."

Die Inder können im Herbst erstmals ein FIFA-Turnier im eigenen Land erleben: Am 6. Oktober beginnt die FIFA U-17-Weltmeisterschaft, die an sechs Spielorten ausgetragen wird.

"Während ich in Brasilien war, wurde angekündigt, dass die FIFA U-17-Weltmeisterschaft in Indien stattfinden würde", erinnert sich Vikas mit einem Lächeln. "Von diesem Moment an wollte ich unbedingt dabei sein." Auf FIFA.com verfolgte er die Vorbereitungen für das Turnier und reichte seine Bewerbung gleich am ersten Tag des Volunteer-Programms ein.

Und gemeinsam mit dem ganzen Land fiebert Vikas nun dem ersten FIFA-Turnier in Indien "voller Aufregung" entgegen und kann es kaum erwarten, dass "der schlafende Riese so schnell wie möglich erwacht.

Verwandte Dokumente