Sonntag 08 November 2020, 08:23

Fünf Golden Eaglets und was aus ihnen geworden ist

  • Nigeria gewann 2013 und 2015 die FIFA U-17-Weltmeisterschaft

  • Wir schauen, was aus fünf WM-Siegern von damals geworden ist

  • Ein U-17-Weltmeister ist heute Afrikas teuerster Spieler aller Zeiten

Durch zwei Triumphe in Serie stieg Nigeria zum Rekord-Champion der FIFA U-17-Weltmeisterschaft™ auf: Beim Turnier 2013 in den VAE erzielten die Golden Eaglets auf dem Weg zu ihrem vierten Titelgewinn beeindruckende 3,7 Tore pro Partie. Bei der erfolgreichen Titelverteidigung zwei Jahre später in Chile waren es stolze 3,3 Treffer pro Spiel.

Fünf Jahre nach der goldenen Nacht von Viña del Mar schauen wir, was aus fünf U-17-Weltmeistern von damals geworden ist.

Kelechi Iheanacho

Bei der U-17-WM 2013 in den VAE steuerte der junge Stürmer bei Nigerias 6:1-Auftaktsieg gegen Mexiko vier Treffer bei. Auch im Finale – erneut gegen die Mexikaner – trug sich das in der Taye Academy ausgebildete Juwel beim 3:0-Erfolg in die Torschützenliste ein. Kelechi Iheanacho drückte der U-17-WM 2013 mit insgesamt sechs Toren und sieben Vorlagen wahrlich seinen Stempel auf und wurde mit dem Goldenen Ball von adidas als bester Spieler und dem Silbernen Schuh von adidas als zweitbester Torschütze ausgezeichnet.

Nach seinen eindrucksvollen Leistungen auf der Arabischen Halbinsel buhlten nahezu alle Renommierklubs Europas um die Unterschrift des großen Talents. Letztlich machte Manchester City das Rennen. Doch Iheanacho bekam ob der starken Konkurrenz von Sergio Aguëro and Gabriel Jesus, die einst selbst in jungen Jahren bei FIFA-Turnieren auf sich aufmerksam machten, nur wenig Einsatzzeit. Deshalb wechselte er 2017 zu Leicester City. Für die Foxes erzielte er in der diesjährigen UEFA Europa League in zwei Spielen bereits drei Tore und lieferte zwei Vorlagen.

Der heute 24-Jährige absolvierte für Nigeria bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ zwei Gruppenspiele von Beginn an und hat bis dato neun Tore in 27 A-Länderspielen zu Buche stehen.

Francis Uzoho

Francis Uzoho stand als Zwölfjähriger das erste Mal zwischen den Pfosten. Doch er war mit derart viel Talent gesegnet, dass er bereits zwei Jahre später als Ersatzkeeper hinter Dele Alampasu zur WM 2013 in die VAE reisen durfte.

Mit 18 Jahren und 352 Tagen wurde er zum jüngsten ausländischen Torhüter, der je in der höchsten spanischen Spielklasse aufgelaufen ist. Nach einigen Leihgeschäften steht er aktuell bei APOEL Nikosia in Zypern unter Vertrag.

Der 1,96 Meter große Torwart aus Nwangele stand bei der WM 2018 in allen drei Gruppenspielen Nigerias in der Startformation. Dabei hielt er seinen Kasten gegen Island sauber und zeigte eine starke Leistung gegen Argentiniens Starensemble um Lionel Messi.

Kelechi Nwakali

Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler wurde bei Owerri groß und entstammt damit demselben Klub wie Nwankwo Kanu. Bei der U-17-WM 2015 in Chile gewann er den Goldenen Ball von adidas.

Nwakali wechselte 2016 zum FC Arsenal und zog vergangene Saison nach Spanien zu Huesca weiter, wo er mit seinem neuen Klub den Aufstieg in die höchste Liga feiern durfte. Im Mai 2018 stand er für Nigerias A-Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Atlético Madrid auf dem Rasen, wurde trotz eines spektakulären Treffers gegen die Rojiblancos jedoch nicht für Nigerias WM-Aufgebot 2018 berücksichtigt.

Victor Osimhen

Victor Osimhen netzte beim Turnier 2015 in Chile gleich zehn Mal ein und übertraf damit den alten Torrekord bei einer FIFA U-17-Weltmeisterschaft™, den sich Florent Sinama-Pongolle und Souleymane Coulibaly mit jeweils neun Treffern teilten. Der in der Ultimate Strikers Academy großgewordene Stürmer avancierte darüber hinaus zum ersten Spieler eines Weltmeisters, der in allen WM-Partien ein Tor erzielte.

Beim VfL Wolfsburg lief es für ihn nicht so rund. Vergangene Saison bei OSC Lille hingen erzielte er nach Torschützenkönig Wissam Ben Yedder, Moussa Dembélé und Kylian Mbappé gemeinsam mit Neymar die viertmeisten Treffer in der Ligue 1.

Zu Beginn der neuen Spielzeit wechselte der 21-Jährige zum SSC Neapel und war im Spiel gegen Atalanta Bergamo erstmals erfolgreich.

Hätten Sie's gewusst?

Durch die 70 Mio. Euro, die Neapel für Osimhen nach Lille überwies, wurde der Angreifer zum teuersten afrikanischen Fussballer aller Zeiten. Die Ablöse lag damit über der bisherigen Rekordsumme, die Manchester City einst für Riyad Mahrez an Leicester bezahlte.

Samuel Chukwueze

Der auffällige Außenbahnspieler markierte 2015 bei der U-17-WM in Chile drei Tore, lieferte drei Vorlagen und gewann den Bronzenen Ball von adidas.

Der schnelle und trickreiche Chukwueze gilt als "Arjen Robben Nigerias". In seinen ersten beiden Spielzeiten für Villarreal ließ er bereits mächtig aufhorchen. Auch in Nigerias A-Nationalmannschaft machte er auf sich aufmerksam, als er beim 2:1-Erfolg seines Teams über Südafrika einen Treffer zum Einzug ins Halbfinale des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals 2019 beisteuerte.

Hätten Sie's gewusst?

Als der kleine Samuel lieber Fussball spielte, anstatt Schularbeiten zu machen, drängte ihn seine Familie dazu, den Ball einfach Ball sein zu lassen. Doch der Junge wollte nicht hören und kickte weiter. Die Reaktion der Eltern? Chukwueze erinnert sich: "Sie verbrannten meine Schuhe. Auch meine Trainingssachen haben sie verbrannt, damit ich nicht mehr spielen konnte".