Montag 07 Juni 2021, 10:37

Deutschland auf dem Königsweg

  • Deutschland ist Gewinner der U-21-Europameisterschaft

  • Gutes Vorzeichen für das Olympische Fussballturnier der Männer Tokio 2020

  • Spanien zieht ins Halbfinale ein, Frankreich enttäuscht und Rumänien lässt aufhorchen

Die UEFA U-21-Europameisterschaft endete am Sonntag mit einem 1:0-Sieg Deutschlands über Portugal. Das Turnier, an dem die vier für Tokio 2020 qualifizierten Mannschaften Europas teilnahmen, lässt Rückschlüsse zu auf die Formkurve des Quartetts, das den Alten Kontinent beim anstehenden Olympischen Fussballturnier der Männer vertritt.

FIFA.com wirft einen Blick zurück auf das Abschneiden Deutschlands, Spaniens, Frankreichs und Rumäniens bei dieser Nachwuchs-EURO.

Favoritenrolle für Deutschland

Ein Finale wie das am Sonntag im slowenischen Ljubljana hatte es in dieser Kombination noch nie gegeben. Beim Turnier 2019, das als Qualifikation für Tokio 2020 diente, noch unglücklich im Finale gegen Spanien unterlegen, holte Deutschland nun nach 2009 und 2017 den dritten U-21-Europameistertitel in seiner Geschichte. Unglücklicher Verlierer waren die Deutschen auch 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gegen Gastgeber Brasilien. Just die Seleçãoist am 22. Juli erneut der Gegner zum Auftakt in Japan, für den Deutschland jetzt kräftig Selbstvertrauen getankt haben dürfte.

Die Mannschaft von Stefan Kuntz hatte einen relativ verhaltenen Start ins Turnier. In der Gruppenphase gab es zwei Unentschieden und einen Sieg, bevor sich Deutschland im Viertelfinale gegen Dänemark weiterzitterte (2:2, 5:6 im Elfmeterschießen) und anschließend das Halbfinale gegen die Niederlande mit 2:1 gewann.

Im Endspiel ließ Deutschland Portugal, dem mit zwölf Toren erfolgreichsten Angriff des Turniers, nur wenige Chancen und war bei Kontern sehr gefährlich. Lukas Nmecha, mit vier Toren bester Torschütze des Turniers, sorgte zu Beginn der zweiten Halbzeit für den entscheidenden Treffer, als er einen raffinierten Pass von Ridle Baku aufnahm, der seinerseits mit seiner dritten Vorlage zum besten Vorbereiter der EURO avancierte und zum besten Spieler des Finals gewählt wurde.

Spanien verpasst Rekord

Titelverteidiger Spanien wurde in der Vorrunde Gruppenerster vor Italien. Im Viertelfinale gegen Kroatien kassierten die Iberer in der Nachspielzeit einen Elfmeter und mussten deshalb in die Verlängerung, bevor sie schließlich mit 2:1 gewannen. Die Titelverteidigung und die dritte Finalteilnahme in Folge wurden dann jedoch durch die 0:1-Niederlage im Viertelfinale gegen Portugal (durch ein Eigentor von Jorge Cuenca) verpasst.

Die Mannschaft von Luis de la Fuente verpasste damit die Gelegenheit, zum Rekordgewinner des Wettbewerbs zu werden. Es bleibt bei fünf Titeln, gleichauf mit Italien.

Die Bleuets enttäuschen

Nachdem die Franzosen ihr Auftaktspiel gegen Dänemark mit 0:1 verloren hatten, gewannen sie ihre beiden folgenden Partien in der Gruppe C gegen Russland (2:0) und Island (2:0), bevor sie im Viertelfinale gegen die Niederlande (1:2) unterlagen. "Es war eine riesige Enttäuschung", gab Trainer Sylvain Ripoll nach dem Spiel zu Protokoll. Dabei waren seine Spieler zunächst sogar in Führung gegangen, mussten aber nach der Pause den Ausgleich hinnehmen und gerieten dann in der Nachspielzeit in Rückstand.

"Wir werden mit klarem Kopf darüber nachdenken. In den kommenden Tagen wird es darum gehen, den erfolgversprechendsten Kader für die Olympischen Spiele zusammenzustellen. Aber erst mal müssen wir das alles verdauen. Es ist schwierig, so ein Spiel auf diese Weise zu verlieren", beklagte der Trainer.

Rumänien beeindruckt

Zwar konnte Rumänien das Kunststück von 2019 nicht wiederholen, doch die Mannschaft von Adrian Mutu wusste dennoch zu beeindrucken. Sie blieb in einer besonders schweren Gruppe A ungeschlagen, wo sie den Niederlanden (1:1) und Deutschland (0:0) Paroli bot und Ungarn mit 2:1 besiegte. Das machte insgesamt fünf Punkte, die indes nicht für das Viertelfinale reichten.

"Als Trainer bin ich heute Abend mit der Einstellung meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben in diesem Turnier Außergewöhnliches geleistet. Meine Spieler haben alles gegeben und sind über sich hinausgewachsen. In meinen Augen ist das das Wichtigste", betonte der Trainer nach dem Ausscheiden.