Dienstag 09 Februar 2021, 18:08

Kaká, Mascherano und Julio Cesar über "ein Zeichen der Hoffnung"

  • FIFA-Legenden Kaká, Javier Mascherano und Julio Cesar stellten sich den Fragen der Presse

  • Zuerst wurden die Finalchancen von Tigres erörtert

  • Danach ging es u.a. um die Frage, ob dem Fussball durch COVID-19 eine Generation an Nachwuchsspielern verloren ginge

Eine FIFA Klub-Weltmeisterschaft ist ein Ort, an dem sich geballte Fussball-Kompetenz versammelt. So ist es kein Wunder, dass man mit Kaká, Javier Mascherano und Julio Cesar am Dienstagnachmittag gleich drei FIFA-Legenden zu einer Pressekonferenz im Education-City-Stadion versammeln konnte. Die anwesenden Journalisten und die per Stream online weltweit zugeschaltete Presse machten von dieser Möglichkeit rund eine Stunde lang ausgiebig Gebrauch.

Was sind Ihre Erwartungen für das Finale am Donnerstag?

Javier Mascherano: "Ich freue mich darauf und hoffe, dass es für neutrale Zuschauer ein großes Endspiel wird. Tigres hat mit der erstmaligen Finalqualifikation als Concacaf-Team Geschichte geschrieben. Bayern München ist seit Jahren eine Großmacht des europäischen Fussballs, sie sind gerade sehr stark."

Was denken Sie darüber, dass in Stadien gespielt wird, die auch bei der WM benutzt werden?

Julio Cesar: "Die Stadien sind außergewöhnlich, mit einer großartigen Infrastruktur. Die Fans werden positiv überrascht sein, wenn sie die WM-Stadien sehen."

Wenn Bayern das Finale gewinnt, werden sie Barcelonas Rekord [sechs Titel zu gewinnen] einstellen - für wen drücken Sie die Daumen?

Javier Mascherano: "Ich habe damals nicht zu dieser Barcelona-Mannschaft gehört, ich kam erst später. Wenn Bayern gewinnt, muss man ihnen gratulieren. Sie waren in den letzten zwei Jahren die beste Mannschaft Europas und wenn sie das schaffen, schreiben sie Geschichte. Ich bin sicher, dass die Barça-Fans nicht wollen, dass Bayern gewinnt, so dass sie die einzigen bleiben, denen das gelungen ist."

Wie sehen Sie Tigres bei diesem Turnier?

Kaká: "Für mich sind sie sehr gut vom Trainer eingestellt, sie haben einen klaren Spielplan und eine Strategie."

Julio Cesar: "Ich glaube, dass der Trainer sie sehr gut auf das Halbfinale vorbereitet hatte. Ich war sehr überrascht, dass sich Palmeiras so wenige Chancen boten!"

Wie steht es um ihre Chancen, das Finale gegen Bayern zu gewinnen?

Kaká: "Es ist entscheidend, einen richtig guten Matchplan zu haben, wenn man einen Gegner von solch einem Niveau hat. Bayern ist im Moment ganz klar eines der besten Teams der Welt. Wir können uns auf ein Finale freuen, bei dem zwei großartige Trainer hinter den Teams stehen."

Mascherano: "Ich bin sicher, dass Tigres mit der Einstellung auf das Feld kommen wird, dass sie ihren eigenen Stil durchbringen wollen. Sie haben immer versucht, die Spiele zu kontrollieren."

Wie sehen Sie die Spiele ohne Fans in den Stadien?

Mascherano: "Die erste Priorität ist immer die Gesundheit der Menschen. FIFA und Katar haben massive Anstrengungen unternommen, damit dieser Wettbewerb durchgeführt werden kann. Man muss sich klar machen, dass es einer der wenigen Wettbewerbe ist, bei dem zurzeit überhaupt Fans in den Stadien sind. Das berührt uns emotional und gibt uns Hoffnung."

Kaká: "Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, ohne Fans zu spielen. Ich habe andere Spieler gefragt, wie das denn so ist, denn das ist etwas ganz Anderes. Es ist sehr merkwürdig, wenn man ein Tor schießt und dann im Stadion keine Atmosphäre ist. Das kann man sich kaum vorstellen. Es ist ein wirklich gutes Zeichen, dass hier 30 Prozent Fans in die Stadien dürfen. Es ist für alle ein Zeichen der Hoffnung."

Sie alle haben Erfahrung im Umgang mit Kindern. Haben Sie eine Idee, wie man verhindern kann, dass man aufgrund der Pandemie eine ganze Generation an Fussballern verliert?

Kaká: "Ich bin immer noch optimistisch. Ich versuche immer, mich nicht so sehr mit negativen Dingen zu beschäftigen. Wir werden durch diese Ereignisse keine ganze Generation verlieren. Im Gegenteil: Diese Generation wird dadurch stärker werden, denn sie haben eine nie zuvor dagewesene Situation durchgemacht."

Mascherano: "Keiner hat einen Zauberstab um das zu reparieren. Ich bin aber auch optimistisch. Ja, die Nachwuchsspieler konnten nicht richtig trainieren, aber wir werden aufgrund von einem oder eineinhalb Jahren keine ganze Generation verlieren. Letztendlich wird alles wieder funktionieren, man wird sich an die neuen Realitäten anpassen."

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