Montag 21 Oktober 2019, 08:17

Koroki: "Ich will Geschichte schreiben"

  • Urawa reist zum Halbfinal-Rückspiel in der AFC Champions League nach Guangzhou

  • Der J-League-Vertreter hat einen Zweitorevorsprung im Rücken

  • Stürmer Shinzo Koroki will mit Urawa den dritten kontinentalen Titel

Geht man nach dem Verlauf der Saison 2017 in der AFC Champions League, haben die Urawa Red Diamonds in diesem Jahr gute Chancen, erneut die asiatische Königsklasse zu gewinnen.

Vor zwei Jahren stand das Team aus der J-League im Halbfinale gegen den chinesischen Spitzenklub Shanghai SIPG. Nach einem 1:1-Remis im Hinspiel bei Shanghai setzte sich Urawa im Rückspiel vor eigenem Publikum mit 1:0 durch und zog ins Finale ein. Gegen Al Hilal holte das Team dann seinen zweiten kontinentalen Titel.

Auch dieses Mal stehen die Japaner im Halbfinale einem chinesischen Gegner gegenüber, nämlich dem zweimaligen Titelträger Guangzhou Evergrande. Dieses Mal allerdings gewannen die Schützlinge von Trainer Tsuyoshi Otsuki das Hinspiel zu Hause mit 2:0 und gehen mit einem wertvollen Zweitorevorsprung in das Rückspiel am Mittwoch. Trotz der guten Ausgangslage warnte Starstürmer Shinzo Koroki im Exklusiv-Interview mit FIFA.com vor Sorglosigkeit.

"Wir dürfen nicht vergessen, dass Guangzhou ein sehr starkes Team hat, wie jeder weiß", so der 33-Jährige, der in der kontinentalen Königsklasse bereits sieben Tore beigesteuert hat. "Sie haben sehr starke ausländische Spieler in ihren Reihen und auch sehr gute chinesische Akteure. Das Rückspiel wird ein sehr schweres Spiel. Wir müssen sehr vorsichtig sein."

Beide Teams wollen den Titel zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte holen und damit einen neuen asiatischen Rekord aufstellen. Koroki allerdings konzentriert sich zunächst voll und ganz auf das bevorstehende Rückspiel gegen Guangzhou.

"Natürlich will ich mit unserem dritten Titelgewinn in der AFC Champions League in diesem Jahr Geschichte schreiben", sagt er frei heraus. "Dies ist schließlich der wichtigste Klubwettbewerb des Kontinents und der Gewinner fährt zur FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Das ist für jedes Team eine große Ehre. Aber im Moment müssen wir uns ausschließlich auf das nächste Spiel konzentrieren."

Koroki gewann 2017 seinen ersten asiatischen Titel mit Urawa. Damals räumte das Team auf dem Weg zum Triumph mehrere als Favoriten gehandelte Gegner aus dem Weg. Für ihn ist der Erfolg von 2017 eine starke Motivation.

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"Ich denke, 2017 war es schwerer für uns, weil die meisten Spieler unseres Teams viel weniger Erfahrung in der AFC Champions League hatten", sagte er. "Jetzt haben wir viele Spieler, die schon damals dabei waren und die asiatische Königsklasse kennen. Sie wissen, was sie in jedem einzelnen Spiel leisten müssen."

Ein klassischer Strafraumstürmer

Mit seiner Körpergröße von 1,75 Metern ist Koroki als besonders beweglicher und schneller Stürmer gefürchtet. Er kann seine Bewacher oft mit schnellen Drehungen oder Finten abschütteln und wie aus dem Nichts im Strafraum auftauchen, um spektakuläre Treffer zu erzielen.

So trug er beispielsweise im Viertelfinale zwei Treffer in Hin- und Rückspiel bei, als sich das Team gegen Shanghai durchsetzte. Mit insgesamt sieben Treffern belegt er derzeit in der Torschützenliste Platz zwei hinter den beiden führenden Torjägern Bafetimbi Gomis (Al Hilal) und Leonardo (Al Wahda), die jeweils neun Treffer auf dem Konto haben.

"Ich denke, ich bin ein ziemlich klassischer Strafraumstürmer", so Korokis Selbsteinschätzung. "Viele Stürmer erledigen ihre Aufgaben größtenteils im Strafraum. Es gibt eine ganze Menge großartiger Spieler, die sehr gut als Strafraumstürmer fungieren. Ich halte mich daher nicht für etwas Besonderes."

In der heimischen Liga läuft es derzeit nicht rund für Urawa. Das Team belegt in der Tabelle der J‑League nur Platz 12 von 18. Die Hoffnung auf den Meistertitel hat man somit bereits nahezu aufgegeben. Doch die AFC Champions League bietet noch eine Chance auf einen wichtigen Titelgewinn. "Natürlich wollen wir alles gewinnen, was wir gewinnen können", so der Stürmer. "Der Titel in der AFC Champions League scheint am greifbarsten. Zudem bedeutet das auch die Qualifikation für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Daher werden wir alles geben, um den Titel zu holen."

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