Samstag 17 Dezember 2016, 07:40

Lucas Vazquez - mehr als nur ein Einsatz

Der "Plan B", den Zinedine Zidane für die rechte Flanke hat, schreibt sich mit V. Nach dem Ausfall von Gareth Bale, fehlt der Madrider Erfolgsformation "BBC" (Bale, Benzema und Cristiano Ronaldo) bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2016 ein wichtiges Element. Doch der Franzose hat mit Lucas Vázquez einen zuverlässigen Ersatz gefunden.

Der Galizier ist vielseitig, umsichtig und ein unermüdlicher Arbeiter, hat die Herausforderung angenommen und sich in der Halbfinalpartie von der ersten Minute an auf der rechten Flanke durchgesetzt. Bei América schien man sich der Gefahr bewusst zu sein, die von dem Außenstürmer ausging, denn nach neun Sekunden lag er bereits am Boden. Miguel Samudio wollte ihm gleich deutlich machen, dass auf dieser Seite kein Durchkommen war.

Doch Vázquez ließ sich nicht beirren und wollte unbedingt das Gegenteil beweisen. Und so ergaben sich über diese Flanke auch die größten Chancen für die Königlichen. Beispiele für Gefahrensituationen, die von dort ausgingen, sind der Pfostenversuch von Cristiano Ronaldo in der ersten Halbzeit oder sein Kopfball auf das leere Tor in der zweiten, der das Ziel knapp verfehlte. In beiden Fällen kam die Vorlage vom Spieler mit der Rückennummer 17.

Vázquez brachte die Abwehr der Águilas auf seiner Seite mit seinem Vertikalspiel, seiner Schnelligkeit und seinen Dribblings ein ums andere Mal in Bedrängnis. "Ich freue mich sehr, dass ich spielen und der Mannschaft bei diesem Sieg helfen konnte", erklärt er im Gespräch mit FIFA.com.

"Und am Sonntag auf ins Finale", meint er überzeugt und tritt dabei von einem Fuß auf den anderen. Auf die Frage, ob die Taktik gegen die Kashima Antlers erneut darauf ausgerichtet sei, bis zur Nachspielzeit zu warten und erst dann die Tore zu erzielen, antwortet er mit einem Lachen. "Das scheint bei uns zur Gewohnheit geworden zu sein. Na ja, es ist auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass diese Mannschaft nie aufgibt und bis zum Ende kämpft. Wir versuchen es bis zur letzten Sekunde", meint er.

Der 25-Jährige, der aus der Nachwuchsabteilung der Madrilenen stammt, ist ein heiterer Mensch, der andere mit seiner Fröhlichkeit ansteckt. Besonders freudig stimmt ihn, dass er bei diesem Turnier zum Einsatz kommt. Vor zwei Jahren, als Real Madrid die Turnierauflage in Marokko gewann, musste er sich das Ganze nämlich noch im Fernsehen anschauen. Damals war er an Espanyol Barcelona ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln und sich die Tür beim Klub seines Herzens wieder aufzustoßen. Ein Jahr später kehrte er zurück und hat sich mittlerweile als einer der Akteure herauskristallisiert, auf die Zidane baut.

Nun will er am Sonntag unbedingt das Finale im International Stadium von Yokohama bestreiten. Er möchte den Weltmeister-Batch auf dem Trikot Reals sehen, unterschätzt dabei jedoch keinesfalls den Gegner. "Wir haben die Halbfinalpartie gegen Kashima gesehen und wissen, dass sie es uns nicht leicht machen werden. Wir müssen unsere Sache gut machen, wenn wir gegen sie gewinnen und uns selbst keine Steine in den Weg legen wollen", erklärt er.

Auch auf individueller Ebene ist er ehrgeizig. "Natürlich, wir wollen alle weiterkommen. Wenn das in Form von Toren oder Torvorlagen gelingt, ist es natürlich noch besser." Shuto Yamamoto sollte im Hinblick auf seinen Gegenspieler gewarnt sein.