Samstag 19 November 2022, 16:00

Collina: "Halbautomatische Abseitstechnologie verhilft uns zu schnelleren und präziseren Entscheidungen"

  • Die Technologie und der Ball "Al Rihla" standen im Mittelpunkt des Medientages der Schiedsrichter

  • Medienkonferenz und praktische Einheit mit der Möglichkeit, mit einigen Schiedsrichtern zu sprechen

  • Schiedsrichterin Salima Mukansanga: "Ergriffen und sehr stolz auf mich und die anderen Frauen, die hier dabei sind"

Die halbautomatische Abseitstechnologie und der Al Rihla, der offizielle Spielball von adidas für Katar 2022 mit integrierter Technologie, standen im Mittelpunkt des Medientages, an dem die Technologien zur Unterstützung der 32 Schiedsrichterteams in einer Pressekonferenz thematisiert wurden. Die halbautomatische Abseitstechnologie kommt zum ersten Mal zusammen mit dem Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) zum Einsatz. Sie soll die Video-Schiedsrichterassistenten und die Schiedsrichter auf dem Spielfeld bei Abseitsentscheidungen unterstützen und diese schneller, präziser und reproduzierbar machen. Darüber hinaus liefert der Al Rihla ein weiteres entscheidendes Element bei knappen Abseitsentscheidungen. Im Inneren des Balls befindet sich nämlich ein Sensor für inertiale Messdaten (IMU).

Pierluigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission, und Massimo Busacca, Leiter der FIFA-Schiedsrichterabteilung, sowie Johannes Holzmüller, Leiter der FIFA-Abteilung für Fussball-Technologie-Innovation, stellten die Technologie den anwesenden Medienvertretern sowie allen vor, die die Pressekonferenz auf FIFA.com verfolgten. Auch Fragen konnten gestellt werden.

"['Seit der WM 2018] haben wir alles darangesetzt, die Abseitstechnologie zu verbessern. Ich spreche dabei von der Zeit, die benötigt wird, um bei knappen Abseitssituationen eine abschließende Entscheidung zu treffen, da es für die Video-Schiedsrichterassistenten schwer ist, die exakten Positionen zu ermitteln. Die halbautomatische Abseitstechnologie gibt uns jetzt die Möglichkeit, in diesen Situationen schnellere und präzisere Entscheidungen zu treffen", betonte Collina und bedankte sich beim Leiter der FIFA-Abteilung für Fussball-Technologie-Innovation für die geleistete Arbeit bei der Entwicklung dieser Technologie.

Johannes Holzmüller fügte hinzu: "Wir haben direkt nach der WM in Russland mit unterschiedlichen Tests in den Stadien, bei FIFA-Turnieren oder live mit der Balltechnologie begonnen. Wir waren sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die von führenden Universitäten auf der ganzen Welt bestätigt wurden. Jetzt werden wir mit den letzten Tests in Katar fortfahren."

Referees Media Day - FIFA World Cup Qatar 2022

"Wer heute Morgen dabei war, konnte sich davon überzeugen, wie hart wir arbeiten. Wir sind vor zehn Tagen angekommen, aber wir haben schon viel früher mit der Vorbereitung begonnen, genau wie jedes Nationalteam, das an diesem Turnier teilnimmt. Das können Sie mir glauben. Die Schiedsrichter haben hart gearbeitet, sie wollen bei dieser WM triumphieren, sie wollen gewinnen", fügte Busacca mit Blick auf die 32 Schiedsrichterteams hinzu, die bei dieser WM zum Einsatz kommen. Der Tag hatte mit einer praktischen Einheit begonnen, bei der die anwesenden Medienvertreter Gelegenheit hatten, mit einigen Schiedsrichtern zu sprechen. Unter ihnen war auch Salima Mukansanga, eine der drei Schiedsrichterinnen, die für die WM in Katar aufgeboten wurden. Sie hielt nicht damit hinter dem Berg, dass es für sie sehr bewegend ist, beim Weltturnier dabei zu sein

"Ich bin ergriffen und sehr stolz auf mich und die anderen Frauen, die hier dabei sind, weil es das erste Mal ist. Hier zur Schiedsrichterfamilie zu gehören, zum Team eins, ist ein großes Privileg für uns. Wir haben hier die Chance zu zeigen, dass Frauen auch bei der Männer-WM dabei sein, arbeiten und Erfolg haben können", so die aus Ruanda stammende Schiedsrichterin.