Dienstag 22 März 2022, 14:00

Seminar zur Weiterbildung von Funktionären im Frauenfussball

  • Workshop vom 16. bis 18. März in der Talentschule von Diriamba

  • Erfahrene FIFA-Instrukteurinnen und 31 Teilnehmer

  • Erste Präsenzveranstaltung der Weiterbildung von Funktionären seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Februar 2020

Im Rahmen des FIFA-Programms zur Frauenförderung für die Periode von 2020–2023 fand vom 16. bis 18. März in der Talentschule von Diriamba des Fussballverbands von Nicaragua ein Seminar für Funktionäre im Frauenfussball statt. Der Kurs mit 31 Teilnehmern fand unter der Leitung der FIFA-Instrukteurinnen Elieth Artavia, Andrea Rodebaugh (beide vor Ort präsent) und Lucia Mijares statt. Mit dem Ziel, die Struktur des Frauenfussballs zu verbessern und die Sportart auf und neben dem Spielfeld zu fördern, wurden zahlreiche Themen erörtert. Schwerpunkte des dreitägigen Seminars waren unter anderem die administrative Struktur eines Klubs mit Schwerpunkt auf Rollen, Verantwortlichkeiten und Teamarbeit; eine Analyse der Verwaltungsstruktur der Erst- und Zweitligisten in Nicaragua; die Bedeutung von strategischer und finanzieller Planung sowie das Ethikreglement bzw. das Kinderschutzprogramm der FIFA.

Andrea Rodebaugh, eine der vor Ort anwesenden Instrukteurinnen, betonte noch einmal, wie wichtig es war, dieses Seminar in dem mittelamerikanischen Land abzuhalten: "Die FIFA bietet acht Programme [zur Förderung des Frauenfussballs] an und für Nicaragua wurden sechs davon bestätigt, weil uns bewusst ist, welche Arbeit hier geleistet wird und welche Impulse damit gegeben werden sollen." "Ich war schon mehrmals hier und sehe, wie viel sich inzwischen getan hat. Die Frauenfussballabteilung hat unermüdlich gearbeitet, und deshalb genehmigen wir alle sechs Programme. Wir haben Vertrauen in die Arbeit, die im Frauenfussball geleistet wird, und Nicaragua ergreift jede Gelegenheit für Veränderungen und Neuerungen", fügt Rodebaugh hinzu.

Als Gastgeberin des Kurses fungierte Dalila López, Frauenfussballdirektorin des nicaraguanischen Fussballverbands, die Ende März an der nächsten Ausgabe des Programms zur Förderung von weiblichen Führungskräften teilnimmt, einem der acht FIFA-Programme für die Frauenfussballförderung. Die Veranstaltung war seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie das erste Frauenfussballseminar, das von einem Mitgliedsverband als Präsenzveranstaltung durchgeführt wurde. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen ist es der FIFA seit der Lancierung der FIFA-Programme zur Frauenförderung im September 2020 gelungen, 162 Projekte bei 64 unterschiedlichen Mitgliedsverbänden durchzuführen.

Mit dem Seminar in Nicaragua kommt die FIFA ihrer Selbstverpflichtung nach, das Wachstum und die Entwicklung des Frauenfussballs zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass bis 2026 weltweit 60 Millionen Frauen und Mädchen Fussball spielen.

Das FIFA-Programm zur Frauenförderung bietet den 211 Mitgliedsverbänden Zugang zu zusätzlichem Fachwissen und maßgeschneiderter Unterstützung zur Stärkung des Frauenfussballs und die Möglichkeit, weitere Ressourcen, Ausrüstung und technische Unterstützung zu erhalten.

Wichtige Ziele

Die FIFA wird ihre Ziele durch die Umsetzung einer fünfstufigen Strategie erreichen:

Regieren und führen ... ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis anstreben

In jedem Mitgliedsverband wird ein Platz im Exekutivkomitee den Interessen der Frauen gewidmet sein, und bis 2026 wird mindestens eine Frau im Exekutivkomitee sitzen, während bis 2022 mindestens ein Drittel der Mitglieder der FIFA-Kommission Frauen sein werden. Dazu kommt die Stärkung und Ausweitung des Programms zur Entwicklung weiblicher Führungskräfte und Verbesserung der Professionalisierung und der regulatorischen Aufsicht.

Aufklären und befähigen

Aufgreifen und Fokussieren spezifischer sozialer und gesundheitlicher Probleme und Kontaktaufnahme mit NRO und staatlichen Akteuren, um nachhaltige Projekte zu entwickeln, die das Leben von Frauen verbessern.

Sich entwickeln und wachsen ... auf und neben dem Spielfeld

Bis 2022 sollen in 100 % der Mitgliedsverbände Frauenfussballstrategien eingeführt werden, und bis 2026 soll die Anzahl der Mitgliedsverbände mit organisierten Jugendligen verdoppelt werden. Ausweitung von Fussball in Schulprogrammen, Schaffung von Elite-Akademien und Erhöhung der Anzahl qualifizierter Trainer und Schiedsrichter, um den Zugang zum Fussball für Mädchen deutlich zu verbessern.

Präsentation des Spiels ... Verbesserung der Frauenwettbewerbe

Optimierung der regionalen Qualifikationen für FIFA-Wettbewerbe und Entwicklung dieser Veranstaltungen, um bereits in jungen Jahren Spieler auf höchstem Niveau aufzubauen. Förderung und Einführung neuer internationaler Wettbewerbe und Verbesserung der Rahmenbedingungen für Profiklubs.

Kommunizieren und vermarkten ... den Bekanntheitsgrad und den Wert erhöhen

Förderung des Bekanntheitsgrads von Spitzensportlerinnen und Schärfung des Profils des Frauenfussballs durch Verbesserung des Engagements, Nutzung von Technologien, Umsetzung einer klaren Markenstrategie und Einsatz von Vorbildern und Botschaftern sowie eines speziellen Programms für Frauenlegenden. Bis 2026 soll ein kommerzielles Frauenfussballprogramm eingeführt werden.