Der senegalesische Schlussmann Al Seiny N'Diaye bleibt auf dem Beach-Soccer-Feld nicht unbemerkt. Mit seiner kräftigen Statur, einer Körpergröße von 1,90 m, platinblonden Haaren im Kontrast zu seiner schwarzen Haut und einem auffälligen gelben Trikot sticht er ins Auge. Vor allem aber hat er heute durch seine Glanzparaden und andere Rettungsaktionen auf sich aufmerksam gemacht. Diesen Freitag war er gegen Uruguay einfach der Mann des Spiels, obwohl sein Team in der Offensive ein wahres Torfestival zu bieten hatte. "Das ist doch nichts Neues! Er ist in jedem Spiel der Mann des Spiels", meint ein breit grinsender Raoul Mendy am Mikrofon von FIFA.com. Der Spieler mit der Rückennummer neun hat drei Tore erzielt und war ein weiterer Held dieser Partie, in der die Senegalesen, technisch, physisch und taktisch überlegen waren. "Unsere Taktik ist ganz einfach: Al Seyni sichert hinten, und wir machen vorne unseren Job! " "Ich mache nur meine Arbeit. Ich bin die letzte Bastion, und man erwartet von mir, dass ich die Bälle pariere und während des gesamten Spiels konzentriert bleibe. Und genau das habe ich versucht zu tun", erwidert der Schlussmann. "Es ist immer gut, mit einem Sieg zu starten. Vor allem mit einem so schönen! So können wir etwas gelassener in die nächsten Partien gehen. "

Uruguay hatte in dieser ersten Begegnung der Gruppe D den besseren Start erwischt. Das Team war mit einem Strafstoß in Führung gegangen, und hatte bereits wenige Minuten später einen weiteren herausgeholt. Hätten die Südamerikaner auch diesen verwandelt, dann hätte es für Senegal problematisch werden können. Doch wie ein echtes Vorbild zog N'Diaye alle Register und plötzlich harmonierte alles in seinem Team. "Ja, das war vielleicht der entscheidende Auslöser", so die Analyse von Al Seiny N’Diaye. "Es war wichtig, den Faden nicht zu verlieren." "Verlieren" ist laut seinem Teamkameraden Raoul Mendy ein Wort, das der senegalesische Torhüter eigentlich hasst. "Sein einziger Fehler? Er ist ein schlechter Verlierer. Auf Niederlagen reagiert er sehr verärgert", meint er in Bezug auf seinen Teamkapitän. "Ich kenne Al Seiny seit zehn Jahren", so Mendy weiter. "Er ist mein Kumpel, mein Zimmergenosse und mein Teamkamerad im Klub. Er ist eine Führungsperson, ein Stützpfeiler, der Boss. Er hat Charisma. Er trägt nicht umsonst die Kapitänsbinde. "

Er verschafft sich in der Kabine Gehör und auch auf dem Sand. Der 32-jährige N’Diaye bringt es auf sage und schreibe acht Teilnahmen an der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft™ und ist dreimal ins Viertelfinale eingezogen. Außerdem hat er sechsmal den Afrikanischen Nationen-Pokal gewonnen und ebenso oft den Goldenen Handschuh als bester Torhüter Afrikas. Am 29. Mai dieses Jahres, dem Tag, an dem mit Édouard Mendy ein anderer senegalesischer Torhüter als erster afrikanischer Schlussmann die UEFA Champions League gewann, gelang ihm das Double. "Das war ein großer Tag für den senegalesischen Sport", meint er rückblickend. "Ich habe mich natürlich für Édouard gefreut, den ich als meinen Bruder betrachte. Ich habe sogar heute Morgen mit ihm telefoniert. Er wollte uns alles Gute für die Weltmeisterschaft wünschen!" Die Leistung Mendys auf dem Rasen stellte die Erfolge von N'Diaye und den anderen Löwen natürlich etwas in den Schatten. "Mich hat das kein bisschen geärgert. Was Edouard da geleistet hat, ist enorm. Ich will nur Gutes für die Löwen. Jeder macht seinen Job", betont er. "Und für uns wird es andere Gelegenheiten geben zu glänzen, angefangen mit dieser Beach-Soccer-Weltmeisterschaft!"