Montag 15 Januar 2024, 23:30

FIFA-Präsident würdigt Vorreiterin Marta nach Präsentation einer neuen Auszeichnung

  • Brasilianische Legende für Gianni Infantino ein Vorbild nach einer glanzvollen Karriere

  • Lancierung eines jährlichen Marta-Preises für das schönste Tor im Frauenfussball

  • Mögliches internationales Comeback von Marta mit Brasilien bei den Olympischen Spielen Paris 2024

FIFA-Präsident Gianni Infantino gratulierte der brasilianischen Legende Marta zu ihrer Vorreiterrolle im Frauenfussball und erklärte, dass ihr grosses Vermächtnis mit der neuen, nach ihr benannten Auszeichnung weiterlebe.

Für ihre 20-jährige Karriere, in der sie zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Frauenfussball avancierte, erhielt Marta bei „The Best FIFA Football Awards™“ in London die FIFA-Sonderauszeichnung.

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Nach einer emotionalen und starken Dankesrede erfuhr die 37-jährige Fussballikone, dass ihre Leistungen mit einer jährlich vergebenen, nach ihr benannten Auszeichnung verewigt würden. Die Auszeichnung geht jeweils an die Schützin des schönsten Tores im Frauenfussball, analog zum Puskás-Preis im Männerfussball.

„Herzlichen Glückwunsch an die legendäre Marta für die FIFA-Sonderauszeichnung an diesem ganz besonderen Abend. Zu Recht wird sie für ihre Vorreiterrolle im Frauenfussball und ihre Vorbildfunktion nicht nur für Mädchen, sondern für alle weltweit geehrt“, sagte Präsident Infantino über Marta, die nach ihrem Landsmann Pelé die erst zweite Trägerin der FIFA-Sonderauszeichnung ist.

„Passend dazu lancieren wir heute Abend den Marta-Preis als Teil von 'The Best FIFA Football Awards'. Dieser Preis, der von Martas grossen Vermächtnis zeugt, feiert und ehrt das schönste Tor im Frauenfussball und bekräftigt damit das Engagement der FIFA für einen inklusiven und globalen Fussball!“

Als Vorkämpferin für die Gleichstellung von Frau und Mann hat Marta mit ihren sportlichen Leistungen ein starkes Zeichen gesetzt. Mit 17 Toren bei sechs WM-Teilnahmen ist sie sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Rekordhalterin.

„Ich habe so viele fantastische Tore geschossen, aber der Treffer 2007 gegen die USA hat aufgrund seiner Entstehung für ganz besonderes Aufsehen gesorgt. Bis heute sprechen alle von diesem Tor“, sagte Marta zu diesem Treffer, der den neuen FIFA-Preis zweifellos verdient hätte.

„Es war im WM-Halbfinale 2007 in China gegen die USA. Wenn ich ein Tor auswählen müsste, dann dieses.“

GBR: The Best FIFA Football Awards 2023 - Winner's Portraits

Ihren grössten Erfolg zu benennen, ist ungleich schwieriger, da sie sowohl auf Klubebene in Schweden, den USA und in Brasilien als auch mit dem Nationalteam unzählige Erfolge gefeiert hat. So wurde sie sage und schreibe sechsmal zu FIFA-Weltfussballerin gewählt. Doch das strahlende Gesicht, mit dem sie die jüngste Auszeichnung in Empfang nahm, sprach Bände.

„Diese Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes, da sie für ein Leben mit vielen Entbehrungen steht, das dem Sport gewidmet ist, für den mein Herz schlägt. Wenn man etwas mit Herz tut, wird man belohnt und gelobt“, betonte sie.

„Die Belohnung sind natürlich die Spiele und die Erfolge, die man mit seiner Tätigkeit feiert – in meinem Fall mit Fussball. Das Lob ist das Sahnehäubchen, etwas Besonderes, das man durch Anerkennung erhält.“

„Eine solche Auszeichnung kann man nicht planen. Man erhält sie nicht für die sportlichen Leistungen in einem Jahr, sondern für sein gesamtes soziales Engagement. Für mich ist das unbezahlbar.“

Im Herbst einer glorreichen Karriere sind weitere Erfolge nicht ausgeschlossen. Marta, die derzeit für Orlando Pride in der National Women’s Soccer League spielt, hatte nach dem überraschenden Gruppenaus Brasiliens bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt, liess nun aber ein mögliches Comeback im legendären gelben Trikot anklingen.

„Nach dieser Auszeichnung bin ich unglaublich motiviert und bereit, meinen Teil zu leisten und vielleicht nochmals bei Olympischen Spielen zu spielen, die in diesem Jahr das grösste Turnier sind“, sagte die zweifache Olympia-Silbermedaillengewinnerin mit Blick auf die Spiele diesen Sommer in Paris.

„Danach zeigt sich, ob ich weiterspiele oder aufhören soll. Vorerst bin ich aber noch immer topmotiviert und werde meiner Leidenschaft – sprich dem Fussball – treu bleiben.“

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