Dienstag 11 April 2023, 14:00

FIFA-finanzierte Traglufthalle in der Mongolei bietet Fussballern Schutz vor der Kälte

  • Der Bau des lange erwarteten Projekts wurde kürzlich abgeschlossen

  • Das mit Mitteln aus dem FIFA-Entwicklungsprogramm Forward finanzierte Projekt sorgt im Trainingszentrum der Nationalteams für Schutz

  • "Eine Startrampe für künftige Erfolge"

Das Freundschaftsspiel des U-17-Frauen-Nationalteams der Mongolei gegen Hongkong in der vergangenen Woche ist in die Fussballgeschichte des Gastgeberlandes eingegangen, denn es war das erste Länderspiel in der neu errichteten Traglufthalle. 

Im April sind weite Teile der Mongolei noch schneebedeckt und kalter Wind pfeift über das Land – keine guten Zeiten also für den Fussball. Doch dank der kürzlich fertig gestellten Traglufthalle, die mit Mitteln aus dem FIFA-Entwicklungsprogramm Forward finanziert wurde, konnten die Spielerinnen gut geschützt auf dem Kunstrasenplatz des Trainingszentrums der Nationalteams antreten. 

"Dieses Freundschaftsspiel gegen Hongkong war das erste Länderspiel in der Traglufthalle", so der begeisterte Generalsekretär des mongolischen Fussballverbands MFF, TerbaatarDambiijav, gegenüber FIFA.com. "Das Spiel war sehr wichtig für unser Team, als Vorbereitung auf die bevorstehenden Qualifikationsspiele für den AFC U-17-Asien-Pokal der Frauen. 

Die Traglufthalle wurde erfolgreich als Projekt des FIFA-Entwicklungsprogramms Forward umgesetzt. Wir möchten im Namen des MFF der FIFA unsere tiefe Dankbarkeit ausdrücken. Damit ist sichergestellt, dass wir nun in allen vier Jahreszeiten dem Fussball nachgehen können." 

Ganz ähnlich äußerte sich auch Binderya Davaasuren, die Spielführerin des Teams, die nach dem historischen Spiel sehr zufrieden war. "Unser erstes Länderspiel in der neuen Traglufthalle war unglaublich", sagte sie gegenüber FIFA.com. "Draußen ist alles vom Schnee bedeckt, doch im Schutz der Halle konnten wir uns auf unser Spiel konzentrieren. Ich hoffe, dass diese Traglufthalle eine Startrampe für künftige Erfolge wird."

Auch die Spielführerin der Gäste, Pak Ling Lucia, war von dem Erlebnis beeindruckt, bei winterlichen Verhältnissen in der riesigen Traglufthalle zu spielen.

"Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Schnee gesehen, denn bei uns in Hongkong schneit es nie", sagte sie. "Es war ein ganz tolles Gefühl und ein wirklich einzigartiges Erlebnis, hier zu spielen."

Nicht zuletzt dank der fortwährenden Unterstützung durch die FIFA hat der Fussball in der Mongolei in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Bereits 2018 wurde ein neues Spielfeld mit Flutlicht im Trainingszentrum der Nationalteams finanziert. 2018 bis 2021 folgte der Bau eines weiteren Kunstrasenplatzes sowie einer Tribüne und weiteren Einrichtungen in New Yarmag. Im vergangenen Jahr erfolgte im Fussballzentrum am Hauptsitz des MFF eine umweltfreundliche Renovierung der Spielfelder.

Im Wettbewerbsfussball gelang der Mongolei durch einen Gesamtsieg in Hin- und Rückspiel gegen Brunei-Darussalam in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ erstmals der Einzug in die zweite Runde. Dabei wurde zudem das allererste WM-Qualifikationsspiel für Katar 2022 im Fussballzentrum des MFF ausgetragen.

A bird's eye view of newly constructed air-dome at the MFF National Teams Training Centre in Tuv Province, Mongolia

Doch die strengen Winter in der Mongolei stellen eine ständige Herausforderung dar und erschweren es dem MFF, den Fussball auf ein höheres Niveau zu bringen. Denn von November bis März fallen die Temperaturen auf minus 15°C bis minus 30°C. Somit müssen alle fussballerischen Aktivitäten im Freien fünf Monate lang eingestellt werden.

Um die langfristige Vision einer dauerhaften Entwicklung umsetzen zu können, reichte der mongolische Fussballverband bei der FIFA den Plan ein, über dem vorhandenen Kunstrasenplatz im Trainingszentrum der Nationalteams eine Traglufthalle zu errichten.

Der gemeinsame Einsatz von FIFA und MFF hat sich gelohnt: Der Bau der 114 x 82 x 29 Meter großen Traglufthalle konnte in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die korrosionsfreie Halle hat eine 1 mm starke Außenmembran und eine 0,5 mm starke Innenmembran. Damit kann die Anlage Temperaturen von minus 45°C bis plus 70°C standhalten.

Dambiijav blickt sehr optimistisch in die Zukunft: "Der mongolische Fussballverband wird die intensive Zusammenarbeit mit der FIFA fortführen und weitere FIFA Forward-Projekte umsetzen, um somit die Bedeutung unseres geliebten Fussballspiels weiter zu steigern."